Krebs

Wie Hunde tödliche Krankheiten erschnüffeln können

Mirjam Walser
Mirjam Walser

Bern,

Die Leistung einer Hundenase ist unschlagbar. Die Tiere können nicht nur Drogen und Waffen am Geruch erkennen, sondern auch Krankheiten wie Diabetes und Krebs.

Weisser Schäferhund
Hunde haben unglaublich gute Sinne. Sie können sogar Krankheiten erschnüffeln. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nase ist das am besten entwickelte Sinnesorgan des Hundes.
  • Bis zu eine Million Gerüche können die Tiere wahrnehmen und unterscheiden.
  • Sie besitzen die Fähigkeit chemische Verbindungen im Körper zu riechen.
  • Das gibt einen Hinweis auf Krankheiten wie Krebs und Diabetes.

Aufgrund der ausserordentlichen Riechleistung bezeichnet man Hunde auch als Makrosmaten, was so viel wie «Grossriecher» bedeutet. Sie haben bis zu 250 Millionen Riechzellen – der Mensch besitzt gerade einmal sieben Millionen.

Würde man die feinen Riechzellen des Hundes wie ein dünnes Tuch ausbreiten, könnten sie rund 7´000 Quadratmeter bedecken. Das entspricht etwa der Grösse eines Fussballfeldes.

Die Medizin will diese Leistung jetzt nutzen

Dass Polizeihunde Geld, Sprengstoff und Drogen erschnüffeln, ist schon lange Alltag. Die Arbeit der Vierbeiner in der medizinischen Diagnose ist vergleichsweise neu.

Aber auch immer wieder gibt es faszinierende Berichte von Hunden, die Krankheiten erkennen.

Eine italienische Forschergruppe aus Mailand testete diese Fähigkeit 2014 erstmals ausführlich. In 98 Prozent der Fälle konnten die Tiere Patienten mit Prostatakrebs deutlich von gesunden Menschen unterscheiden.

Hunde
Hunde haben eine sehr feine Nase. - Unsplash

Die Ergebnisse wurden mit Dickdarmkrebs und Hautkrebs ebenso erfolgreich wiederholt. Damit liegt die Erfolgsquote höher als bei jeder derzeit verfügbaren Diagnosetechnik.

Hunde schnüffeln chemische Verbindungen im Körper

Die Tiere sind in der Lage, bestimmte chemische Verbindungen zu erkennen, die von verschiedenen Krankheiten wie Krebs und Diabetes stammen können. Diese Verbindungen, die auch als «Biomarker» bezeichnet werden, können beispielsweise von Tumorzellen oder Stoffwechselstörungen im Körper abgegeben werden.

Die Fähigkeit von Hunden, diese Verbindungen zu erkennen, beruht auf ihrer Fähigkeit, winzige Konzentrationen von Geruchsstoffen wahrzunehmen, die für uns Menschen unsichtbar sind.

Hund
Hunde nehmen mit ihrer Nase viel mehr wahr als wir Menschen. - Unsplash

Aber nicht jeder Hund kann Krankheiten erkennen. Dafür müssen sie speziell ausgebildet werden. Sie können auf verschiedene Arten trainiert werden, um diese Fähigkeit zu entwickeln, wie beispielsweise durch das Training mit speziellen Geruchsstoffen oder durch die Verwendung von speziell trainierten Hunden, die bereits in der Lage sind, Krankheiten zu erkennen.

Assistenzhunde warnen vor Anfällen und Unterzucker

In den USA sind schon lange hochspezialisierte Tiere im Einsatz, die Menschen mit schwerer Diabetes oder Epilepsie begleiten. Unglaublich, aber die Retter auf vier Beinen können einen epileptischen Anfall bereits Stunden bis Tage vorher wittern.

Wie Hunde das genau machen, ist bisher ein ungelöstes Rätsel. Vielleicht spielt das Jacobson Organ eine Rolle.

Diese besondere Riecheinheit zwischen Gaumen und Nase soll unter anderem für das soziale Riechen verantwortlich sein. Beim Menschen ist dieses Organ verkümmert, es bildet sich noch im Mutterleib vollständig zurück.

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