Kampf gegen Krebs: Bayer setzt auf PRMT5-Inhibitor
Pharmariese Bayer hat die Lizenz für einen vielversprechenden Wirkstoff gegen Krebs erworben. Der PRMT5-Inhibitor zielt auf bestimmte solide Tumore ab.

Bayer macht einen bedeutenden Schritt in der Forschung zur Behandlung von Krebs. Der Pharmakonzern hat sich eine exklusive, weltweite Lizenz für einen PRMT5-Inhibitor gesichert.
Dieser Wirkstoff soll zur Behandlung bestimmter solider Tumore eingesetzt werden, wie unter anderem die Seite «pipelinereview.com» berichtet.
Demnach hat Bayer die entsprechende Vereinbarung mit dem chinesischen Biotechkonzern Puhe BioPharma getroffen. Der Inhibitor, der unter dem Namen BAY 3713372 entwickelt wird, befindet sich bereits in der klinischen Phase I.
Hoffnung trotz schlechter Prognose bei Krebs
Die Entwicklung richtet sich speziell gegen MTAP-deletierte Tumore. Diese genetische Veränderung tritt bei etwa 10 bis 30 Prozent aller Arten von Krebs auf.

Jürgen Eckhardt, Leiter der Geschäftsentwicklung bei Bayer, sieht grosses Potenzial in dem Wirkstoff. Er betont die Bedeutung für Patienten mit MTAP-deletierten Tumoren, die oft eine schlechte Prognose haben.
Der PRMT5-Inhibitor nutzt einen innovativen Wirkmechanismus. Er zielt selektiv auf Krebszellen ab und schont dabei gesunde Zellen.
Experten optimistisch
Auch Dominik Rüttinger, globaler Leiter der Onkologie-Forschung bei Bayer, hebt die Relevanz hervor. «Finanzen.net» zitiert den Experten:
«Der Verlust des MTAP-Gens tritt bei einer Vielzahl von Tumorarten auf. Darunter auch bei solchen mit wenigen Behandlungsmöglichkeiten und schlechter Prognose, wie Bauchspeicheldrüsenkrebs und Glioblastom.»
Yongqi Guo, CEO von Puhe BioPharma, zeigt ebenfalls sich optimistisch, weitere Fortschritte im Kampf gegen Krebs zu machen. Er verweist auf die vielversprechenden präklinischen Ergebnisse des Wirkstoffs, einschliesslich seiner Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.
Studien belegen Potenzial
Die klinische Phase-I-Studie für BAY 3713372 hat bereits begonnen. Der erste Teilnehmer wurde in die Studie aufgenommen.
PRMT5-Inhibitoren haben in präklinischen und frühen klinischen Studien bereits Wirksamkeit gezeigt. Laut «PubMed Central» zeigten die Wirkstoffe Potenzial bei der Hemmung von Zellwachstum, Invasion und Migration von Krebszellen.