Hypnose: In Sekundenbruchteilen in Trance eintauchen
Die Hypnose wendet die sogenannte Blitzinduktion unter dem Gesichtspunkt dem Erfüllen der Erwartung des Klienten an.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine optimale Einleitung (Induktion) in die Hypnose ist die Basis für die weitere Arbeit.
- Es gibt verschiedene Arten der Induktion, die je nach Gegebenheit gewählt werden können.
- Blitzinduktionen führen durch bewusste Überreizung sehr rasch in die hypnotische Trance.
Die Blitzinduktion, die einst durch die Show-Hypnose bekannt wurde, findet zunehmend auch im therapeutischen Kontext Anwendung. EEG-Messungen verdeutlichen die Wirksamkeit der besonderen Induktionen.
Die Induktion gilt als einführendes Element in der Hypnose. Bloss die Augen zu schliessen reicht nicht, um sich in die Hypnose zu begeben. Damit erhält das Gehirn aller Wahrscheinlichkeit nach eher Impulse, sich auf den Schlaf vorzubereiten. In der Hypnosetherapie spielt daher die Induktion im Gesamtprozess eine sehr massgebliche Rolle.
Schliesslich stellt der Übertritt vom Wach- ins Unterbewusstsein ein Schlüsselelement für den gesamten weiteren Verlauf der Hypnose dar. Hier gilt es, den Klienten achtsam abzuholen und mittels der Induktion ein bestmögliches Vertrauensverhältnis zueinander aufzubauen. Wichtig ist, dass sich der Klient dank der Hypnoseeinleitung aufgehoben und gut in den Zustand der hypnotischen Trance begleitet fühlt. Dann ist er auch offener für die nächsten Schritte.
Arten der Induktion in der Hypnose
Gut ausgebildete Hypnosetherapeuten wissen, worauf sie bei der Wahl der Induktion Acht geben müssen. So existieren verschiedene Arten der Induktion:
1. Die progressive Induktion: Diese Form nutzt hauptsächlich verbale Formulierungen, um den Klienten schrittweise und vertiefend in die Hypnose zu begleiten. Die Entspannung und der ruhige Zustand dürfen sich hier zunehmend ausbreiten.
2. Moderne Induktionen: Im Vergleich zu progressiven Induktionen zeichnet sich diese durch eine kürzere Dauer aus. Es ist hier nicht rein verbal in einen Entspannungszustand zu führen. Dabei spielen eher interaktive Elemente und visuelle Fokussierung von Gegenständen oder Positionen im Raum eine Rolle.
3. Blitzinduktionen: Diese sind der Gattung der modernen Induktionen zuzuordnen und durch ihre sekundenschnelle Einführung in den Zustand der hypnotischen Trance bekannt. Im Unterschied zu den modernen Induktionen liegt ein Überraschungsmoment vor.
Die Blitzinduktion
Klienten mit sehr starker Konzentration auf Induktionen aus der Show-Hypnose wünschen sich eine ähnliche Einleitung auch für die therapeutische Hypnose. Genau dann können Blitzinduktionen ein sehr massgeblicher Schlüssel zum Vertrauen und dem Erfolg der gesamten Zusammenarbeit sein. Gewisse Klienten, die eine Blitzinduktion für den therapeutischen Erfolg der Sitzung klar voraussetzen, lassen die Entspannung erfahrungsgemäss auch erst nach dem Anbringen einer solchen Blitzinduktion massgeblich zu.
Die Besonderheit liegt darin, das Bewusstsein und die kritischen Hirnareale durch verschiedene Sinneswahrnehmungen akustisch, visuell und taktil kurz zu überreizen. Tritt dann ein Überraschungsmoment auf, fällt der bewusste Zustand in Bruchteilen von Sekunden in eine hypnotische Trance ab. Dies zeigen auch EEG-Messungen bei Blitzinduktionen optimal auf.
Die Hirnfrequenz sinkt rapide in einen niedrigeren Bereich ab (von Beta- 14-30 Hz auf Alphawellen 8-13 Hz oder sogar tiefer). So spürt der Klient in dieser raschen Abfolge von Reizen, dass der Hypnosetherapeut da ist und er sicher aufgefangen wird.
Folglich kann die Beziehung grundlegend gestärkt werden. Blitzinduktionen sollten nicht Anwendung finden bei Klienten mit Schulter- oder Nackenbeschwerden. Auch bei jenen mit Herz- oder Anfallserkrankungen sowie denjenigen, die schwer Vertrauen fassen können, sollte auf andere Induktionsformen zurückgegriffen werden.
Nähere Infos zu Blitzinduktionen und wie diese erlernt werden können, finden Sie hier.