Hypnose-Patientin lässt sich im Gesicht operieren – ohne Narkose!
Wirksame Hypnose: An Patientin Heidi Peter wurde eine Gesichts-OP ohne Narkose oder Schmerzmittel durchgeführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Spital Frauenfeld wurde an einer Patientin eine Operation unter Hypnose durchgeführt.
- Auf die Verwendung von Narkose oder Schmerzmitteln wurde gänzlich verzichtet.
- Studien zufolge kann der Einsatz von Hypnose die postoperative Erholung unterstützen.
In Frauenfeld hat die Patientin Heidi Peter (70) eine einzigartige Operation erlebt: Sie liess sich im Gesicht operieren – ohne Narkose und Schmerzmittel, nur mit Hypnose.
Peter wählte diese Methode, da sie allergisch auf viele Schmerzmittel reagiert, so die «Thurgauer Zeitung». Die Operation dauerte über eine Stunde und fand im Kantonsspital Frauenfeld statt.
Während der Operation hörte Heidi Peter Entspannungsklänge und war in tiefer Trance. Hypnosetherapeutin Nicole Wackernagel nutzte ein Handzeichen, um die Patientin bei Bedarf zu unterstützen.
Hypnose in der Medizin: Heilsames Potenzial
Hypnose ist nicht nur in der Schmerztherapie zu finden, sondern auch in Zahnarztpraxen. Studien zeigten, dass Hypnose die Wundheilung beschleunige und den Blutverlust reduziere.
In der Schweiz sind Genf und Lausanne führend in der Anwendung von Hypnose. In der Deutschschweiz gibt es jedoch nur vereinzelt Erfahrungen damit.
Barbara Domenig, Anästhesie-Expertin, kombiniert Hypnose mit Anästhesie und berichtet von positiven Ergebnissen. Patienten benötigen weniger Schmerzmittel und erholen sich schneller. Das bestätigte auch Patientin Heidi Peter nach ihrer Operation.
Die Herausforderungen der Hypnose
Laut des Berichts der «Thurgauer Zeitung» trifft Hypnose in Spitälern oft auf Widerstand. Zeitliche und finanzielle Faktoren verhindern, dass Hypnose flächendeckend eingesetzt wird.
Es fehlt eine Tarifposition, um die Kosten abzurechnen. Heidi Peter erhielt für ihre selbstinduzierte Anästhesie keine finanzielle Unterstützung von der Krankenkasse.
Hypnose bietet dennoch ein grosses alternativmedizinisches Potenzial. Nicole Wackernagel wünscht sich mehr Anerkennung und Einsatz in medizinischen Einrichtungen.
