Hypnose: Bei diesen Beschwerden hilfreich
Schon lange hat sich Hypnose als psychotherapeutische als auch komplementärmedizinische Methode bewährt. Auch körperlichen Beschwerden kann sie entgegenwirken.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Studien anerkennen die signifikante Wirkung der Hypnose.
- Studien haben gezeigt, dass Hypnose körperliche Schmerzen lindert.
Das erste grosse Einsatzgebiet für die Hypnose war und bleibt die Behandlung psychischer Probleme. Da die Ratio in hypnotischer Trance weitgehend gehemmt ist, können primär unbewusste Denkprozesse reaktiviert werden.
Der direkte Weg ins Gehirn
Im Zustand hypnotischer Trance sind bestimmte Gehirnbereiche aktiver. Sie können gewissermassen «umprogrammiert» werden. Menschen können auf diese Art irrationale Ängsten, Süchten und Zwänge mittels eigener Ressourcen bearbeiten. So hat sich die Hypnose vielfach in der Raucherentwöhnung bewährt.
Auch kann nachgewiesen werden, dass Hypnose beim Abnehmen helfen kann. In diesem Fall wird beispielsweise mit den Gedanken gearbeitet, die nach ständiger Belohnung durch Kalorien verlangen. Dadurch fällt es den Betroffenen leichter, nur noch zu festen Mahlzeiten und dann kleinere Portionen gesunder Lebensmittel zu essen. Auch in diesem Zusammenhang kompensierende Verhaltensweisen können mittels Vergangenheitsbewältigung angeschaut werden. Hierbei versucht man herauszufinden, welche triggernden Situationen welchen Affekt zur Folge haben, der dann ungünstigerweise mittels Nahrung körperlich reguliert wird.
Hypnose bei körperlichen Beschwerden
Die Ursachen für Schmerzen selbst können nicht geheilt werden, solange diese nicht psychogen sind. Im hypnotischen Trancezustand kann jedoch das Schmerzempfinden beeinflusst werden. Dies hat sich vor allem bei der Behandlung chronischer Schmerzpatienten bewährt. Sie erfahren Linderung ihrer Beschwerden, da ihr Gehirn die Schmerzen als weit weniger stark wahrnimmt (Analgesie bis Anästhesie). Die Kunst liegt darin, das in hypnotischer Trance verminderte Schmerzempfinden langfristig zu verankern.
Zahnarztpraxen setzen Hypnose schon länger erfolgreich in ihren Praxen ein. Hier wirkt sie gleich doppelt: Sie lindert bei ängstlichen und nervösen Patienten zunächst die Angst vor der eigentlichen Behandlung. Wenn diese beginnt, kann sie für Linderung dertatsächlich auftretenden Schmerzen eingesetzt werden.
Auch bei häufigen Spannungskopfschmerzen und Migräne ist Hypnose eine häufig genutzte Methode zur Schmerzlinderung. Imhypnotischen Trancezustand kommen mitunter überreizte Bereiche des Gehirns zur Ruhe und können sich wieder entspannen.
In der Schwangerschaft im Einsatz
Immer mehr Frauen lassen sich von einer Hypnosetherapie durch die Schwangerschaft begleiten. Sie kann mitunter dabei helfen, etwaige Ängste vor der Zukunft zu lindern, oder sich mental auf die Wehen vorzubereiten.
Im Trancezustand wird die Geburt auf Wunsch mit verschiedenen Szenarien durchgespielt. Weil sich das Gehirn so auf die unbekannte, vielleicht furchteinflössende Situation einstellen kann, sind Frauen weniger nervös und ängstlich. Ist es dann tatsächlich so weit, erkennt das Gehirn die Situation wieder und kann entsprechend besser reagieren.
Hypnose nur von Fachleuten durchführen lassen
Für eine Therapie sollten adäquat ausgebildete Hypnosetherapeutinnen und -therapeuten gewählt werden.
Wichtig ist, dass der Klient stets im Zentrum steht und dass die Hypnosetherapeuten auf das Erahnen möglicher Psychopathologien sensibilisiert sind. In diesem Falle ist eine hypnotherapeutische Behandlung nur unter zusätzlichem Beirat einer psychiatrischen oder psychotherapeutischen Fachkraft zu empfehlen.
Diese wissen einerseits, wie weit sie bei der Suggestion gehen dürfen. Andererseits können sie professionell reagieren, wenn beispielsweise unter Hypnose unliebsame Erinnerungen zum ersten Mal seit vielen Jahren zum Vorschein kommen.