Immobilien: So schreiben Sie die perfekte Wohnungsbewerbung

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Zürich,

Die Suche von Immobilien gestaltet sich oft als ziemliche Herausforderung. Philipp Schoch von der Wincasa AG verrät, wie man sich um eine neue Wohnung bemüht.

Immobilien
Sie suchen eine neue Wohnung? Mit diesen Tipps schreiben Sie die perfekte Bewerbung! - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer eine Wohnung in Aussicht hat, bewirbt sich oft mit Dutzenden anderen um den Zuschlag.
  • Das löst Stress aus.
  • Ein Experte gibt Tipps, wie man sich möglichst erfolgreich bewirbt.

Herr Schoch, wie gehe ich am besten vor, wenn ich eine Wohnung suche, besonders in Gegenden, in denen das Angebot knapp und die Nachfrage hoch sind?

Philipp Schoch: Am besten geht es, wenn man aktiv und schnell handelt. Gerade an Lagen mit wenig freien Wohnungen ist das Timing entscheidend. Nach den Wohnungsbesichtigungen erfolgt der Zuschlag sehr schnell. Deshalb lohnt es sich, regelmässig die aktuellen Angebote zu checken und sich sofort digital für die Besichtigung zu bewerben.

Wo und wie suche ich am besten?

Philipp Schoch: Unsere Objekte erscheinen auf allen gängigen Immobilienportalen. Interessenten können sich über die jeweiligen Plattformen melden: Entweder durch die Anmeldung zum jeweiligen Besichtigungstermin oder über das Ausfüllen des Kontaktformulars, über das ein Anmeldelink per E-Mail versandt wird.

Was muss ich beachten, wenn ich meine Bewerbungsunterlagen zusammenstelle?

Philipp Schoch: Digitale Bewerbungsprozesse sind oft vollständig standardisiert und erfolgen in zwei Varianten:

• Die klassische Bewerbung: Der Bewerber oder die Bewerberin füllt online ein Formular aus und lädt einen aktuellen Betreibungsregisterauszug sowie eine Ausweiskopie und Referenzangaben hoch.

• Die moderne Bewerbung: In diesem komplett digitalen Prozess erfolgt die Bonitätsprüfung vollautomatisch. Der Bewerber lädt nur seine Ausweiskopie hoch, alles weitere folgt automatisch.

Gibt es Möglichkeiten, sich von der Masse abzuheben?

Philipp Schoch: Im digitalen Verfahren zählt vor allem, dass alle Unterlagen vollständig und aktuell eingereicht werden. Da der Prozess standardisiert abläuft, kommen zusätzliche persönliche Informationen ausserhalb des vorgegebenen Formats leider nicht zum Tragen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt also in einer lückenlosen Bewerbung.

Lohnt es sich dennoch, einen persönlichen Brief, Fotos oder Videos mitzuschicken?

Philipp Schoch: Im Falle von Verwaltungen bringt das grundsätzlich nichts. Die Entscheidungsgrundlage bildet die digital übermittelte Standarddokumentation. Anders sieht es aus bei privaten Vermieterinnen und Vermietern, die sich oft gerne einen persönlichen Eindruck davon machen, wer ihr Objekt bezieht.

Wie kann ich bei einer Besichtigung einen möglichst guten Eindruck hinterlassen?

Philipp Schoch: Ein authentisches und gepflegtes Auftreten kommt immer gut an – auch wenn es keinen direkten Einfluss auf die Entscheidung hat. Auch das Mitbringen von Dokumenten ist nicht nötig, da alle relevanten Informationen via Online-Prozess eingereicht werden. Oft wird die Besichtigung von der aktuellen Mieterin oder vom aktuellen Mieter durchgeführt, der keinen Einfluss auf die Bewerberauswahl hat.

Wer entscheidet am Ende tatsächlich und nach welchen Kriterien wird entschieden, wer den Zuschlag für eine Wohnung erhält?

Philipp Schoch: Die finale Entscheidung trifft der jeweilige Vermietungsspezialist gemeinsam mit der Bewirtschafterin. Neben dem Zeitpunkt der Bewerbung spielen folgende Kriterien eine Rolle:

• dass das Objekt besichtigt wurde,

• dass der gewünschte Mietbeginn idealerweise mit dem Einzugstermin übereinstimmt,

• das Verhältnis von Zimmern zu zukünftigen Bewohnern,

• die finanzielle Tragbarkeit und Bonität (gegebenenfalls ergänzt durch weitere Referenzen) sowie

• ein ausgewogener Mietermix im Gebäude.

Kann es hilfreich sein, gewisse Dinge zu verschweigen (Kinder, Haustiere, Schulden)?

Philipp Schoch: Kinder und Haustiere lassen sich Zuhause kaum verstecken – also warum in der Bewerbung? Offenheit über alle wichtigen Aspekte, auch in puncto Finanzen, sorgt für einen reibungslosen Bewerbungsprozess und verhindert böse Überraschungen später.

Wie wichtig sind Referenzen?

Philipp Schoch: Referenzen sind wichtig, denn sie zeigen, wie zuverlässig die Mieterin oder der Mieter bisher war. Positive Referenzen schaffen Vertrauen und fliessen in die Bewertung ein.

Gibt es No-Gos?

Philipp Schoch: Ja, ein klares No-Go ist, wenn die Miete finanziell nicht tragbar ist.

***

Zum Interviewpartner:

Philipp Schoch, Bereichsleiter Bewirtschaftung und Geschäftsleitungsmitglied Wincasa AG, ist seit 2015 Mitglied der Geschäftsleitung von Wincasa.

Er führte unter anderem das Sihlcity in Zürich sowie über fünf Jahre den Bereich Center- und Mixed-Use Site Management. Seit 2019 ist er verantwortlich für die Bewirtschaftung mit rund 650 Mitarbeitenden in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Spezialnutzung (Hotel, Logistik, CREM).

Zudem ist er zuständig für das Key Account Management sowie die Nachhaltigkeitsabteilung von Wincasa.

Er ist Betriebsökonom FH mit einem Executive MBA in General Management (HWZ) sowie einem CAS in Verwaltungsrat. Er hat diverse Weiterbildungen am CUREM gemacht und ist Dozent im Bereich Retailmanagement (CUREM).

Immobilien Philipp Schoch
Philipp Schoch, Bereichsleiter Bewirtschaftung und Geschäftsleitungsmitglied bei der Wincasa AG. - newhome

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