Informationskompetenz hilft gegen Ad-hominem-Argumente
Ad hominem bedeutet, eine Person oder Gruppe anzugreifen, anstatt auf ihre Argumente einzugehen. Informationskompetenz schützt gegen diese Manipulation.
Das Wichtigste in Kürze
- Ad hominem ist eine Manipulationsstrategie.
- Diese versucht ein Argument über einen persönlichen Angriff zu diskreditieren.
- Bei einem Ad-hominem-Angriff ist es am besten, sich auf die Argumente zu konzentrieren.
- Die Erkennung und Abwehr von Ad-Hominem-Angriffen stärkt die Informationskompetenz.
Ad hominem heisst auf Lateinisch «zum Menschen». Der Begriff bezeichnet eine Manipulationsstrategie. Diese versucht ein Argument zu diskreditieren, indem die das Argument vorbringende Person oder Gruppe angegriffen wird.
Diese Taktik wird oft in politischen Debatten verwendet, um die Opposition zu diskreditieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Informationskompetenz hilft, den Einfluss dieser Manipulationsstrategie einzugrenzen.
Glaubwürdigkeit der Klimaforschung im Visier
Häufig wird argumentiert, dass man der Klimawissenschaft nicht trauen kann, weil die Klimawissenschaftler voreingenommen sind. Bei diesem Argument liegt der Schwerpunkt nicht auf der Gültigkeit der Wissenschaft, sondern auf der angeblichen Voreingenommenheit der beteiligten Wissenschaftler. Damit sollen wissenschaftliche Studien diskreditiert und Zweifel in der Öffentlichkeit geschürt werden.
So schrieb eine Gruppe republikanischer Kongressabgeordneter dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, einen Brief. Darin griffen sie ihn persönlich an. Auf den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel gingen sie nicht ein: «Wir fordern Sie nachdrücklich auf, die Souveränität der Vereinigten Staaten zu respektieren. Sowie jegliche Unterstützung für dieses unberechenbare und antidemokratische Abkommen zurückzuziehen».
Angriff auf die Person
Die Glaubwürdigkeit des Generalsekretärs sollte mit der Unterstellung einer «antidemokratischer Haltung» untergraben werden. Damit versuchten sie, das Pariser Klimaabkommen zu diskreditieren. Auf die wissenschaftliche Evidenz, die die Notwendigkeit von Massnahmen gegen den Klimawandel belegt, wurde nicht eingegangen.
In der Politik sind Angriffe auf das Privatleben eines Politikers beliebt. Anstatt auf die Position des Politikers einzugehen, thematisieren sie persönliche Dinge, die die Popularität beeinflussen. Diese haben rein gar nichts mit ihrer Kompetenz zu tun.
Wie schützt man sich vor Ad hominem?
Bei einem Ad-hominem-Angriff ist es verlockend, in gleicher Weise zu antworten. Am besten ist es jedoch, sich auf die Argumente zu konzentrieren und sich nicht durch persönliche Angriffe ablenken zu lassen.
Ad hominem ist ein fehlerhaftes Argument, auch wenn die Aussage inhaltlich stimmt. Wenn man erkennt, dass jemand Ad hominem benutzt, sollte man das ansprechen und die Diskussion wieder auf das Argument lenken.
Persönliche Angriffe können verletzend sein. Es ist wichtig, ruhig und gelassen zu bleiben. Man sollte nie mit Wut oder Abwehr reagieren, denn so verliert man an Glaubwürdigkeit.
Suchen Sie nach unterschiedlichen Sichtweisen: Es ist leicht, in die Falle zu tappen. Es ist einfach sich mit Leuten zu umgeben, die der gleichen Meinung sind wie man selbst. Die Suche nach unterschiedlichen Perspektiven kann helfen, Ad-hominem-Angriffe zu vermeiden.
Stärkung der Informationskompetenz
Es ist wichtig, über die eigene Bubble hinaus Perspektiven zu ergründen. Indem man sich mit verschiedenen Standpunkten auseinandersetzt, kann man die Stärken und Schwächen der verschiedenen Argumente besser einschätzen.
Insgesamt erfordert die Erkennung und Abwehr von Ad-hominem-Angriffen eine Informationskompetenz. Eine Kombination aus emotionaler Intelligenz, kritischem Denken und einem evidenzbasierten Ansatz wird gefordert. Bei Diskussionen sollte man auch als Zuhörer aufmerksam auf die Anwendung achten.
Erkennt man Ad-hominem-Argumente, stärkt das die Informationskompetenz. Damit kann der Einfluss dieser Manipulationsstrategie auf die öffentliche Meinung reduziert werden.