Informationskompetenz: Soziale Medien als Gefahr für die Demokratie

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Bern,

Soziale Medien strukturieren unseren Zugang zu Informationskompetenz und spielen eine wichtige Rolle in der Meinungsbildung. Das ist eine Herausforderung.

Informationskompetenz
Informationskompetenz ist wegen der Verbreitung von News und Fake News auf den sozialen Medien nicht immer einfach. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Soziale Medien sind eine Herausforderung für die etablierten Demokratien.
  • Etablierte Demokratien haben verstärkt mit den negativen Auswirkungen zu kämpfen.
  • Integrierte Strategie zur Bekämpfung von Fake News fehlt in etablierten Demokratien.

Die Relevanz von Nachrichten im Bezug auf die Informationskompetenz für eine funktionierende demokratische Gesellschaft ist unbestritten. Sie gelten aufgrund ihres kontrollierenden Einflusses als vierte Gewalt. Mit diesem Einfluss ist allerdings eine Verantwortung verknüpft. Faire Berichterstattung und wahrheitsgetreue Information sind Voraussetzungen dafür, dieser Rolle auch gerecht werden zu können.

Informationskompetenz: Negative Auswirkungen in etablierten Demokratien

Soziale Medien nehmen in ihrer Bedeutung als Nachrichtenquelle laufend zu. Sie können eine enorme Reichweite entwickeln und jeder kann sich dieser bedienen und seine politische Botschaft verbreiten.

Forschende um Philipp Lorenz-Spreen vom Max-Planck-Institut haben in einer Übersichtsstudie ein zweigeteiltes Ergebnis erhalten. Die vermehrte Nutzung digitaler Medien hat in den aufstrebenden Demokratien in Südamerika, Afrika und Asien einen positiven Effekt. Etablierte Demokratien haben dafür verstärkt mit den negativen Auswirkungen und dem Gegenteil von Informationskompetenz zu kämpfen.

Diese umfassen einen Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Politik führt zu einer verstärkten Unterstützung rechtsextremer Populisten.

Erforschung des kollektiven Verhaltens als «Krisendisziplin»

In einer weiteren Studie zur Erforschung kollektiven Verhaltens argumentieren die Forschenden des eScience Instituts der Universität von Washington so: Das Aufkommen der sozialen Medien hat die Veränderungen unserer sozialen Systeme beschleunigt.

Diese Wissenslücke stellt eine grosse Herausforderung für den wissenschaftlichen Fortschritt dar. Aber auch für die Demokratie und die Bewältigung globaler Krisen.

Entsprechend fordern die Wissenschaftler, dass die Erforschung des kollektiven Verhaltens zu einer «Krisendisziplin» aufsteigen muss. So wie es beispielsweise bei der Klimawissenschaft der Fall ist. Damit soll erforscht werden, wie sich die Handlungen und Eigenschaften von Gruppen aus der Art ergeben, wie Individuen Informationen austauschen.

Integrierte Strategie zur Bekämpfung von Fake News fehlt in etablierten Demokratien

Die deutsche Bundesregierung hat auf diese Erkenntnisse reagiert und fördert Forschende, die gezielte Desinformation besser verstehen wollen. Eine integrierte Strategie zur Bekämpfung von Fake News fehlt der Bundesregierung allerdings weiterhin.

Es müssen auf staatlicher Ebene Strukturen aufgebaut werden, die auf Desinformationskampagnen schnell und wirksam reagieren können. So wie sie in Taiwan aufgrund der offensiven chinesischen Desinformationskampagne entwickelt werden mussten. Wie dabei das Bildungssystem einbezogen werden kann, zeigt das Beispiel der Finnen. Der Umgang mit Desinformation wird dort bereits in der Schule erfolgreich gelehrt.

Die Nachbarländer experimentieren mit neuen Gesetzen und speziellen Behörden, um die Online-Desinformation zu bekämpfen. Die Schweiz hingegen sieht keinen dringlichen Handlungsbedarf und verweist auf bestehende Verfahren.

Kommentare

User #4602 (nicht angemeldet)

Bitte liste erstellen moeglich?

User #4602 (nicht angemeldet)

Nau kennt die ganzen namen sehr wohl...

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