Informationskompetenz: Das ist der Dunning-Kruger-Effekt

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Bern,

Der Dunning-Kruger-Effekt spielt eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung von Desinformation und dient als effektives Werkzeug zur Manipulation von Meinungen.

Manipulationsstrategie
Der Dunning-Kruger-Effekt zählt zu den Manipulations-Strategien. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Dunning-Kruger-Effekt fördert die Verbreitung von Desinformation.
  • Der Dunning-Kruger-Effekt wird durch den Bestätigungsfehler und Mitläufereffekt verstärkt.
  • Informationskompetenz ist wichtig zur Bekämpfung des Dunning-Kruger-Effekts.

Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen mit geringem Wissen ihre eigenen Fähigkeiten drastisch überschätzen. Gleichzeitig neigen Personen mit hoher Kompetenz dazu, ihre Kenntnisse zu unterschätzen.

Die dem Dunning-Kruger-Effekt zugrunde liegenden Mechanismen können gezielt ausgenutzt werden, um Fehlinformationen zu verbreiten und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu beeinflussen. Informationskompetenz und Quellenkritik helfen, die Verbreitung von Desinformation mithilfe dieser Mechanismen einzudämmen.

Selbstüberschätzung bei uninformierten Zielgruppen

Menschen mit wenig Wissen zu einem Thema neigen dazu, sich selbst zu überschätzen und komplexe Sachverhalte auf einfache Erklärungen zu reduzieren. Desinformation macht sich diesen Effekt zunutze, indem sie plausibel klingende, aber falsche Informationen liefert, die den Betroffenen das Gefühl geben, die Wahrheit verstanden zu haben.

Ein typisches Beispiel ist die Verbreitung einfacher Thesen durch Klimawandelleugner. So wird gerne darauf verwiesen, dass sich das Klima sich schon immer verändert hat. Diese Aussage erscheint Laien logisch und zugänglich, ignoriert jedoch die wissenschaftlichen Fakten zum menschlichen Einfluss.

Untergraben von Vertrauen in Experten

Eine gängige Manipulationstechnik besteht darin, das Vertrauen in Wissenschaftler und Experten zu untergraben. Indem Experten als elitär, parteiisch oder korrupt dargestellt werden, wird die tatsächliche Kompetenz in Frage gestellt. Das Ergebnis: Menschen, die unter dem Dunning-Kruger-Effekt leiden, fühlen sich in ihrer selbst erarbeiteten Sichtweise bestärkt. Sie sehen sich selbst als «kritische Denker».

Informationskompetenz
Während der Pandemie gingen in vielen Städten - wie hier in Hamburg - Tausende Menschen mit dem Aufruf, selber zu denken, auf die Strasse. - Georg Wendt/dpa/picture alliance

Die Pandemie prägte den Begriff der «Querdenker», worunter die Selbstwahrnehmung als kritische Beobachter verstanden wurde. Insbesondere der Pharmaindustrie wurden unredliche Absichten unterstellt. Dabei behaupteten Impfgegner, dass die Produzenten die Risiken von Impfstoffen verschwiegen, um die Gewinne zu maximieren. Das Ziel ist dabei, Misstrauen zu säen und das Fachwissen von Medizinern zu untergraben.

Einfache Lösungen und Echo-Kammern

Einer der Schlüssel zur erfolgreichen Verbreitung von Desinformation liegt darin, komplexe Probleme auf einfache, aber falsche Erklärungen zu reduzieren. Ein besonders effektives Mittel zur Manipulation besteht darin, Pseudowissenschaft und zweifelhafte «Experten» als Alternativen zur etablierten Wissenschaft darzustellen. Menschen mit wenig Fachwissen sind oft nicht in der Lage, die Glaubwürdigkeit solcher Quellen kritisch zu bewerten.

Desinformation verbreitet sich besonders effektiv über soziale Medien, da Plattformen dazu neigen, Inhalte zu verstärken, die bereits bestehende Meinungen bestätigen. Die Benutzer geraten so in sogenannte Echo-Kammern, in denen sie nur Informationen sehen, die ihre Fehlinformationen bestärken.

Warum funktioniert der Dunning-Kruger-Effekt?

Der Dunning-Kruger-Effekt wirkt in Kombination mit anderen psychologischen Mechanismen besonders stark, wie beispielsweise dem Bestätigungsfehler. Dieser besagt, dass Menschen gezielt nach Informationen suchen, die ihre vorgefasste Meinung bestätigen.

Desinformation setzt zudem wirkungsvoll auf Emotionen wie Angst, Wut oder Misstrauen, um rationale Entscheidungsprozesse zu umgehen. Zudem orientieren sich Menschen gerne an der Meinung ihrer Bezugsgruppen. Beide Mechanismen befördert den Dunning-Kruger-Effekt.

Wie man Desinformation entgegenwirkt

Informationskompetenz und Quellenkritik sind wichtige Elemente in der Bekämpfung des Dunning-Kruger-Effekts. Auch Faktenchecks können der Verbreitung entgegenwirken, indem sie Fehlbehauptungen klar und verständlich widerlegen. Sachliche Informationen dürfen dabei durchaus emotional ansprechend aufbereitet werden.

Die Aufklärung über die kognitiven Verzerrungen ist ebenfalls ein wichtiges Element. Das Bewusstsein für den Dunning-Kruger-Effekt und anderer psychologischer Mechanismen kann helfen, Überschätzung zu erkennen und zu vermeiden. Eine wichtige Funktion haben zudem vertrauenswürdige Experten, um fachliche Expertise zu präsentieren und Pseudowissenschaften zu entlarven.

Kommentare

User #3219 (nicht angemeldet)

Dieses Konzept wenden die Medien gerne an

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Der Alan weiss genau wie man das macht, hat er doch72 🐑🐑🐑🐑 mal locker um den Finger gewickelt☝️ Oder hat es doch nur an der Bildung gefehlt🤔🥺🎯

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