Innovation: Die Generation Z und ChatGPT
Die KI-Anwendung ChatGPT ist eine viel diskutiert und nicht unumstrittene Innovation. Vor allem junge Menschen der sogenannten Generation Z verwenden sie gerne.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Textprogramm ChatGPT wird vor allem für schriftliche Hausaufgaben genutzt.
- Lehrkräfte in der Schweiz stehen dem Einsatz von ChatGPT sehr kritisch entgegen.
Das Thema ChatGPT ging vor allem im Frühling 2023 durch die Medien und löste enorme Diskussionen aus. Viele Menschen fürchten sich vor einer allzu selbstständig denkenden Künstlichen Intelligenz (KI) und häufig um ihre Arbeitsplätze.
Beliebt sind KI-Hilfsprogramme dagegen vor allem bei jungen Menschen: Sie nutzen sie für Schularbeiten, Aufsätze und Hausaufgaben – oder für das Verfassen unangenehmer privater Nachrichten. So wird dann heute auch mal per ChatGPT Schluss gemacht.
Aber nutzen wirklich so viele Jugendliche ChatGTP oder ist es nur ein Hype? Als Innovation hat sich das Tool jedenfalls schon durchgesetzt.
Innovation: Was ist ChatGPT?
ChatGPT wurde von der Firma Open AI entwickelt und ist eine neue Innovation im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
So reicht es, dem Programm eine kurze Anweisung zu geben, zum Beispiel: «Schreib mir 500 Wörter zur Schweizer Eidgenossenschaft.» ChatGPT liefert dann einen soliden Aufsatz und schon sind die Hausaufgaben erledigt.
Das Programm kann aber auch Matheaufgaben lösen, einfachen Code generieren und viele Dinge erledigen, für die bisher Menschen zuständig waren.
Derzeit ist es vor allem die junge technikaffine Generation Z, die ChatGPT und ähnliche AI-Tools nutzt. Dies macht vor allem den Lehrkräften an Schulen und Universitäten Sorgen. Sie können nicht mehr beurteilen, ob die Schüler oder die Maschine den Aufsatz geschrieben hat.
Qualität nicht immer überzeugend
Was viele ChatGPT-Nutzer nicht vermuten, ist, dass die Qualität der Texte nicht immer zufriedenstellend ist. Es kann vorkommen, dass ein Aufsatz über ein Land geschrieben wird, in dem ein Fluss erwähnt wird, der nicht existiert.
Obwohl die Software bereits sehr weit fortgeschritten ist, wird sie den Menschen vorerst nicht vollständig ersetzen können.
Fast die Hälfte der Jugendlichen hat ChatGPT schon genutzt
Die ersten Zahlen lieferte eine Studie von Kantar im Auftrag von «Jobteaser», die in Deutschland durchgeführt wurde.
Demnach haben 41 Prozent der Generation Z (18 bis 27 Jahre) schon einmal KI-Tools verwendet. Bei der Generation Y waren es nur 29 Prozent und bei der Generation X waren es 13 Prozent.
Sogar ganze 72 Prozent der Generation Z beabsichtigen, ChatGPT und ähnliche Werkzeuge künftig im Studium und im Beruf zu verwenden. Allerdings ist die Generation auch geteilt: Genau die Hälfte (50 Prozent) wünscht sich ein Verbot von künstlicher Intelligenz im Studium.
Ausserdem befürchtet mehr als die Hälfte (52 Prozent), dass sich KI-Tools negativ auf ihre Karriere auswirken könnten. Bei der Generation X, die heute die meisten gehobenen Posten erreicht hat, sind es weniger als ein Drittel (28 Prozent).
Innovation: Schweizer Bundesrat will Entwicklung beobachten
In der Schweiz dürfte die Statistik ganz ähnlich ausfallen. Vor allem im Bildungsbereich werden darum Regelungen rund um die Innovation KI gefordert.
Der Bundesrat hält sich jedoch zurzeit noch zurück. «Man werde die Entwicklungen, Chancen und Risiken weiterhin beobachten und analysieren», hiess es in einer Stellungnahme auf «inside-it».
Lehrkräfte sind zweigeteilter Ansicht. Einige Lehrerinnen und Lehrer benutzen selbst schon ChatGPT zu Unterrichtsvorbereitungen, andere lehnen sie rundheraus ab.
Sie verweisen gerne auf den US-Bundesstaat New York: Hier wurde der Zugang zu ChatGPT in den öffentlichen Schulen bereits blockiert.
Allerdings kann dies auch keine Lösung sein: Lehrkräfte müssen im Umgang mit KI geschult werden.
So können sie die KI selbst hilfreich einsetzen und erkennen, wann Schülerinnen und Schüler mit ihrer Hilfe schummeln. So mancher von AI produzierte Aufsatz klingt viel zu geschliffen und erwachsen für Jugendliche.
Zudem kann es durchaus vorkommen, dass ChatGTP auf eine Frage ähnliche Antworten für alle Schüler ausgibt. Wird die Hausaufgabe dann vorgelesen, wird der Lehrer schnell merken, dass eine Software benutzt wurde.