Kampf gegen Kinderehen
Am 11. Oktober ist internationaler Mädchentag. Weltweit wird auf die Benachteiligung von Mädchen aufmerksam gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Jährlich werden Millionen von minderjährigen Mädchen verheiratet.
- Der internationale Weltmädchentag macht auf die Situation von Mädchen aufmerksam.
Jenneh aus Sierra Leone war 11 Jahre alt, als sie einen Mann heiraten sollte, der älter war als ihr Vater. Eine Zeit von Missbrauch und Gewalt stand ihr bevor, sowohl durch ihren zukünftigen Ehemann, wie auch durch dessen Familie.
Millionen von Kinderbräuten
Immer noch werden weltweit Millionen von Mädchen minderjährig an ältere Männer verheiratet. Familien geben ihre Töchter aus den unterschiedlichsten Gründen her. Oft ist die Ursache ganz einfach Armut: Viele Familien wissen schlichtweg nicht, wie sie ihre Töchter sonst weiter ernähren sollen.
Internationaler Mädchentag auch in der Schweiz
Mädchen gehören weltweit zu einer der benachteiligsten und hilflosesten Gruppe Menschen. Aus diesem Grund hat die UNO seit 2011 den internationalen Mädchentag ausgerufen. Jedes Jahr wird am 11. Oktober weltweit auf die Benachteiligung von Mädchen aufmerksam gemacht. Ziel des Tages ist es, auf Missstände hinzuweisen und die Situation von Mädchen zu verbessern. So finden auch dieses Jahr in der Schweiz diverse Aktionen statt.
Tägliche Aufklärungsarbeit nötig
In vielen Ländern reicht ein einzelner Aktionstag im Jahr nicht aus. Daher engagieren sich Frauen und Männer weltweit dafür, dass Mädchen respektiviert und ihre Rechte eingehalten werden.
In vielen Ländern sind Kinderehen per Gesetz illegal. Oft werden diese Gesetze jedoch nicht durchgesetzt und die Mädchen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst.
World Vision liegt der Kampf für die Rechte von Mädchen ganz besonders am Herzen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den nachhaltigen Erfolg ist die Vermittlung von Wissen und Aufklärung. World Vision arbeitet dazu mit Familien, Gemeinschaften und auch Regierungen zusammen und macht so auf die Gefahren der frühen Ehe aufmerksam. Ausserdem lernen die Mädchen und jungen Frauen in Kinderclubs und Workshops alles was sie brauchen, um selbstbewusst für ihre Rechte einzustehen und diese auch von den Behörden einzufordern.
Jenneh aus Sierra Leone hatte grosses Glück und konnte von dieser Aufklärungsarbeit profitieren. Durch eine Sensibilisierungskampagne konnte World Vision Jennehs Vater überzeugen, dass gut ausgebildete, glückliche Töchter eine Bereicherung für Familie und Dorf sind, weil sie ihr Wissen weitergeben und für die Entwicklung der gesamten Region einsetzen können. Das hilft nachhaltiger als jede Mitgift.