Nachhaltigkeit: So beugen Sie Wasserverschwendung vor
Auch wenn die Schweiz ein wasserreiches Land ist, trägt Verschwendung nicht gerade zur Nachhaltigkeit bei. Mit diesen Tipps reduzieren Sie Ihren Wasserkonsum.
Das Wichtigste in Kürze
- Statistisch gesehen verbraucht jeder Schweizer 287 Liter Wasser pro Tag.
- Dabei ist der virtuelle Wasserverbrauch gar nicht mitgerechnet.
Das Trinkwasser in der Schweiz stammt zu 80 Prozent aus dem Grundwasser. Die Hälfte stammt dabei aus Quellwasser, der Rest aus Seen aus Flüssen. Wasserknappheit ist derzeit noch gar kein Problem im Land, doch dies könnte sich in Zukunft ändern.
Aufgrund des Klimawandels kommt es zumindest in den immer heisser werdenden Sommern häufiger zu Dürren. Diese haben eine direkte Auswirkung auf Wasserkraftwerke und die Landwirtschaft.
Ausserdem sind die Flüsse und Seen mittlerweile so stark mit Schadstoffen belastet, dass sie sich nicht mehr selbst reinigen können. Dies erfordert aufwändige Prozesse, die wiederum Energie benötigen. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Nachhaltigkeit: Der Wasserverbrauch der Schweiz
Laut Bundesamt für Statistik (BFS) verbraucht jeder Schweizer 287 Liter Trinkwasser pro Tag. Dies ist eine enorme Verbesserung gegenüber 1990, als es noch 472 Liter pro Person pro Tag waren. Allerdings ist dies nur die Menge, die tatsächlich aus der öffentlichen Versorgung genommen wird.
Nicht mitgerechnet sind die Eigenförderung von Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft, sowie der Wasserverbrauch von im Ausland produzierten Artikeln. Wird dieser mitgerechnet, ist vom virtuellen Wasserverbrauch die Rede.
Die Zahlen schwanken je nach Studie – zum Beispiel auf der Internetseite «nachhaltigleben». Die Non-Profit-Organisation Wasser für Wasser (WfW) gibt hier 4400 Liter pro Tag an. WWF spricht hingegen von täglich 6100 Litern.
Einsparpotenzial beim Wasserverbrauch
Wer Wasser sparen will, der sollte neben dem tatsächlichen Wasserverbrauch auch den virtuellen Wasserverbrauch berücksichtigen. Dieser entsteht unter anderem bei der Herstellung von Lebensmitteln, Kleidung und Konsumgüter.
Gerade die Textilwirtschaft verbraucht riesige Mengen an Wasser. Eine Studie der EU errechnete, dass für die Herstellung eines einzigen T-Shirts aus Baumwolle 2700 Liter Süsswasser verbraucht werde. Für eine Jeans sogar 11'000 Liter.
Wer also weniger Kleidung kauft, kann damit einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung des virtuellen Wasserverbrauchs leisten.
Auch Lebensmittel tragen zum virtuellen Wasserverbrauch bei: Für ein Kilo Kaffeebohnen sind laut dem Magazin Badenova 21'000 Liter erforderlich. Für ein Kilo Rindfleisch 15'400 Liter und für ein Kilo Käse 5000 Liter.
Es lohnt sich also, auf Produkte zu verzichten, die besonders viel Wasser verbrauchen oder den Konsum zumindest zu reduzieren.
Weniger Wasser im Alltag brauchen
Leichter ist es meist, den tatsächlichen Wasserverbrauch im Haushalt zu senken und so zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Der Klassiker in diesem Bereich ist der Umstieg vom Vollbad in der Wanne auf die Dusche.
Dies gilt allerdings auch nur bei einer Duschdauer von maximal zehn Minuten. Wer länger duscht, kann sich auch gleich in die Wanne legen.
Haushaltsgeräte, die mit Wasser arbeiten (Spülmaschinen und Waschmaschinen) sollten nur voll geladen betrieben werden, um sie zu maximieren. Viele moderne Geräte bieten Sparprogramme, die weniger Wasser benötigen oder bei denen eine kürzere Laufzeit ausreicht.
Oft wird das Wasser auch unnötig laufen gelassen, zum Beispiel beim Zähneputzen oder beim Spülen. Wer den Hahn zwischendurch immer wieder zudreht, der spart auf lange Sicht grössere Mengen Wasser.
Nachhaltigkeit dank Wasser selbst sammeln
Ein letzter Tipp: Es muss nicht immer das Trinkwasser aus dem Hahn sein. In einer Regentonne lässt sich das kostenlos vom Himmel fallende Wasser sammeln.
Dies kann zum Beispiel zum Blumengiessen und zum Putzen genutzt werden. Auch dies schont die Natur und daneben auch den Geldbeutel.