So engagiert sich die Parahotellerie in Sachen Nachhaltigkeit

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Muttenz,

Eigene Kampagnen oder vergünstigte Ferien für benachteiligte Familien: Die Mitglieder der IG Parahotellerie verfolgen unterschiedliche Nachhaltigkeitsansätze.

Interhome Groupe Nachhaltigkeit
Die Interhome-Mitarbeiter sehen es als Verpflichtung, sich für einen nachhaltigen Tourismus einzusetzen und packen auch selber mit an. - Interhome

Das Wichtigste in Kürze

  • BnB Switzerland, Interhome, Reka, SJH und TCS bilden die IG Parahotellerie.
  • Die fünf Mitglieder engagieren sich stark in Sachen Nachhaltigkeit.
  • Dabei verfolgen sie unterschiedliche Nachhaltigkeitsansätze.
  • Wir zeigen, wie das Engagement aussieht.

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das mit Mobilität und Reisen oft in Widerspruch steht. Klar ist: Ferien ganz ohne CO2-Fussabdruck sind nicht möglich. Aber die touristischen Player unternehmen viel, um ihn zumindest zu reduzieren.

Auch die fünf Mitglieder der Parahotellerie Schweiz, BnB Switzerland, Interhome, Reka, Schweizer Jugendherbergen (SJH) und TCS Camping sind laufend dabei, ihre Betriebe und Angebote umweltfreundlicher und sozialverträglicher zu gestalten.

Wir zeigen, wie diese Bestrebungen aussehen.

Erneuerbare Energien und Recycling

Ein Beispiel dafür ist die Teilnahme von TCS Camping an Initiativen wie Ecocamping und dem Swisstainable-Programm von Schweiz Tourismus. Und das erfolgreich: Im Jahr 2023 wurden bereits neun TCS-Campingplätze von Ecocamping für ihr vorbildliches Engagement im Umwelt- und Naturschutz ausgezeichnet und haben gleichzeitig das Swisstainable-Level II erreicht.

Barrierefreier Bungalow TCS
Gemeinsam mit der Stiftung Cerebral hat der TCS barrierefreie Bungalows für entwickelt. - TCS Camping

«Bis Ende 2024 wollen wir alle unsere Plätze nach den strengen Kriterien dieser Programme zertifizieren lassen», sagt Oliver Grützner, Leiter Tourismus und Freizeit beim TCS. Die TCS-Campingplätze setzen unter anderem auf Strom aus Wasserkraft, CO₂-Kompensation sowie Abfalltrennung und aktives Recycling.

Drei-Säulen-Strategie bei Interhome

Gleich eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie hat der Ferienwohnungsvermittler Interhome als Teil der Hotelplan Group lanciert. Sie umfasst die drei Säulen «One Planet», bei der man sich international dem Klimaschutz verpflichtet, «People & Places», bei der Interhome für nachhaltige Angebote sensibilisieren und für die Gäste nachhaltige Angebote schaffen will sowie «Responsible Business», bei der unter anderem die Mitarbeitenden in ein nachhaltiges Arbeitsumfeld aktiv einbezogen werden.

«Wir sehen es als unsere Verpflichtung, uns für einen nachhaltigen Tourismus einzusetzen. Denn eine intakte Natur und Umwelt bilden das Fundament für unversehrte sozioökonomische Systeme und sind unerlässlich für Reisen», so Jörg Herrmann, Co-CEO von Interhome.

Kaum Fleisch und keine fossilen Brennstoffe

Bereits 1994 haben die Schweizer Jugendherbergen mit der Einführung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie einen wesentlichen Meilenstein gelegt. Die jahrzehntelangen Bemühungen führten dazu, dass der Verein 2022 mit dem Sonderpreis für die «Nachhaltigkeitsstrategie 2007» am Niesen Summit ausgezeichnet wurde.

Konkret beziehen die Schweizer Jugendherbergen seit 2009 100% der elektrischen Energie aus erneuerbarer Wasserkraft. Zudem sind die Betriebe dank baulicher Massnahmen energieeffizient.

SJH Nachhaltigkeit St. Moritz
Unter anderem bei der Jugendherberge in St. Moritz wurden Solarpanels installiert. - SJH

Ein Grossteil der rund 40 eigenen Betriebe wird nicht mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas geheizt, sondern mit Holzpellets, erneuerbarer Fernwärme oder Solarenergie.

«Die Nachhaltigkeitsstrategie der Schweizer Jugendherbergen zeichnet sich durch ihre langjährige und konsequente Umsetzung aus. In all unseren Entscheidungen wird sicht- und spürbar, dass die sozialen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Werte sowie die Governance in unserem Unternehmen verankert sind und gelebt werden», so CEO Janine Bunte. So hat beispielsweise Fleisch auf der Menükarten der Jugendherbergen nur noch eine Nebenrolle.

Reka mit markanten CO2-Einsparungen

Erfolge dank nachhaltiger Bemühungen vermeldet auch Reka. So stiessen die Gebäude im Jahr 2023 rund 55% weniger CO2 aus als noch 2010. Zudem erbrachte Reka alle Nachweise für die Level II-Zertifizierung des Swisstainable-Programms von Schweiz Tourismus.

«Nachhaltigkeit ist bei Reka ein fester Bestandteil unserer DNA. Aktuell werden 9 von 13 unserer grössten Ferienanlagen klimaneutral betrieben und unsere zukünftigen Projekte erhalten klimaneutrale Energiekonzepte», so Roland Ludwig, Direktor Reka.

Aber auch im sozialen Sektor gibt es spannende Angebote. Sozial und wirtschaftlich benachteiligte Familien sowie Alleinerziehende und ihre Kinder können zum Beispiel dank der Reka Stiftung Ferienhilfe eine Woche Ferien für 200 Franken geniessen.

Label für Privatunterkünfte

Im kleineren Rahmen, welcher der geringen Grösse geschuldet ist, agiert BnB Switzerland. «Das Erlangen eines Labels wie ibex fairstay oder eines anderen Nachhaltigkeitssiegels ist oft mit viel Aufwand verbunden, da die Programme auf grössere Unternehmen ausgerichtet sind», erklärt Jennifer Provoost, Stv. Geschäftsführerin BnB Switzerland.

Nichts destotrotz verfügt BnB Switzerland über das Swisstainable-Gütesiegel und ist zudem Partner von OK:GO.

BnB Switzerland Rustico
Seit diesem Frühling arbeitet man bei BnB Switzerland mit einem selbst entworfenen Nachhaltigkeitslabel für Privatunterkünfte. - BnB Switzerland

Seit diesem Frühling arbeitet man neu mit einem selbst entworfenen minimalistischen Nachhaltigkeitslabel für Privatunterkünfte. Es bietet den Gästen die Möglichkeit, sich schnell und einfach darüber zu informieren, inwieweit Sie sich die angeschlossenen Betriebe mit Nachhaltigkeitsthemen befassen.

Der Check umfasst 36 Kriterien, woraus drei Nachhaltigkeitslevel resultieren. «Dieses Label soll vor allem kleinen Anbietern helfen, ihr Engagement für die Umwelt sichtbar zu machen», so Provoost.

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