Das Wichtigste in Kürze
- Über die Hälfte der Bevölkerung will sich ökologisch nachhaltig verhalten.
- Den jungen Erwachsenen liegt das Thema Nachhaltigkeit besonders am Herzen.
Der Begriff Nachhaltigkeit ist seit einigen Jahren in aller Munde. Doch was bedeutet er eigentlich und wie lässt sich ein nachhaltigeres Leben realisieren? Diesen Fragen werden wir hier nachgehen.
Die Bevölkerung will nachhaltiger leben
Einer «statista»-Umfrage unter Schweizerinnen und Schweizern aus dem Jahr 2023 zufolge ist 20 Prozent nachhaltiges Verhalten sehr wichtig. Und 32 Prozent zumindest eher wichtig.
Weitere 26 Prozent stehen dem Thema neutral gegenüber. Während lediglich 22 Prozent angeben, dass ihnen Nachhaltigkeit eher nicht wichtig oder gar nicht wichtig ist.
Entgegen dem Klischee sind es jedoch nicht nur die Jüngeren, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Die jüngsten Erwachsenen (18-25 Jahre) waren von allen befragten Altersgruppen am engagiertesten.
Hier sind es 71 Prozent, die sich einer Umfrage nach ökologisch nachhaltig verhalten wollen. Bei den 36-45-Jährigen sinkt die Zahl auf 45 Prozent, um dann bei den 56-65-Jährigen wieder auf 59 Prozent zu steigen.
Was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt?
Zunächst einmal muss man sich natürlich die Frage stellen, was Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet. Offiziell ist damit ein nachhaltiges Wirtschaften mit den Ressourcen der Erde gemeint: Die Menschheit soll nicht mehr Ressourcen verbrauchen, als die Erde selbst wieder auffüllen kann.
Ein gutes Beispiel ist nachhaltige Forstwirtschaft: In einem Wald sollen nicht mehr Bäume gefällt werden, als auf natürliche Weise wieder nachwachsen können.
In vielen Bereichen ist Nachhaltigkeit jedoch unmöglich, insbesondere beim Gebrauch fossiler Ressourcen. Die Natur brauchte Jahrmillionen, um beispielsweise Kohle zu erzeugen, die heute innerhalb weniger Jahrzehnte abgebaut und verbraucht wird.
Das Global Footprint Network macht seit Jahren mit dem Earth Overshoot Day, dem Erdüberlastungstag, auf diese Diskrepanz aufmerksam. Im Jahr 2023 fiel der Erdüberlastungstag auf den 2. August.
An diesem Tag hatte die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die die Erde selbst für das 2023 regenerieren könnte. Die Schweiz ist sogar noch verschwenderischer: Sie hatte bereits am 13. Mai alle Ressourcen für das Jahr 2023 erschöpft.
Wie kann nachhaltigeres Leben aussehen?
Nachhaltiges Leben bedeutet also letztendlich ressourcenschonendes Leben. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Besonders grosse Bedeutung kommt dem eigenen Energieverbrauch zu.
Statt endliche fossile Ressourcen wie Kohle und Gas zu verbrauchen, sollten die Menschen regenerative Energien nutzen.
Die Schweiz kann hier auf eine positive Entwicklung verweisen: Laut Bundesamt für Energie stammen schon jetzt 80 Prozent des Schweizer Stroms aus erneuerbaren Energien.
Mit Abstand führend ist die Wasserkraft (68 Prozent), gefolgt von Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse.
Laut dem Magazin «powernews» sieht es derzeit noch beim Verkehr schwieriger aus. Derzeit sind noch 63,4 Prozent der zugelassenen Privatfahrzeuge Benziner und 27,9 Prozent Dieselfahrzeuge.
Reine Elektroautos machen lediglich 2,3 Prozent aus und Hybridfahrzeuge 4,6 Prozent. Allerdings wendet sich das Blatt allmählich, denn bei den Neuzulassungen machen E-Autos schon 26 Prozent aus.
Nachhaltigkeit im Alltag leben
Gerade junge Menschen versuchen das Auto immer häufiger ganz stehenzulassen. Sie steigen vor allem in den Städten auf das Velo oder den öffentlichen Nahverkehr um.
Ältere Menschen, denen das Velo zu anstregend ist, profitieren wiederum von der Entwicklung der E-Bikes.
Eine weitere Möglichkeit, mehr Nachhaltigkeit in den Alltag zu bringen, ist der bewusste Umgang mit Lebensmitteln.
Dazu gehört einerseits, von Anfang weniger zu kaufen und somit weniger zu verschwenden. Andererseits, Verpackungsmüll zu reduzieren und sorgfältig auf Recycling zu achten.
Im Haushalt wiederum lässt sich auf vielfältige Weise Energie im Kleinen sparen: Licht nicht unnötig brennen lassen oder Geräte im Stand-By-Modus konsequent vom Strom trennen.
Bei Kleidung und Haushaltswaren sollte auf hochwertige, langlebige Produkte geachtet werden. Gerade bei Kleidung ist Secondhand oft auch eine Option für mehr Nachhaltigkeit.