Rohstoffe: Das sind die Fördermethoden
Die Gewinnungsarten für Rohstoffe sind vielfältig. Sie reichen von der oberflächennahen Förderung bis hin zum Abbau in tiefen Tunnels.
Das Wichtigste in Kürze
- Kritische Rohstoffe sind für die Herstellung vieler technischer Produkte unerlässlich.
- Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt oder Nickel werden aus dem Erdreich gewonnen.
- Dabei wird unter anderem zwischen Tagebau und Untertagebau unterschieden.
Vom Smartphone über den Drucker bis hin zum Elektroauto: Ohne mineralische Rohstoffe müssten wir auf so manches Gadget aus unserem Alltag verzichten.
Mineralische Rohstoffe sind natürlich vorkommende, aus der Erde gewonnene Substanzen, die als Grundbausteine für verschiedene Industrien und Produkte dienen. Sie können noch weiter in Energierohstoffe, nicht-metallische Rohstoffe sowie metallische Rohstoffe unterteilt werden. Letztere spielen bei der Herstellung von Elektrogeräten und erneuerbaren Energietechnologien, wie Solarpanels oder Windturbinen, eine wichtige Rolle. Dazu zählen unter anderem Kupfer, Kobalt und Nickel.
Rohstoffe können auf verschiedene Arten aus dem Erdreich gewonnen werden. Der Förderprozess kann dabei von einfachen Methoden bis hin zu komplexen Techniken für tiefe unterirdische Ressourcen reichen.
Abbauarten für Rohstoffe
Einfach ausgedrückt wird beim Tagebau eine Grube in den Boden gegraben, um wertvolle Materialien freizulegen. Diese Methode wird angewandt, wenn die Ressourcen nahe an der Oberfläche liegen und folglich leichter zugänglich sind. Wenn man hingegen besonders tief graben muss, um an die Rohstoffe zu gelangen, spricht man von Untertagebau.
Die Methoden des Bergbaus können weiter in «Large-Scale Mining» (LSM) und «Artisanal and Small-Scale Mining» (ASM) unterteilt werden. Ersteres umfasst Arbeiten, bei denen fortschrittliche Maschinen, Technologien und erhebliche Investitionen eingesetzt werden, um Rohstoffe in grossem Umfang zu gewinnen.
Der Kleinbergbau hingegen geschieht weitgehend mit einfachen, nicht-industriellen Methoden. Er wird oftmals inoffiziell und unreguliert betrieben und ist daher mit teils erheblichen sozialen und ökologischen Risiken verbunden. Zugleich birgt er aber auch ein grosses Entwicklungspotenzial, denn gemäss Schätzungen der Weltbank sind weltweit mehr als 100 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom Kleinbergbau abhängig.
Zahlreiche Fachorganisationen und Regierungsbehörden, wie beispielsweise die Fair Cobalt Alliance (FCA) oder das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) , setzen sich daher für die Formalisierung des Kleinbergbaus und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und -standards ein.
Hauptsächlich im Tagebau: die Gewinnung von Kupfer
Kupfer findet breite Anwendung in einer Vielzahl von Branchen, darunter Bereiche wie die Telekommunikation oder Elektrotechnik. Der Rohstoff wird unter anderem in Südamerika, der Demokratischen Republik Kongo und in Australien aus sogenannten Kupfererzen gewonnen. Dies geschieht sowohl im Tage- als auch im Untertagebau.
Dem Deutschen Kupferverband zufolge stammen rund 75 Prozent des gewonnenen Primärkupfers aus Tagebauen. Die terrassenförmigen Erzgruben sind dabei in ihrer Fläche nicht selten über einen Quadratkilometer gross.
Häufig tief unter der Erdoberfläche: die Gewinnung von Nickel
Seine aussergewöhnlichen Eigenschaften machen Nickel für eine Vielzahl an Produkten unverzichtbar. So wird das Metall beispielsweise für die Herstellung von rostfreiem Stahl genutzt und kommt immer mehr in leistungsstarken Batterien zum Einsatz.
Wie die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe berichtet, ist Nickel mit einem Anteil von rund 1,7 Prozent zwar das fünfthäufigste Element der Erde, zählt an der Erdoberfläche aber zu den eher seltenen Metallen. Dabei gibt es zwei verschiedene Nickelerzvorkommen, die unterschiedliche Techniken zur Gewinnung des Nickels erfordern: Sulfidische Lagerstätten und lateritische Lagerstätten.
Lateritische Nickellagerstätten, die aus der Verwitterung von nickelhaltigen Ausgangsgesteinen entstanden sind, werden in der Regel im Tagebau abgebaut. Sulfidisches Erz, das einen magmatischen oder sedimentären Ursprung hat, kann via Tage- oder auch Untertagebau abgebaut werden, wobei Letzterer für 80 Prozent des gewonnenen sulfidischen Erzes verantwortlich ist.