Rohstoffe: Deshalb sind sie so wichtig
Handy, Laptop oder Mobilität: Rohstoffe treiben unseren Alltag an – und werden dabei immer wichtiger. Auch für die Energiewende.
Das Wichtigste in Kürze
- Rohstoffe wie Kupfer, Nickel und Kobalt sind unverzichtbar für unseren Alltag.
- Sie sind ein fester Bestandteil unserer bestehenden Infrastruktur.
- Für die Energiewende werden noch grössere Mengen dieser Rohstoffe benötigt.
- Ein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen ist für mehr Nachhaltigkeit zentral.
Der Handy-Wecker klingelt. Sie stehen auf. Nach der Tasse Kaffee setzen Sie sich in Ihr neues Auto und fahren zur Arbeit.
Dieses einfache Morgenritual würde ohne bestimmte Materialien nicht funktionieren – Rohstoffe. Sie stecken in unseren Handys, lassen Strom fliessen oder helfen uns bei der täglichen Mobilität. Die Substanzen sind ein fester Bestandteil unseres modernen Alltags.
Dass die Menschheit Rohmaterialien nutzt, ist nicht neu. In der Steinzeit wurden Werkzeuge und Waffen aus Stein gefertigt. Das Aufkommen des Werkstoffes Kupfer läutete die Kupferzeit ein. Und als die Menschen begannen, Kupfer mit Zinn zu verarbeiten, war der Werkstoff Bronze geboren.
Stein-, Kupfer-, Bronzezeit, oder auch spätere Perioden wie die Eisenzeit: Die Zeitalterbezeichnungen zeugen von der Wichtigkeit dieser Materialien für die Geschichte der Menschheit.
Rohstoffe prägten ganze Kulturepochen. So kann man heutzutage laut dem Departement für Erdwissenschaften der ETH Zürich vom digitalen «Siliziumzeitalter» sprechen.
Holz, Leder, Bodenschätze
Egal, wohin wir blicken und was wir berühren: Rohstoffe sind so ziemlich überall. Unterschieden wird dabei zwischen biologischen (nachwachsenden) und mineralischen (nicht-nachwachsenden) Rohstoffen.
Biologische Rohstoffe können weiter in pflanzliche Stoffe und tierische Stoffe unterteilt werden. Zur ersteren Kategorie zählen Stoffe wie Holz, Baumwolle oder Getreide, zu Letzterer beispielsweise Milch, Leder oder Honig.
Mineralische Rohstoffe wiederum werden auch Bodenschätze genannt, da diese Substanzen auf oder in der Erdkruste lagern. Dazu gehören metallische Stoffe wie Kupfer, Aluminium oder Eisen sowie nichtmetallische Stoffe wie Salz oder Kies. Auch Energierohstoffe wie Erdöl oder Kohle werden dazugezählt.
Ohne Rohstoffe kein modernes Leben
Rohstoffe begleiten uns im Alltag. Doch wie intensiv unser Alltag von diesen Stoffen beeinflusst wird, ist nur wenigen bewusst.
Fast überall, wo Strom fliesst, ist beispielsweise Kupfer im Spiel. Das Metall zeichnet sich durch eine sehr hohe Leitfähigkeit von Elektrizität und Wärme aus. Aufgrund dieser Eigenschaft, sowie auch wegen seiner guten Formbarkeit, Widerstandsfähigkeit und Beständigkeit, kommt Kupfer in zahlreichen Bereichen zum Einsatz.
Dazu zählt – nicht überraschend – die Elektronikindustrie, sowie auch die Bau- und Automobilbranche. Aufgrund seiner Eigenschaften spielt Kupfer ausserdem eine wichtige Rolle in Dekarbonisierungstechnologien wie Windturbinen, Solaranlagen, Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen. Experten der Internationalen Energieagentur IEA nehmen daher an, dass die Nachfrage nach diesem Rohstoff in den nächsten Jahren rasant ansteigen wird. So enthält ein Elektrofahrzeug beispielsweise gemäss dem deutschen Kupferverband fast dreimal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.
Facettenreich: Kobalt, Nickel und Zink
Neben Kupfer spielt bei Elektrofahrzeugen auch Kobalt eine bedeutende Rolle, denn der Rohstoff wird überwiegend in wiederaufladbaren Batterien eingesetzt. Darüber hinaus findet Kobalt zudem in Flugzeugtriebwerken, Magneten und Bohraufsätzen Verwendung.
Ein weiterer wichtiger Baustein unseres Alltags ist Nickel. Das silbrig-glänzende Metall ist primär in Edelstahl enthalten, da es hilft, den Stahl korrosionsbeständig zu machen. Nickel findet aber auch in Batterien Anwendung, da es dazu beiträgt, dass die Batterie mehr Energie speichern kann.
Gemäss dem Nickel Institute, einer weltweiten Vereinigung führender Nickelproduzenten, ist es das fünfthäufigste Element der Erde. Dies nach Eisen, Sauerstoff, Silikon und Magnesium. Mehr als 50 Prozent der weltweiten Nickelressourcen entfallen auf Australien, Indonesien, Südafrika, Russland und Kanada.
Auch der Rohstoff Zink wird sehr vielfältig eingesetzt. Laut der International Zinc Association ist es eines der weltweit am meisten verwendeten Metalle. Dächer, Batterien und Blasinstrumente – sie alle enthalten häufig Zink. Die insgesamt verbreitetste Anwendung des Metalls ist der Korrosionsschutz von Eisen- und Stahlprodukten durch sogenanntes «Verzinken».
Rohstoffe waren also nicht nur zu Urzeiten wichtig. Die Materialien sind ein fester Bestandteil unserer bestehenden Infrastruktur und legen zugleich den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft.