Tierschutz: Darum sollten Sie Tiere aus dem Tierheim bevorzugen
Sie möchten sich gerne einen tierischen Begleiter ins Haus holen? Wählen Sie dem Tierschutz zuliebe ein Tier aus dem Tierheim. Wir erklären Ihnen, warum.
Das Wichtigste in Kürze
- Jedes Jahr landen zahlreiche Haustiere in einem Tierheim.
- Die meisten von ihnen sehnen sich nach einem neuen Zuhause.
Wer sich ein Haustier anschaffen möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Kauf in einer Zoohandlung oder beim Züchter, private Vermittlung oder Adoption aus einem Tierheim. Vor allem letztere Möglichkeit sollte man in Betracht ziehen. Lesen Sie hier, warum.
Tierheimtiere leiden unter Zurückweisung
Die meisten Tierheimtiere haben schon einmal die Zuneigung eines menschlichen Besitzers verspürt. Sie wissen, wie es ist, das einzige Tier im Haushalt zu sein, das täglich viel Aufmerksamkeit bekommt. Umso schmerzhafter ist es für sie, verlassen zu werden.
Selbst wenn die Abgabe aus verständlichen Gründen erfolgte, kann das Tier sie doch nicht nachvollziehen. Es leidet unter der Einsamkeit und den neuen Lebensumständen. Im Tierheim erfahren Sie dann erstmals wieder Liebe und Geborgenheit. Hier können die Tiere erst einmal durchatmen, bevor sie vermittelt werden.
Sie haben viel Auswahl
Wenn Sie sich an einen Züchter oder ein Tiergeschäft wenden, können Sie überwiegend nur aus sehr wenigen Jungtieren wählen.
Die Tierschutzstatistik des Schweizer Tierschutz STS zeigt, wie viele Tiere im Jahr 2022 aufgenommen wurden. In den Tierheimen und Auffangstationen von schweizweit 66 STS-Sektionen waren das damals über 13'000 Tiere.
Suchen Sie einen Hund, können Sie unterschiedliche Rassen und Mischlinge in einem einzigen Tierheim kennenlernen.
Sie werden schnell merken, mit welchem Hund die Chemie stimmt und finden so einen echten Freund fürs Leben. Passt es beim ersten Besuch nicht, kehren Sie einfach nach drei bis vier Wochen zurück. Vielleicht finden Sie dann das Haustier, das zu Ihnen passt.
Sie haben viel Zeit bei der Partnerwahl
Wenn Sie ein Tier im Geschäft kaufen, haben Sie überwiegend nur kurz Zeit für die Auswahl. Tierheime achten jedoch ganz bewusst auf eine lange Kennenlernphase.
Sie besuchen Ihr künftiges Haustier mehrmals und lernen es so gründlich kennen. Mit einem Hund dürfen Sie auch spazieren gehen. Erst wenn Sie sicher sind, dass alles stimmt, nehmen Sie Ihren neuen Schützling endgültig mit nach Hause.
Das Tierheim prüft in dieser Zeit natürlich auch, ob Sie als Halterin oder Halter geeignet sind. Und ob Sie den Tierschutz respektieren. Schliesslich soll das Tier in gute Hände kommen.
Sie legen skrupellosen Züchtern das Handwerk
Die meisten Jungtiere werden nur für den Verkauf produziert. Besonders perfide sind sogenannte Welpen- und Kätzchenmühlen, die sich vornehmlich im Ausland befinden. Die Züchter ignorieren alle Vorschriften zum Tierschutz und fügen den Mutter- und Jungtieren unendliches Leid zu.
Indem Sie ein Tier aus dem Tierheim wählen, fällt Ihre Nachfrage schon einmal weg. Je mehr Menschen ein Tier adoptieren, umso weniger Jungtiere werden von skrupellosen Züchtern produziert.
Tierschutz: Sie retten zwei Tiere auf einmal
Zunächst einmal geben Sie natürlich dem adoptierten Tier die Chance für ein zweites glückliches Leben mit Ihnen. Doch dies hat noch einen weiteren positiven Effekt: Da Ihr adoptiertes Haustier aus dem Tierheim auszieht, wird sein Platz frei.
Nun kann ein anderes Tier einziehen, das bislang aus Platzmangel abgelehnt werden musste. Dieses Tier kann jetzt einem möglicherweise sehr unglücklichen Leben entkommen – und hat ebenfalls die Chance, adoptiert zu werden.
Sie sparen Geld mit einem Tierheimtier
Bei der Übernahme eines Tiers erhebt das Tierheim oder der Tierschutz eine Vermittlungsgebühr. Diese hat vor allem zwei Gründe: Zum einen deckt es einen Teil seiner laufenden Kosten mit diesen Gebühren.
Zum anderen stellt es sicher, dass Sie es wirklich ernst meinen mit der Adoption. Dennoch ist die Vermittlungsgebühr in der Regel wesentlich geringer als die Kosten für ein Jungtier von einem Züchter.