Rituale zur Trauung: Viel mehr als nur Ringe tauschen
Ist die Kirche für viele Paare der Ort, an dem sie ihre Partnerschaft symbolisch besiegeln, setzen andere auf freiere Rituale. Was da zählt, bestimmen Sie.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Paare wollen ihre Partnerschaft symbolisch mit einem Trauritual beginnen.
- Das «richtige» Trauritual ist das, was Ihnen gefällt und zu Ihrer Partnerschaft passt.
- Wählen Sie aus Vorschlägen aus oder werden Sie nach Lust und Laune selbst erfinderisch.
Das Standesamt ist geschafft, jetzt wird es ernst: Beim Klang des Hochzeitsmarsches aus der Orgel vor dem Altar nervenzitternd die Braut erwarten?
Das war einmal. Heute darf auch der Bräutigam einmarschieren. Das «richtige» Trauungsritual ist das, was Ihnen gefällt und zu Ihrer Partnerschaft passt. Und: das für Sie symbolische Aussagekraft hat, an die Sie gerne über Jahre zurückdenken.
1. Segen von Ihren Liebsten: Ringwarming
Segen kann ganz verschieden zugesprochen werden. Wer Familie und Freunde einbeziehen will, findet im sogenannten «Ringwarming» ein wunderschönes Ritual.
Bevor die Ringe ans Brautpaar gelangen, laufen sie durch die Reihen der Gäste, die sie mit ihren Händen wärmen und Wünsche dazugeben, gedacht oder gesprochen. Die Ringe, Zeichen der Liebe und Verbundenheit, erhalten eine Extraportion dichter positiver Energie, die die Ehe auf ihrem Weg begleiten wird.
2. Untrennbar miteinander verbunden: Handfasting
Wer die Verbundenheit der Partner stärken will, für den ist «Handfasting» das passende Ritual: Kaum Aufwand, hat es einen hohen symbolischen Wert. Eine Person verküpft jeweils eine Hand der Partner durch ein Band miteinander.
Einen zweiten Knoten führen dann die Partner selbst aus. Wer will, kann anschliessend Familie oder Gäste dazu einladen.
3. Für Krisenzeiten vorsorgen: Notfallkoffer
Einigen nennen es «Streitbox», andere «Notfallkoffer»: ein Kästchen, das neben einer Flasche Wein Rat- und Vorschläge Ihrer Gäste für den Notfall für Sie bereithalten soll.
Dieses Ritual gibt Ihren Gästen Zeit, Raum und Material an die Hand, um Wünsche für Sie zu formulieren, die anschliessend in diese Kiste kommen. Gut verwahrt, entfalten sie ihre Wirkung an dem Tag, der hoffenlich nie eintreten wird.
4. Im Gartenarbeits- oder Ferienmodus: Sand
Aus zwei transparenten Karaffen wird Sand in einen dritten Behälter gefüllt. Der Sand sollte sich farblich voneinander absetzen. So wird symbolisch gezeigt, wie zwei Menschen eine untrennbare Verbindung miteinander eingehen.
Ob Erde aus dem Garten oder Sand von der Lieblingsferieninsel beider, hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt.
5. Sich der Welt öffnen: Interkulturelle Rituale
Ist das Thema Ferien und Reisen oder gar Kulturen prägend für Ihre Beziehung, werden Sie kreativ und kombinieren Sie, was Ihnen aus den Kulturen anspricht. Interkulturalität ist so vielfältig, wie wir es sind – und muss nicht nur auf dem Buffet ihr Können zeigen.
Ganz besonders kann auch sein, wenn Sie sich spirituell einer bestimmten Kultur zugewandt fühlen und durch diese in Ihren neuen Lebensabschnitt geführt werden möchten, sei es durch einen indischen Guru oder einen Shamanen.
Das «richtige» Trauungsritual ist eben das, was Ihnen gefällt und zu Ihrer Partnerschaft passt. Denn: Was noch nicht erfunden wurde, hat vielleicht nur auf Sie gewartet ...