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Tinder-Serie: «Bei der Sprachnachricht bekam ich Pickel»

Tinder-Tina
Tinder-Tina

Bern,

Die Bernerin Tina* ist neu auf der Dating-Plattform von Tinder. Die 25-Jährige berichtet über ihre Dates. Heute gibt eine grosse Enttäuschung mit Dan*.

Tinder Tina
Tina* erlebt bei Tinder so einiges. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Tina* ist 25 Jahre alt und seit Kurzem wieder Single.
  • In der vierten Folge wurde sie auf die Ersatzbank katapultiert.
  • Der neue Tinder-Mann Dan* wirkt vielversprechend. Oder etwa doch nicht?

Patrick*, der Profifussballer, hat mich in Folge 4 ins Offside gestellt. Kein Grund für mich, das Tinder-Spielfeld zu meiden. Immer mehr fehlt mir die körperliche Nähe zu einem vertrauten Menschen. Jemand, mit dem ich tiefgründige Gespräche führen kann. Kein Uni-Professor. Nur jemand, der mich versteht.

Einige Tage später stosse ich bei Tinder auf Dan*. Er hat blondes Haar, einen glitzernden Stecker im rechten Ohr und blaue Augen – irgendwie wirkt er auf mich wie ein Badboy. Auf seinem Profilbild zeigt er sich mit einer grauen Katze. Ich ermahne mich sogleich zur Vorsicht. Tinder-Fall Nummer 1: Tier-Bildli.

Abwart mit Humor

Like – Match – «Hi, wie geht's?», schreibt Dan. Liebe Männer, an dieser Stelle habe ich eine Bitte: Lasst euch doch etwas Besseres einfallen! Geht auf ein Bild oder die Profilbeschreibung der Frau ein! Alles ist besser als «Hi, wie geht's». Anyway, Dan schreibt sehr häufig zurück und hat einen gewissen Humor.

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Die Masche mit den Tier-Bildli zieht immer wieder. Sie sind aber auch niedlich, diese Katzen- und Hundebabys. - Pixabay

Endlich einmal einer, der sich mehr als nur einmal am Tag meldet. Meine neuste Tinder-Errungenschaft präsentiere ich sogleich meinen Freunden. Die Resonanz ist ernüchternd: «Wenn du mich fragst, sieht der irgendwie dümmlich aus», so eine der Reaktionen. Wie soll man das anhand von wenigen Bildern bitte beurteilen können?

Wie auch immer. Dan arbeitet als Abwart und hält Kinderspielplätze instand. Aber auch ich habe keinen Doktortitel in Quantenphysik. Ich will Dan eine Chance geben, denn auf mich wirkt er nett.

Der reinste Kindergarten

Leider stelle ich kurz nach meinem Entscheid fest, dass meine Freunde Recht behalten sollten. Denn: Als Dan den Freitagabend mit seinen «Bros» verbringt, schickt er mir eine Sprachnachricht. Seine Stimme ist wunderbar tief und sexy. Allerdings ist der Inhalt der Nachricht eher ernüchternd: «Mein Kumpel versucht mir das Handy zu klauen. Nur falls du komische Nachrichten erhalten solltest.» Und ein «Lass das sein, Alter», das im Hintergrund folgt. Scheisse, was für ein Kindergarten, denke ich. Da bekomme ich Pickel. Wohl zu viel Zeit auf dem Kinderspielplatz verbracht.

Zum krönenden Abschluss schickt mir dann sein «Bro» tatsächlich noch eine Sprachnachricht. «Was willst du denn von diesem Dan? Komm lieber mit mir einen trinken ...» Tja, das ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Aber leider habe ich mich mit Dan, «dem Dümmlichen» für kommenden Dienstag verabredet. Aus dieser Sache muss ich jetzt irgendwie rauskommen.

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Die Sprachnachricht von Dan war zu viel. - Pixabay

Und dazu muss ich gegen meinen eigenen Grundsatz verstossen: Ehrlichkeit. «Wir sind nicht auf demselben Niveau», wäre ehrlich. Stattdessen flunkere ich, dass es mit einem anderen irgendwie gerade besser passt. Shame on me! Aber auch hier höre ich auf meine Freunde: «Du bist niemandem Rechenschaft schuldig», legen sie mir ans Herz.

Hab ich mich getäuscht?

Ich mache mich innerlich auf eine Hasstirade von Dan gefasst. Und bin überrascht, als seine Antwort reinschneit: «Pass auf dich auf und mach's gut», dies ist sein letzter Wunsch an mich. Vielleicht habe ich mich getäuscht in ihm. Erfahren werde ich es nicht mehr.

Lieber Dan, bitte entschuldige, dass ich geflunkert habe. Dennoch: Hoffentlich werden du und deine «Bros» bald erwachsen. Einander das Handy zu klauen ist so was von vorgestern.

Wie wichtig sind gute Gespräche in einer Beziehung?

Wie mich Benno* unablässig anbaggert, erfahrt ihr morgen in Folge 6. Selbe Zeit, selber Ort.

*Die Namen sind zur Verfremdung der Personen abgeändert.

Bisher erschienen:

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