Buochs und Solothurn: Mehr als nur Durchreise-Campingplätze
Wieso nicht mal einen längeren Aufenthalt auf dem Weg vom Norden in den Süden einlegen? Buochs und Solothurn sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Schweizer Campingplätze wurden früher nur für die Durchfahrt in den Süden genutzt.
- Mittlerweile bleiben viele Gäste länger und machen Ausflüge.
- Wir haben von den Plätzen in Buochs und Solothurn aus die Region erkundet.
Wenn sich beim Frühstück der Kaffee-Duft mit dem von frischem Gras mischt und Glockengebimmel ertönt, ist die Welt in Ordnung.
So beginnt unser Tag auf dem TCS-Campingplatz in Buochs. Wer da nur kurz zum Übernachten bleibt, weil er möglichst schnell in den Süden ziehen will, ist selbst schuld.
Der 4-Sterne-Platz wurde 2017 neu ausgebaut und ist in allen Bereichen auf dem neuesten Stand. Auf dem Gelände setzte man zahlreiche einheimische Bäume und Pflanzen, die nun Schatten und Privatsphäre bieten. Zudem hat man einige stilvolle Glamping-Unterkünfte mit eigenem Badezimmer aufgebaut, darunter eine barrierefrei und mit Pflegebetten eingerichtet.
Auf Menschen mit Einschränkungen wird auf diesem Campingplatz besonders Rücksicht genommen. So steht ein spezielles Fahrrad zur Verfügung, und gleich nebenan verfügt die Kanuwelt Buochs über spezielle Kajaks.
Gaumenfreuden im ehemaligen Kloster
Es spricht noch mehr für diesen Standort am Vierwaldstättersee. «Die Gäste haben entdeckt, dass es sich lohnt, länger hier zu bleiben, weil wir der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge sind». Das sagt Campingleiter Markus Barmettler.
Zum Beispiel auf die Rigi, die Königin der Berge. Wir spazieren dem See entlang nach Beckenried, nehmen das Schiff nach Vitznau, steigen in die Rigi-Bahn und fahren zum Kulm. Der deutsche Kollege ist schon bei der Hinauffahrt ganz geflasht von der Aussicht über den Vierwaldstättersee. Auch Engelberg mit dem Titlis oder das Stanserhorn liegen im Einzugsgebiet des Campingplatzes und eignen sich für einen Tagesausflug.
Wer die kulinarische Vielfalt der Gegend kosten möchte, sollte einen Zwischenhalt in Stans einlegen. Im ehemaligen Kapuzinerkloster ist seit 2020 das Culinarium Alpinum untergebracht. Hier wird das Kulinarische Erbe der Alpen zelebriert.
Nicht allein im Garten mit der «essbaren Landschaft» mit rund 250 Beeren, Kräutern und Sträuchern. Sondern auch im Restaurant, das saisonale Gerichte wie gebratenen Wirz mit Alpsbrinzcrème aus Produkten der Innerschweiz auf den Tisch bringt.
Nachhaltig Campen direkt an der Aare
Auch in Solothurn liegt der TCS-Camping auf der Durchfahrtsachse von Norden in den Süden. Der Platz an der Aare verfügt neben 17 Mietunterkünften und 166 Stellplätzen über ein tolles Restaurant, das «Pier 11». Und sogar über eine Hunde-Wellnessanlage.
Nachhaltigkeit ist auf diesem Camping mit Swisstainable Level 3- und Ibex Fairstay-Zertifizierung ein zentrales Thema. Angefangen beim Shop mit möglichst regionalen Produkten über mietbare E-Shooter bis zu einer Erdsondenpumpe für die sanitären Anlagen. Er ist einer der wenigen ganzjährig geöffneten Plätze. Ideal also für einen Städtetrip auch ausserhalb der Saison.
Mehr als 11 Gründe für einen Besuch Solothurns
Die nahegelegene Innenstadt lockt mit einer reichen Geschichte, bestens erhaltenen Patrizierhäusern, charmanten Boutiquen und gemütlichen Strassenlokalen. Besonders an der Rue de Blamage, wie die Solothurnerinnen und Solothurner das Aaremürli zwischen Landhaus und Wengibrücke nennen.
Dort trifft man sich bei gutem Wetter auf einen Aperol Spritz oder einen Hugo. Wer es spezieller mag, geht in die «Die grüne Fee» an die Kronengasse, der ersten Absinthe-Bar der Schweiz.
Wenn man das Gefühl hat, in Solothurn an jeder Ecke auf die Zahl Elf zu stossen, ist dies kein Zufall. Das beginnt wahrscheinlich schon sehr viel früher als 1481, als der Kanton als 11. zur Eidgenossenschaft kam.
Stadtführerin Susanne von Hof zeigt auf die Treppenstufen vor der St. Ursen-Kathedrale. Natürlich sind es drei Mal elf Stufen. Drinnen gibt es 11 Altare, 11 Türen und 11 Säulen.
Wen wunderts, dass es in Solothurn 11 öffentliche Brunnen und sogar eine Uhr gibt, die nur 11 Stunden anzeigt. Man könnte die Aufzählung unendlich weiterführen. Aber so viel Zeit haben wir nicht. Das «Öufi»-Boot wartet schon am Quai und bringt uns auf den Campingplatz zurück.