Das Aquatis in Lausanne zeigt: So geht Tierschutz
Bei seltenen Arten verfolgt das Aquarium-Vivariums Aquatis in Lausanne den «One Plan Approach», um den natürlichen Lebensraum gerecht zu werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit sind Zehntausende Tierarten akut bedroht.
- Das Aquatis in Lausanne stärkt gefährdete Populationen in internationaler Zusammenarbeit.
- So werden am Genfersee zum Beispiel süditalienische Bergmolche gezüchtet.
Mehr als 42'000 Tier- und Pflanzenarten sind weltweit vom Aussterben bedroht – dies zeigt die Rote Liste der Organisation International Union for Conservation of Nature (IUCN). Um diese rare Flora und Fauna zu schützen, sind Massnahmen innerhalb oder ausserhalb des Lebensraums der betroffenen Tiere notwendig.
Am besten wirkt natürlich beides zusammen, und genau das leistet der «One Plan Approach» (OPA): Es sind Schutzmassnahmen und Strategien, bei welchen alle Verantwortlichen im und ausserhalb des Verbreitungsgebiets gefährdeter Arten zusammenarbeiten.
Kalabrischer Molch, welsche Zucht
Ein gutes Beispiel für den OPA-Ansatz liefert ein Projekt des Aquarium-Vivariums Aquatis in Lausanne: Dabei werden Eier und Larven von italienischen Bergmolchen (Ichthyosauria alpestris inexpectata) im Flachland der Romandie gezüchtet, um die Population zu stärken.
Gleichzeitig werden in der Kalabrischen Natur vom Menschen ausgesetzte Fische entfernt, welche den Molchbestand bislang dezimiert hatten. So wird parallel der Artenbestand in der Schweiz gesichert und der Lebensraum im Mittelmeerraum verbessert.
Neben dem Aquatis beteiligen sich auch die Universität Kalabrien, die Italienische Herpetologische Gesellschaft und der italienische Staat am Projekt.
Eine Plattform zum Austausch
Bereits im 19. Jahrhundert etablierte sich die Genfersee-Region als Vorreiter für Süsswasser-Projekte und nachhaltige Entwicklung. Kein Wunder, haben heute internationale Organisationen wie der World Wide Fund for Nature (WWF) und die International Union for Conservation of Nature (IUCN) hier ihren Sitz.
Auch das Aquatis hat in diesem Gefüge seinen Platz als Austauschplattform zum Schutz empfindlicher Ökosysteme. Im Aquarium-Vivarium werden Tier- und Pflanzenarten erhalten und einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt – sei es mit Ausstellungen oder mit Bildungsaktivitäten.
***
Artikel von Tourismus Lifestyle Verlag, Michael Lehner