Fünf Wanderungen zu spektakulären Schweizer Wasserfällen
Ein Naturspektakel, das in den Ohren tost, Sie klatschnass macht und beinahe umbläst? Das alles gibt es in einem Paket – bei einem Wasserfall.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es zahlreiche spektakukäre Wasserfälle.
- Wir stellen fünf davon vor und zeigen auch gleich, welche schönen Wanderrouten hinführen.
Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas, und damit auch das Land der unzähligen Wasserfälle. Die kommen in den unterschiedlichsten Looks – mal mächtig und massig, mal tief und tosend.
Hier sind fünf der schönsten Wasserfälle der Schweiz. Tipp: Am lohnendsten ist der Besuch während der Schneeschmelze oder nach kräftigen Regenfällen.
Der Iffigfall and der Lenk (BE)
Ein Wasserfall wie aus dem fernen Kanada! Eingebettet in eine Szenerie aus Wald und wilden Bergspitzen stürzen hier Wassermassen aus dem Wildhorn-Gebiet über eine markante Felsstufe.
Wer den Fall zum ersten Mal aus dem Postauto-Fenster aus nächster Nähe sieht, traut seinen Augen kaum. Ein Wanderweg führt ganz in die Nähe der Basis des Iffigfalles.
Der Wasserfall an der Lenk im Berner Simmental lässt bequem sich mit dem Postauto (Haltestelle Lenk Iffigenfall) erreichen.
Alternativ führt eine knapp dreistündige Wanderung mit etwa 580 Metern Aufstieg vom Bahnhof Lenk zum idyllischen Rohresee. Danach gehts dem Iffigbach entlang zum Iffigfall und dann hoch auf die Iffigenalp. Zurück mit dem Postauto.
Der Geltenschuss beim Lauenensee (BE)
Der Geltenschuss ist eigentlich gleich eine Serie von eindrücklichen Wasserfällen verschiedenster Art. Anderthalb Kilometer nach dem Start bei der Haltestelle Lauenensee steht man gleich neben dem ersten tosenden Wasserfall.
Ein richtiges Kalenderbild ergibt sich beim Undere Feisseberg, hier stürzt der Gältebach über zwei hohe Felsstufen; der obere der beiden ist der Geltenschuss (Gälteschutz auf der Landkarte).
Nach kräftigen Regen gibt es auf knapp 1900 Metern noch das Tüpfchen auf dem i. Man wandert hinter dem Wasser-Vorhang durch. Mehr Wasserfall-Erlebnis geht kaum.
Von der Postautohaltestelle Lauenensee wandert man eine knappe Stunde bis zum Undere Feisseberg. Am spannendsten ist aber eine Rundwanderung von der Postautohaltestelle Lauenensee zur Geltenhütte und dann über das Gältetrittli zurück zum Startpunkt.
Je 720 Meter Auf- und Abstieg, ca. 3 ½ Stunden. Das Gältetrittli ist anspruchsvoll und etwas exponiert; alternativ über den Aufstiegsweg wieder zurück.
Batöni bei Weisstannen (SG)
Das Batöni ist ein enger Talabschluss am Ende des wilden Gufelbach-Tales südlich von Weisstannen im St. Galler Oberland. Steht man hier hinten, stürzen die Wassermassen aus allen Himmelsrichtungen auf einen ein – eine Welt wie aus einem Fantasy-Film.
In den schroffen Bergflanken zwischen Pizol und Laritschchopf donnert und stiebt es überall. Da gibt es den Piltschinabachfall, den Sässbachfall und den Muttenbachfall, und auch der Lavtinabach und der Guetentalbach tosen. Ob so viel Getöse im Ohr wird’s einem beinahe schwindlig.
Von der Postauto-Haltestelle Weisstannen, Oberdorf in 1 ¾ Stunden ins Batöni. Wer nicht gerade einen 1400 Meter-Anstieg anvisiert, wandert von Weisstannen ins Batöni und auf demselben Weg wieder zurück. Das sind 600 Meter Aufstieg und hin und zurück etwa 3 Stunden.
Der Tätschbachfall in Engelberg (OW)
Pssst – das ist ein (Geheim-) Tipp für Freundinnen weniger bekannter Fälle. Nach Regen oder während der Schneeschmelze schiessen hier die Wasser das Tätschbaches über eine 60 Meter hohe Kante Richtung Tal. Der Tätschbach macht auch sonst ganz auf Understatement: oberhalb des Falles gibt es noch unzählige kleine Stufen, die sind aber unsichtbar versteckt.
Ein Weglein führt ganz nahe an den Hauptfall unten. Nach dem nassen Besuch kann man sich auf der Sonnenterrasse im hübschen Restaurant gleich daneben wieder trocknen.
Der Wasserfall liegt gleich bei der Postauto-Haltestelle Engelberg, Wasserfall. Der Besuch lässt sich aber auch mit einer schönen Wanderung verbinden. Die einfachste Option ist der sogenannte Engelberg-Rundweg, acht Kilometer lang und mit nur wenig Aufstieg.
Leider gibt es da aber viel Hartbelag. Spannender ist es, vom Wasserfall über Undrist Stafel auf die Fürenalp zu wandern (780 m Aufstieg, ca. 2 ¼ Std.) und mit der Luftseilbahn wieder ins Tal zu schweben.
Die Cascata Grande bei Bignasco (TI)
Bei diesem Namen muss man nichts Kleines erwarten. Und wird auch nicht enttäuscht. Bei der Cascata Grande in Bignasco stürzen die Wasser des Ri Grande über eine scharfe Kante in einen grossen Pool. Spektakel pur also, und wer kein Warmduscher ist, geht hier natürlich gleich kurz baden.
Sind Sie eher die Sonnenanbeterin? Non c'è problema! Dann legen Sie sich auf einen der grossen Steine neben dem Pool und geniessen das Zischen und Plätschern.
Zu erreichen ist die Cascata Grande problemlos mit dem Postauto (Haltestelle Bignasco, Posta). Wer sich gleich eine Serie von tollen Wasserfällen anschauen möchte, wandert von Foroglio nach Cevio.
Beim Start gibt es die Cascata di Foroglio, ein Fall wie aus einem Märchen. Auf der 3-stündigen Wanderung geht es etwa 270 Meter bergauf, sonst stets leicht abwärts.