Höhenweg Lötschberg Südrampe: Wanderklassiker mit Weitblick
Man folgt abwechselnd den Bahngeleisen, den Felswänden, dem Wasser und dem Sonnenhang: Der Höhenweg «Lötschberger Südrampe» ist in jeder Hinsicht ein Highlight.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Strecke zwischen Hohtenn, Ausserberg, Eggerberg, Lalden und Brig ist über 100-jährig.
- Als Ausgangspunkt und westliches Tor zum Höhenweg amtet Hohtenn.
- Alte Walliser Holzhäuser und verschiedene Kapellen gehören zu den Sehenswürdigkeiten.
Wohin soll man auf dieser über 100-jährigen Bergstrecke zwischen Hohtenn, Ausserberg, Eggerberg, Lalden und Brig bloss zuerst blicken:
Auf die alpine, südliche Vegetation über dem Rhonetal? Auf die typischen Walliser Häuser und die alten Bewässerungskanäle, die Suonen? Oder doch auf Meisterwerke des Bahnbaus wie Brücken aus Stahl und Stein?
Wer diese insgesamt 26 Kilometer unter die Füsse nimmt, trifft auf den achteinhalb Stunden jedenfalls immer wieder auf Perlen am Wegesrand.
Die Lötschberger-Südrampe lässt sich indes auch in einzelnen Etappen absolvieren und mit Nebentouren talwärts oder hinauf zu höher gelegenen Alpen kombinieren.
Start auf der Sonnenterrasse
Als Ausgangspunkt und westliches Tor zum Höhenweg amtet Hohtenn. Die Terrasse liegt auf der Sonnenseite des Rhoneufers und etwa 150 Meter oberhalb des zugehörigen Gemeindeteils Steg.
Vom Bahnhof aus geht es erst den Gleisen entlang zur Lüegilchi-Schlucht, dann zum Aussichtspunkt Brägli. Nach weiteren sanften Auf- und Abstiegen lädt das Chrüterbeizli Ranerchumma zur ersten Rast. Gestärkt geht es nun weiter zum Bietschtal und seinem Eisenbahn-Viadukt – die imposante Stahlkonstruktion wurde 1913 fertiggestellt.
Doch auch die Suonen, denen Wandernde anschliessend folgen, sind ein Hingucker. Vom Aussichtspunkt Riedgarten aus führt die Strecke zu einem weiteren Taleinschnitt bei St. German, worauf bald der Bahnhof Ausserberg in Sicht kommt.
Mischabelgruppe im Blick
Ausserberg gilt als das Dorf der Suonen. Die alten Walliser Holzhäuser und die verschiedenen Kapellen gehören allerdings ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten vor Ort.
Nach dem Dorf erstreckt sich sich der Lötschberg-Südrampenweg wieder den Suonen und den Sonnenhängen entlang, bis das wildromantische Schutzgebiet Baltschiedertal auftaucht.
Nebst einem Wasserfall gibt’s hier auch ein weiteres, 105 Meter langes Viadukt zu bestaunen. Eine Waldpassage bringt einen nun ins Dorf Eggerberg. Hoch über Visp bietet sich dort ein wunderbares Panorama samt Mischabelgruppe und Augstbordhorn. Die zweite Etappe endet danach am Bahnhof Lalden.
Abstecher ins Beinhaus
Das Ziel Brig nähert sich stetig. Wer den Bahngleisen folgt, erkennt nach Lalden nämlich bald einmal das Thermalbad Brigerbad und den grossen Campingplatz unten im Rhonetal.
Felspassagen, Stege, Steintreppen, Bahntunnel und Wachholderbüsche prägen jetzt den Höhenweg. Weitere Walliser Stadel lassen einen immer wieder innehalten.
Als zweitletzte Station erreichen Wandernde anschliessend Naters mit seinem alten und neuen Ortsteil. Hier lohnt sich etwa ein Abstecher in die Kirche und ins Beinhaus von 1514 mit seinen unzähligen Schädeln.
Nun heisst es noch die Brücke über die Rhone queren, und der Bahnhof Brig ist bald erreicht.
Tourismus Lifestyle Verlag / Michael Lehner