Innsbruck ist kleinste Grossstadt und grösstes Bergdorf zugleich

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Die Tiroler Metropole Innsbruck bietet Kultur, Architektur, Shopping und Gastronomie, lädt aber jederzeit auf einen schnellen Sprung in luftige Gebirgshöhen.

Innsbruck
Innsbruck bietet Kultur, Architektur, Shopping und Gastronomie, lädt aber jederzeit auf einen schnellen Sprung in luftige Gebirgshöhen. - Pixabay/SimonRei

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tiroler Metropole Innsbruck bietet Kultur, Architektur, Shopping und Gastronomie.
  • Die Stadt lädt aber jederzeit auch auf einen schnellen Sprung in luftige Gebirgshöhen ein.

Die steilabfallenden Kurven haben etwas Bedrohliches. «Nit zu viel überlegn, einfach gehn lassn». Mein Guide Christoph Ammann, ein waschechter Tiroler, hat gut lachen.

Für ihn ist es mindestens das tausendste Mal, dass er sich auf dem Bike ins Tal runterstürtzt. Und ja, der Inhaber der Bikeschool Innsbruck kann es auch verdammt gut. Also, sich keine Blösse geben, machen, was der Mann sagt, wird schon schiefgehen.

Innsbruck Christoph Ammann
Bikeguide Christoph Ammann ist bereit für die Abfahrt. - Robert Wildi

Was jetzt folgt, ist ein Steigerungslauf der Adrenalinschübe. Mit jedem gemeisterten Richtungswechsel und jeder bezwungenen Bodenwelle gehts einfacher, wächst der Mut und das Tempo. Ein Spasserlebnis der neuen Art, wie ich es als Downhill-Bike-Neuling noch nicht erlebt habe.

Gestartet waren wir mit unseren E-Bikes am Südrand von Innsbruck und via Kreither Alm zum «Chainless Trail» im Bikepark Innsbruck gelangt. Eine Viertelstunde später sind wird die fast 1000 Höhenmeter des Trails runtergebrettert und bereits wieder an der Pforte zur Stadt.

Bergidylle Kreither Alm
Bergidylle auf der Kreither Alm. - Robert Wildi

Eben noch haben wir in der idyllischen Almhütte einen Knödel mit Salat gegessen, und schon fahren wir beim städtischen Bahnhof vor meinem zwölfstöckigen Hotel vor, das auch in Zürich, München oder Mailand stehen könnte.

Zwei Welten im gleichen Atemzug. Eindrücklich, wie ich finde.

Vom Sprachgewirr zum Panoramablick

Der Kontrast zwischen urban und alpin zieht sich in Innsbruck durch. Das bestätigt mir der nachmittägliche Spaziergang durch die zentrale Maria-Theresien-Strasse in der malerischen Altstadt. Durchschlendert man sie mit Blick nach vorne, herrscht Grossstadtambiente.

Eine beidseitig durchgehende Häuserfront mit prunkvollen Barockbauten, darin integrierte moderne Shopping-Malls und allen wichtigen Marken. Prall besetzte Strassencafés mit einem akustischen Wirrwarr aus allen möglichen Sprachen und eine monumentale Gedenksäule, die an den Pomp aus der Zeit des österreichischen Kaiserreichs erinnert.

Maria-Theresien-Strasse
die zentrale Maria-Theresien-Strasse in der malerischen Altstadt - Robert Wildi

Wer kurz nach oben schaut, wir dann gleich wieder gewahr, weshalb Innsbruck «Alpenmetropole» genannt wird. Frontal und fast greifbar nahe erhebt sich der Gipfel der Seegrube vor einem. Sie gehört zur imposanten Nordkette, dem Hausberg von Innsbruck.

Zu Fuss erreicht man die Nordkettenbahn vom Innsbrucker Bahnhof in zehn Minuten. Via Zahnradbahn und dann Gondelbahn geht es ins Bergrestaurant Seegrube auf 1900 Metern über Meer. Der Panoramablick über die ganze Stadt ist hier oben imposant.

Nordkette Innsbruck
Der Blick vom Bergrestaurant Seegrube Nordkette auf Innsbruck. - Robert Wildi

Nostalgietour und lebendige Gastroszene in Innsbruck

Nun will man auf einer Städtereise ja nicht nur auf E-Bikes Berge runterrasen und auf der anderen Talseite wieder raufgondeln, sondern auch das dazwischen liegende Angebot auskosten. Die Maria-Theresien-Strasse ist perfekter Ausgangspunkt für einen Bummel durch die mittelalterliche Altstadt, wo ein vergoldetes Dach «Goldenes Dachl» das eigentliche Wahrzeichen Innsbrucks verkörpert.

Ich gebe zu, dass mich die kaiserliche Hofburg mit ihrer riesigen Gartenanlage deutlich mehr aus den Socken gehauen hat. Mit dem Wiener Schloss Schönbrunn mag es der Palast in Sachen Pomp zwar nicht ganz aufnehmen, dennoch hat Innsbruck dank der Hofburg den Grossstadttest für mich definitiv bestanden.

Damit nicht genug. Das riesige Renaissance-Schloss Ambras mit seinem riesigen Museum sowie die Hofkirche mit ihrem Volkskunstmuseum bieten sogar Stoff für einen ganzen Kulturtag mit «Nostalgie-Garantie».

Innsbruck Berg
Der Berg-Stadt-Kontrast auf einem Bild. - Robert Wildi

Und auch für Abendunterhaltung ist gesorgt in Innsbruck. Die Vielfalt im städtischen Eventkalender reicht von Openair-Kinos, Oper und Konzerten bis hin zu einer erstaunlich vielfältigen Gastronomie- und Bar-Szene. Diese soll sich auf der Nordseite des Inns in naher Zukunft noch weiterentwickeln. «Ein entsprechendes Projekt liegt bereits in der Schublade», verrät mir die Stadtführerin.

Ich lasse den Abend auf meiner inzwischen geliebten Maria-Theresien-Strasse ausklingen, wo sich die Qualität des Kaffees von Location zu Location doch beträchtlich unterscheidet.

Ein Städtewochenende in Innsbruck? Würde ich sofort weiterempfehlen. Wenn es ein verlängertes Weekend werden soll, unbedingt auch das Naherholungsangebot der umliegenden Berge miteinbeziehen.

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