Reisekolumne: Lassen Sie sich in den Ferien auf etwas anderes ein!

Campingplatz, Ferienwohnung, Jugendherberge – oder doch lieber ein Hotel? In den kommenden Wochen logieren viele Schweizerinnen und Schweizer wieder ausser Haus.

Je nach Bedürfnis entscheidet auch die Art der Unterkunft darüber, ob die Sommerferien die ganze Familie glücklich machen. Dabei darf man auch gern einmal etwas Neues ausprobieren – erst recht bei Ferien im eigenen Land.

Mögen Sie das Übernachten in der Natur, den Kontakt zu anderen Gästen, die Einfachheit? Dann waren Sie sicher schon des Öfteren Gast auf einem Campingplatz.

Und wenn nicht, kann ich Ihnen dieses Erlebnis nur wärmstens ans Herz legen. Die Schweiz bietet eine unvergleichliche Vielfalt an Campings – direkt am See, mitten in den Bergen, am Waldrand.

Hier hat man die Natur direkt vor der Zeltwand. Beim gemeinsamen Pétanque-Spielen oder Grillieren lernt man schnell andere Leute kennen – gerade für Kinder eine Riesenfreude.

Und wer nicht ganz wetterfest ist und keinen eigenen Camper besitzt, der hat auf vielen Plätzen (z. B. beim TCS) eine wachsende Auswahl an «Glamping»-Unterkünften.

Wer Kontakt zu gleichgesinnten Reisenden sucht, aber doch lieber ein festes Dach überm Kopf hat, dem empfehle ich Ferien in den Schweizer Jugendherbergen.

Meist eher abseits der touristischen Hotspots warten historische Schlösser (z. B. in Burgdorf), gemütliche Häuser mit grossem Garten und Spielplatz (z. B. in Brienz), eine restaurierte Villa (z. B. in Locarno) oder gar ein Wellness-Hostel (z. B. in Laax) auf Gäste.

Vom Doppelzimmer mit eigener Dusche bis zum sehr günstigen Mehrbettzimmer für Freundesgruppen, Familien oder natürlich auch Alleinreisende reicht das Angebot. Viele «Jugis» sind übrigens barrierefrei.

Wer gerne direkt bei Gastgeberin oder Gastgeber wohnt, für den gibt es eine Art Schweizer Version von Airbnb. Unter dem Label BnB Switzerland vermarkten Privatleute Schlafgelegenheiten auf dem Biobauernhof, bei sich im Garten, aber auch in Chalets, Rustici oder Tiny Houses.

Es gibt sogar ein Turmzimmer in einer alten Kapelle oder eine Unterkunft auf einem Eselhof. Teils werden von entsprechend qualifizierten Gastgebern zusätzliche Annehmlichkeiten wie etwa Massagen angeboten. Tipps für Aktivitäten und einen Austausch über lokale Bräuche sind gratis.

Ob mit Baby, Kleinkindern, Kindern, Teens, den Grosseltern oder mit dem Hund – für Familien finde ich beispielsweise Feriendörfer (ob Reka oder auch andere) eine ganz tolle Sache.

Man hat die Unabhängigkeit einer Ferienwohnung, aber profitiert trotzdem vom organisierten Service und der zentralen Infrastruktur.

Kinderklubs oder auf jeden Fall Kinderspielzimmer und Jugendräume, Angebote wie Minigolf, Tischtennis, Schwimmbad, Wäscheraum oder Gratis-Mietservice etwa für Babyartikel gehören oft dazu.

Je nach Anlage hat man auf Wunsch Zugang zu Abendessen oder Frühstück, aber kann sich auch komplett selbst versorgen. Unkomplizierter geht's kaum.

Wer eher die komplette Unabhängigkeit sucht, der wählt die klassische Ferienwohnung. Plattformen sorgen dort dafür, dass von Buchung bis Reinigung alles läuft und man sonst komplett individuell unterwegs ist.

Als Vertreterin der Parahotellerie Schweiz ist mir die Nachhaltigkeit ein grosses Anliegen. So sollten wir zum Beispiel ab und an darüber nachdenken, dass es gar nicht immer der grosse Luxus und das Rundum-sorglos-Paket sind, die uns in den Ferien glücklich machen.

Wie übrigens auch viele Hotels in der Schweiz sind die Gastgeberinnen und Gastgeber der Parahotellerie Jahr für Jahr daran, sich noch nachhaltiger auszurichten und den Gästen ein wunderbares Ferienerlebnis zu bieten.

Lassen Sie sich doch auch einmal auf etwas ganz anderes ein. Sie werden es nicht bereuen.

Zur Autorin: Janine Bunte ist Vorsitzende von Parahotellerie Schweiz und CEO der Schweizer Jugendherbergen. Parahotellerie Schweiz ist ein Zusammenschluss von TCS Camping, Schweizer Jugendherbergen, BnB Switzerland, Schweizer Reisekasse Reka und Interhome.