Solothurner Filmtage: Grosses Kino an der Aare
Das Wichtigste in Kürze
- Die Solothurner Filmtage finden vom 18. bis 25 Januar 2023 statt.
- 217 Filme wurden für das bekannte Festival ausgewählt.
- Als Künstlerischer Leiter amtet erstmals der Regisseur Niccolò Castelli.
Eine über 50-jährige Geschichte, über 65'000 Eintritte und Hunderte selektionierte Filme: Die Solothurner Filmtage gelten als eine der renommiertesten Kulturveranstaltungen der Schweiz.
Bei der 58. Ausgabe vom Januar 2023 fällt auf, dass besonders viele Spielfilme im Programm vertreten sind.
Doch auch andere Formate zeichnen sich durch einen mutigen, unkonventionellen Stil aus. So werden Themen wie der Krieg und der Kampf für Menschenrechte an den Solothurner Filmtagen mehrfach thematisiert.
Weissrussland im Fokus
Für den Auftakt des Festivals sorgt der Eröffnungsfilm «This Kind of Hope». Es ist ein Portrait des früheren belarussischen Diplomaten und ehemaligen stellvertretenden Aussenministers Andrei Sannikov.
Die Dokumentation des schweizerisch-polnischen Filmemachers Pawel Siczek zeigt eindrücklich, wie sich der Protagonist aus dem Exil für mehr Demokratie in Weissrussland einsetzt.
«This Kind of Hope» wurde zusammen mit sechs anderen Filmen für den mit 60'000 Franken dotierten «Prix de Soleure» nominiert. Wer die Auszeichnung erhält, bestimmt eine Jury, zu der etwa Karikaturist Patrick Chappatte oder Kolumnistin Nina Kunz gehören.
Unter neuer Co-Leitung
Nicht nur die Produktionen sind neu an den Filmtagen. Bei dieser Ausgabe steht erstmals der im vergangenen Sommer gewählte künstlerische Leiter Niccolò Castelli am Ruder.
Der Regisseur und studierte Filmschaffende konnte seine eigenen Werke bereits früher in Solothurn vorstellen. Nun wird er das Festival zusammen mit der administrativen Co-Leiterin Monica Rosenberg führen.
Dass der aus dem Tessin stammende Castelli vier Sprachen fliessend spricht, kommt ihm im Januar bei der neuen Gesprächsreihe «Fare Cinema» (Filme machen) zugute: Er moderiert nämlich die allmorgendliche Runde im Restaurant Kreuz.
Eine Bühne für die Editorin
Sie hat in den vergangenen 20 Jahren über 60 Kurz- und Langfilme geschnitten: Im Rahmen des Spezialprogramms «Rencontre» wird in Solothurn auch die Editorin Katarina Türler geehrt.
Mit ihrer Arbeit trägt die geborene Zürcherin massgeblich dazu bei, dass Filme Rhythmus und Struktur erhalten.
An den Filmtagen werden nun erstens rund ein Dutzend von Türler bearbeitete Werke gezeigt.
Zweitens erhält das Publikum auch die Gelegenheit zum persönlichen Austausch – die gelernte Fotografin gibt in Podiumsgesprächen einen fundierten Einblick in ihr Schaffen und die Technik dahinter.
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Artikel von Michael Lehner / Tourismus Lifestyle Verlag