Norwegen ist berühmt für Fjorde und Fjell. Doch das Wetter kann hier auch mal richtig mies sein. Und dann? Zum Beispiel Museen und Pilgerorte in Nord und Süd.
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Polarexpeditionen sind der Schwerpunkt im Fram Museum von Oslo. - T. Storm Halvorsen/The Fram Museum/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Industriegeschichte, Forschung, Malerei und Gletscher – gibt's in Norwegen auch im Museum.
  • Der Wohlstand Norwegens hat mit dem Öl zu tun – und wie, zeigt eindrücklich das Ölmuseum.
  • Der berühmte «Der Schrei» von Munch ist in mehreren Ausführungen zu bewundern.
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Das Land lockt vor allem mit spektakulärer Natur. Doch manchmal ist das Wetter in Norwegen richtig schlecht. Wenn es zu sehr regnet und stürmt, braucht es Alternativen.

Das Gute ist: Es gibt überall im Land Orte, wo man viel lernt und erlebt – meist, ohne nass zu werden. Hier sind Tipps für Schlechtwetter-Tage.

Küstenfort in Südnorwegen

Das Nordberg Fort liegt in Südnorwegen nahe dem Flughafen Farsund in einer strategisch wichtigen Lage und wurde von den Deutschen während des Zweiten Weltkriegs erbaut.

Die militärische Anlage zählt zu den besterhaltenen Küstenforts aus deutscher Hand. Der grosse Aussenbereich mit Schützengräben ist spannend für Kinder. In der Nähe befinden sich Felszeichnungen aus der Bronzezeit.

Sehenswert und für jeden interessant, der sich für Geschichte interessiert.

Auf der Spur des Öls in Stavanger

Die Hauptstadt der Ölindustrie hat – natürlich – ein Erdölmuseum. Und das ist sehenswert, allein schon wegen der an Ölplattform und Ölspeicher erinnernden Aussenansicht.

Zudem erfährt man dort, wie sich das arme Norwegen dank Ölfunden in den 1960er-Jahren zu einer der reichsten Nationen der Welt entwickelte. Der norwegische Staat legte die Ölgewinne in einem Staatsfonds an, der inzwischen über eine Billion Euro wert ist.

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Das Norsk Oljemuseum in Stavanger macht schon von aussen klar, um was es geht: Öl und seine Förderung. - Stig Haavard Dirdal/Norwegian Petroleum Museum/dpa-tmn

Klein aber fein ist das Norwegische Konservenmuseum in einer ehemaligen Konservenfabrik.

Nicht alle der 35 000 Labels haben in der Ausstellung Platz, aber zumindest eine bunte Auswahl. Zudem erfährt der Besucher, wie der Fisch in die Dose kommt.

Munch und viel mehr in Oslo

Völlig klar, dass man in Oslo Edvard Munchs «Der Schrei» gesehen haben muss. Achtung: Es gibt nicht nur einen «Schrei», sondern viele, darunter Gemälde, aber auch Drucke.

«Der Schrei» ist einerseits im Nationalmuseum vertreten, das im Juni 2022 in einem neuen Gebäude wiedereröffnen soll. Dort sind neben Munch andere Weltklasse-Künstler wie Picasso, van Gogh, Monet und Matisse ausgestellt.

Seit 2021 hat der berühmteste norwegische Maler aber auch ein neues, sehr schickes eigenes Museum mit dem schlichten Namen Munch. Dort gibt es ebenfalls immer eine Version des berühmten Gemäldes zu sehen.

Wer zeitgenössische Kunst gerne mag, ist in dem architektonisch aussergewöhnlichen, direkt am Meer erbauten Astrup-Fearnley-Museum gut aufgehoben.

Im Aussengelände des privat geführten Museums wartet neben einem Skulpturenpark ein Mini-Strand, den Museumsbesucher bei warmen Temperaturen zum Abkühlen nutzen. Daher auch für Familien ideal.

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Munch ist mehr als «Der Schrei». Das nach ihm benannte Museum gibt Einblick in das Werk des Malers. - Einar Aslaksen/Munch Museet/dpa-tmn

Wer ab dem Rådhaus-Kai die Personenfähre auf die Halbinsel Bygdøy nimmt, auf den warten etwa das Kon-Tiki-Museum mit dem Originalfloss des Entdeckers Thor Heyerdahl und das Polarschiff Fram. Beides sehenswert und familienkompatibel.

Tipp: Mit der Oslocard hat man in fast allen Museen freien Eintritt, öffentlicher Nahverkehr und Personenfähre sind ebenfalls inklusive. Sie lohnt sich, wenn man zwei oder drei Tage in der Stadt bleibt und mehrere Attraktionen pro Tag besucht.

Kunstmuseum mit sieben Standorten in Bergen

Die zweitgrösste norwegische Stadt hat ein mondänes Kunstmuseum. Das Kode Museum verteilt sich auf sieben verschiedene Standorte, von denen Kode 1 bis Kode 4 im Zentrum nah beieinander liegen.

Kode 3 beheimatet die drittgrösste Munch-Sammlung weltweit.

Auch «Troldhaugen», das einstige Haus des Komponisten Edvard Grieg, gehört zum Museumskomplex. Es thront in perfekter Lage nur wenige Kilometer ausserhalb Bergens auf einem Hügel mit Blick auf das Meer.

Im Stadtzentrum befindet sich das Lepramuseum. Lepra? In Norwegen?

Ganz richtig: Lepra war in Bergen im 19. Jahrhundert sehr verbreitet. Aufgrund ärmlicher Lebensbedingungen verbunden mit Eiweissmangel und nasskaltem Klima trat die Krankheit dort bis Mitte des 20. Jahrhunderts auf.

Diese Historie und die Erforschung der Krankheit durch norwegische Wissenschaftler lassen sich im ehemaligen Krankenhaus St. Jørgens anschauen und nachlesen.

Wasserkreislauf und die Rolle der Gletscher

Relativ unbekannt ist das schicke und mit allen Künsten medialer Ausstellungstechnik ausgestattete Folgefonn-Center nahe Bergen in der kleinen Gemeinde Rosendal am Hardangerfjord.

Folgefonn ist der Name eines Gletschers, der im gleichnamigen Nationalpark liegt.

Das Museum klärt unterhaltsam und informativ über den globalen Wasserkreislauf und die Rolle der Gletscher am Beispiel des Fjords auf. Sehr sehenswert und kurzweilig. Man erreicht Rosendal am einfachsten per Fähre ab Bergen.

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