Vier Gründe, wieso man Kalabrien besuchen sollte

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Italien,

Italien bietet Feriengästen zahllose Sehnsuchtsziele, doch Kalabrien gehört nicht dazu, obwohl es viel zu bieten hat.

Tropea Kalabrien
Tropea ist der bekannteste Urlaubsort in Kalabrien - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Kalabrien an der Spitze des italienischen Stiefels ist eine arme Region.
  • Der Tourismus entwickelt sich nur langsam.
  • Hier gibt es einige der spektakulärsten Traumstrände Europas.

Das beste Süditalien-Gefühl stellt sich ein, wenn man mit dem Zug anreist. Besonders malerisch ist der letzte Teil der Fahrt von Salerno bis Lamezia Terme oder ganz hinunter nach Reggio di Calabria.

Unendlich lange Strände und das azurblaue Meer kommen in Sicht.

Eine zunehmend populäre Alternative ist die Reise im Wohnmobil. Gerade in der Nebensaison finden sich traumhafte Plätzchen, wo man in der freien Natur campieren kann.

Wer den Mut zum wilden Camping nicht aufbringt, dem stehen zahllose Campingplätze zur Verfügung.

Einsame Traumstrände in Kalabrien

Mit 780 km Küste im Westen und Osten ist Kalabrien ein Paradies für Strandferien. Einige der spektakulärsten Badestrände erwarten uns an der Westküste.

Lauschige Sandbuchten in der zerklüfteten, felsigen Landschaft rund um Capo Vaticano, breite Sandstrände in Grotticelle und Zambrone.

Sie sind im Juli und August bei italienischen Gästen populär und mit Liegestühlen, Sonnenschirmen und Sportgerät überstellt.

Kalabrien Strand
Kalabrien ist primär bei italienischen Touristen beliebt. - Unsplash

Auf der Ostseite der Halbinsel erinnert der unendlich lange Strand von Crotone an die Copacabana.

Auch Strongoli Marina, Capo Colonna oder Torre Melissa mit ihrem weichen Sand und dem sauberen Wasser gehören zu unseren Favoriten.

Bewegte Geschichte

Kalabrien liegt an einer strategischen Stelle im Mittelmeer und wurde in seiner Geschichte immer wieder erobert.

Es gab Hungersnöte und Erdbeben, Aufstände und Massenemigration Richtung Norden. Die bewegte Vergangenheit prägt die Städte.

Zum Beispiel die Universitätsstadt Cosenza mit der fast tausend Jahre alten Kathedrale und einer mächtigen Festung hoch auf einem Hügel.

Auf dem Corso Mazzini, einer kilometerlangen Fussgängerzone, lässt man sich treiben. Danach lässt man sich im berühmten, mehr als zweihundert Jahre alten Gran Caffè Renzelli nieder.

Tropea Kalabrien
Das Städtchen Tropea ist das beliebteste Fotosujet in Kalabrien. - Unsplash

Tropea, rund 120 km südlich von Cosenza an der Westküste, ist das bekannteste kalabrische Fotosujet. Die Stadt liegt auf einer Felsenterrasse, die senkrecht zur Marina und zu einem Sandstrand abfällt.

Die Altstadt hat ihren unnachahmlich italienischen Charme behalten, dieses Gewusel in den engen Gassen.

Auch den Besuch von Crotone an der Ostküste geniessen wir. Der Ort hat seine Authentizität bewahrt. Statt nur am Strand zu liegen, lohnt sich ein Besuch des täglich stattfindenden Marktes. Und der Friedhof ist spektakulär.

Fisch und Gemüse

Dass Kalabrien von Landwirtschaft und Fischerei geprägt ist, zeigt sich am Tisch. Man isst hier göttlich. Als Antipasti gibt es eingelegtes Gemüse, Wurst und Käse.

Nduja, eine rote Mettwurst, die zum grossen Teil aus Chili besteht, ist höllisch scharf. Peperoncino-Schoten sind überall zum Trocknen aufgereiht, sogar auf Balkonen.

Eine kalabrische Spezialität ist die Cipolla Rossa, die rote oder Tropeazwiebel. Sie wird auch zu Konfitüre verarbeitet. Schwert- und Thunfisch werden noch immer mühsam mit der Harpune gefischt und fehlen auf keiner Speisekarte.

Als Dessert wird ein Tartufo-Eis serviert. Dieses heisst so, weil es wegen seiner Form einem Trüffel gleicht. Es besteht aber aus Nuss- und Schokoladenglacé mit einem Kern aus Schokosauce und einer Hülle aus Kakaopulver.

Zur Verdauung muss ein Vecchio Amaro del Capo her, ein Kräuterlikör.

Wandern im grössten Naturschutzgebiet

Der Pollino-Nationalpark, teils in Kalabrien, teils in der angrenzenden Basilikata gelegen, ist grösser als der Kanton Zürich. Allein auf der kalabrischen Seite gibt es 17 Wander- und Bikerwege.

Die archaische Landschaft mit Bächen und Flüssen, Tälern, Schluchten und einer dichten Vegetation überrascht mit ihrer Vielfalt.

Geisterstadt Kalabrien
Eine verlassene Stadt in den kalabrischen Hügeln. - Pixabay

In den Felswänden nisten Adler. Im zerklüfteten Berggebiet ganz im Norden Kalabriens sind Geier und Uhu heimisch.

Wildschweine und Apenninwölfe wird man kaum zu Gesicht bekommen, Murmeltiere hingegen schon, und in den Gewässern Forellen und Salamander.

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