Jährlich werden Zehntausende Elefanten von Wilderern getötet. Forscher haben nun einen Grossteil des Elfenbeinhandels auf drei Kartelle in Afrika zurückgeführt.
Stosszahn
Ein Arbeiter trägt einen Stosszahn eines Elefanten aus einem Tresor. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grossteil des illegalen Elfenbeinhandels ist auf drei Kartelle zurückzuführen.
  • Mit dieser Erkenntnis soll der Kampf gegen die kriminellen Netzwerke verstärkt werden.
  • Der Elfenbeinhandel führt jährlich zum Tod von rund 44'000 Elefanten.
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Drei Kartelle in Afrika sind Wissenschaftlern zufolge für einen Grossteil des weltweiten illegalen Elfenbeinhandels verantwortlich. Die Kartelle exportieren das Elfenbein gewilderter Elefanten vor allem aus Mombasa in Kenia, Entebbe in Uganda und Lomé in Togo in alle Welt, wie die Forscher um Samuel Wasser von der University of Washington im Journal «Science Advances» schreiben. Die Wissenschaftler erhoffen sich, mit der Erkenntnis den Kampf gegen Wilderei zu unterstützen.

Die Forscher analysierten die DNA von Elfenbein in 38 grossen Sendungen, die zwischen 2006 und 2015 in unterschiedlichen Orten auf der Welt beschlagnahmt wurden. Dies habe ergeben, dass das Elfenbein von einem Tier oftmals in unterschiedlichen Sendungen transportiert wurde. So konnten die Forscher feststellen, dass viele der grossen illegalen Elfenbein-Sendungen zwischen 2011 und 2014 von nur drei Kartellen aus drei grossen Häfen verschifft wurden.

Ihre Arbeit sei ein «Ermittlungs-Werkzeug, um den Behörden zu helfen, diese Netzwerke zu verfolgen», sagte Wasser. So könnten Beweise gegen die Kartelle gesammelt werden, die für einen Grossteil des weltweiten illegalen Elfenbeinhandels verantwortlich seien, und womöglich strafrechtlich genutzt werden.

Multimilliarden-Dollar-Industrie

Diesen Kartellen nachzugehen wäre ein effektiver Weg gegen die Wilderei, wie die Forscher schreiben. Denn der Lohn für die Wilderer komme wahrscheinlich direkt oder indirekt von den Kartellen. Zudem sei es einfacher und kosteneffizienter, die Ausfuhr mehrerer illegaler Sendungen in Afrika zu stoppen als einzelne Sendungen weltweit zu verfolgen.

Seit 1989 gibt es ein internationales Verbot für den kommerziellen Handel von Elfenbein. Trotzdem sinkt die Zahl der Elefanten Jahr für Jahr. Der Elfenbeinhandel sei heute eine Multimilliarden-Dollar-Industrie, die jährlich zum Tod von rund 44'000 Elefanten führe, schreiben die Forscher um Wasser.

Zwischen 2006 und 2015 ist die Zahl der Elefanten in Afrika nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) um 111'000 gesunken – dafür sei primär die Wilderei verantwortlich. Schätzungen zufolge gibt es in Afrika noch gut 415'000 Elefanten, die meisten davon im südlichen Afrika. In Asien leben rund 50'000 Elefanten.

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