Manchmal hat man als Besitzer regelrecht das Gefühl, dass einem das sonst so kuschelige Haustier die kalte Schulter zeigt. Einbildung – oder wirklich wahr?
Hund und Katze
Hund und Katz’ im Doppelpack: Können sie tatsächlich beleidigt sein? - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Mensch hat man manchmal das Gefühl, dass Hund oder Katze tatsächlich beleidigt sind.
  • So wirkt der Blick des Hundes traurig, das Verhalten der Katze regelrecht gekränkt.
  • Es spricht einiges dafür, dass die Tiere auf unser Verhalten entsprechend reagieren.
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Katzen gelten als eigensinnig. Aber geht dieser vermeintliche Charakterzug beim Stubentiger tatsächlich so weit, dass er seinen Besitzer regelrecht anschmollt?

Und die schnuffelige Fellnase, die sonst bei jeder Gelegenheit schwanzwedelnd um uns herumspringt: Kann es wirklich sein, dass der Hund einen nun tieftraurig anblickt, weil man ihn gerade vehement zurechtgewiesen hat?

Die Verbindung zwischen Mensch und Haustier ist häufig von Tiefe und Nuancen geprägt. In dem Zusammenhang kommt bei Tierhaltern mitunter schon einmal die Frage auf: Kann mein Hund oder meine Katze tatsächlich beleidigt sein? Oder bildet man sich das nur ein?

Hund, Pfote, Gesicht
Manchmal hat man als Mensch das Gefühl, dass ein Hund durchaus Emotionen zeigt. - Depositphotos

Lässt sich das Verhalten unserer pelzigen Begleiter mit menschlichen Gefühle wie Ärger, Verstimmung oder Kränkung vergleichen?

Menschliches Verhalten überträgt sich

Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Hunde und Katzen Emotionen auf verschiedene Weisen erleben. Beides sind soziale Tiere und interagieren eng mit dem Menschen.

Es gibt Hinweise darauf, dass beide Arten in der Lage sind, Gefühle wie Missfallen oder Frustration zu empfinden. So zeigen Studien, dass Hunde durchaus in der Lage sind, menschliche Emotionen zu erkennen und auf sie zu reagieren.

Katze mit Mensch
Manche Tiere können unser Verhalten widerspiegeln. - Depositphotos

Eine in der Zeitschrift «Canadian Journal of Experimental Psychology» veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2020 zeigte: Hunde lassen sich in gewisser Weise vom Verhalten ihres Besitzers anstecken. So können sich durchaus auch Angst und Stress auf den Vierbeiner übertragen – und er reagiert dann entsprechend.

Wenn ein Hund sich vernachlässigt oder ignoriert fühlt, können Anzeichen auf tatsächliche Unzufriedenheit hindeuten. Dazu zählen zurückgezogene Ohren oder ein trauriger Blick. Das legt nahe, dass der Vierbeiner möglicherweise eine Form von Empfindung zeigt, die als beleidigt interpretiert werden kann.

Menschen interpretieren tierisches Verhalten

Auch bei Katzen hat man mitunter das Gefühl, dass sie sich beleidigt zeigen. Etwa, weil sie einen Menschen zu ignorieren scheinen – oder sich demonstrativ die Pfoten schlecken. Tatsächlich neigen wir Menschen hier mitunter dazu, etwas in das Verhalten des Stubentigers hineinzuinterpretieren.

Katze, Blick
Bei diesem Blick kann man sich schon mal fragen: Schmollt meine Katze etwa? - Depositphotos

Doch es ist auch bei ihnen so, dass sie unser Verhalten in gewisser Weise imitieren. Das ergab eine im US-Fachmagazin «Behavioral Processes» veröffentlichte Studie. Unter der Leitung der Wissenschaftlerin Krystin Vitale stellte man bei Untersuchungen zum Tierverhalten an der Oregon State University fest: Mit einem vermeintlich mürrischem Verhalten spiegeln Katzen häufig unser eigenes Verhalten wider. Demnach sollten wir uns in solchen Fällen wohl an die eigene Nase fassen …

Auch wenn es Hinweise auf emotionale Reaktionen bei Haustieren gibt: Es ist immer wichtig, ihre Handlungen im Kontext ihrer eigenen spezifischen Verhaltensweisen zu betrachten.

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