Tierschutz und Tourismus: Das Arosa Bärenland zeigt, wie es geht
Im Herzen des Bünderlandes befindet sich das Bärenschutzzentrum Arosa Bärenland. Es zeigt, dass Tierschutz und Tourismus zum Wohle aller gut funktionieren kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute feiert das Arosa Bärenland sein 5-jähriges Jubiläum.
- Im Bärenschutzzentrum finden gerettete Bären ein artgerechtes Zuhause.
- Im Arosa Bärenland ist die Wissensvermittlung ein wichtiger Fokus.
Dieses Jahr feiert das Arosa Bärenland 5-jähriges Jubiläum. Es wurde am 3. August 2018 in Anwesenheit der damaligen Bundesrätin Doris Leuthard feierlich eröffnet. Das erste Bärenschutzzentrum der Schweiz verfolgt einen einzigartigen Ansatz von nachhaltigem Tierschutz und Tourismus. Mit diesem Konzept konnten bisher bereits über 320’000 Besucher überzeugt werden:
Hier finden ausschliesslich Bären aus ehemals schlechter Haltung ein neues Zuhause. Die Bären wurden von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten gerettet, um ihnen hier ein artgemässes Leben zu bieten. In der Naturlandschaft der Aroser Bergwelt können die Bären endlich Bären sein. Hier können sie die mitgebrachten extremen Verhaltensstörungen ablegen und das natürliche Verhalten ausleben.
Aus einer Idee wurde das Leuchtturmprojekt
Dass Arosa einst Bären aufnehmen würde, entstand eigentlich eher aus einem spontanen Gedanken des damaligen Tourismusdirektors Pascal Jenny heraus. Dies obwohl in Arosa ein Stück Land schon seit Urzeiten «Bärabad» genannt wurde.
Acht Jahre dauerte es dann von der ersten Idee bis zur Eröffnung. Der heutige Präsident der Stiftung Arosa Bären und Tourismuspräsident von Arosa sagt: «Zufall, Mut, Ärger, Freude, Hartnäckigkeit und eine bärenstarke Vision wirken [...] wie ein lebensfroher Zaubertrank. Sehr passend zu Arosa, dem Gallien der Alpen.»
Alexandra Mandoki, Länderchefin von Vier Pfoten Schweiz ergänzt: «Es ist einfach wunderbar, dass wir nach jahrelangem weltweiten Einsatz für die Bären im Sommer 2018 das erste Bärenschutzzentrum in der Schweiz eröffnen konnten und dass wir so vielen Leuten unsere Arbeit für den Tierschutz zeigen können.»
Im Fokus stehen seit der Eröffnung die tierischen Bewohner des Arosa Bärenlandes. Aktuell haben vier Bären im Bärenschutzzentrum ein neues Zuhause gefunden: Amelia, Meimo, Sam und Jamila. Sie dürfen seit ihrer Ankunft im Arosa Bärenland ihre traurige Vergangenheit hinter sich lassen. Hier können seither ein naturnahes Leben führen.
Längst hat sich das ganze Dorf dem Thema Bär angenommen und ist stolz auf das Arosa Bärenland. Von Badetüchern in Schaufenstern, Bärentaschen, Bärenkuchen oder Bärendrinks auf den Getränkekarten in den Restaurants: überall ist der Bär vertreten. Sehr beliebt bei den Touristen ist auch das Fotosujet des stählernen Bären, der majestätisch auf dem Weisshorn thront.
Erweiterungen für Gross und Klein
In den letzten fünf Jahren kamen zahlreiche Erweiterungen für Gross und Klein dazu. Der 80 Meter lange Abenteuerweg, der 18 Meter über dem Boden schwebt, wurde zu einem Highlight für alle Besucher.
Von dem Spielplatz bei der Mittelstation der Weisshornbahn, können Kinder wie ein Bär auf einem Baumstamm balancieren. Oder sie können durch einen Tunnel robben. Auf der Minigolfanlage mit wunderschöner Aussicht erfährt man, was Bären das Jahr hindurch alles machen.
Mit Wissensvermittlung für Tierschutz sensibilisieren
Im Arosa Bärenland ist die Wissensvermittlung ein wichtiger Fokus. In der Ausstellung zum Tierschutz wird den Besuchern die traurige Vergangenheit der Bären erlebbar gemacht. Interaktive Elemente informieren über die Biologie der Bären. Zudem können die Gäste bei Führungen Auskünfte der Tierpfleger zu den Bären aus erster Hand erfahren.
Im Vordergrund steht dabei die Sensibilisierung für den Tierschutz: Je mehr Gäste nach Arosa kommen, umso mehr gewinnt der Tourismus und umso wirksamer kann für den Tierschutz sensibilisiert werden.
Im Sommer erhalten die Besuchenden täglich zwischen 9 und 17.20 Uhr die Möglichkeit, diese faszinierenden Tiere aus nächster Nähe zu beobachten.