Kino, Fernsehen, Kunst, Unterhaltung - der deutsche Regisseur und Autor Dominik Graf lässt sich keinem Genre zuordnen. Mit «Fabian und der Gang vor die Hunde» bringt er nun die Verfilmung eines grossen Erich-Kästner-Romans ins Kino.
Dominik Graf
Die Karriere von Arved Birnbaum startete mit dem Kennenlernen von Dominik Graf. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Filmografie von Dominik Graf ist lang und breit gefächert: Auf der Liste sind sowohl TV-Krimis wie «Tatort» oder «Polizeiruf 110», zahlreiche Dokumentarfilme als auch Kino- und Fernsehproduktionen zu finden.
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2012 gewann Graf zum zehnten Mal den Grimme-Preis, was ihn zum am häufigsten ausgezeichneten Träger dieses Fernsehpreises machte.

Am diesjährigen 10. Bildrausch Filmfest in Basel wurde ihm der Ehrenpreis für visionäres Filmschaffen verliehen. Ein Preis, vor dem er «einen wahnsinnigen Respekt» habe, sagte der 68-Jährige vorab im Interview mit Keystone-SDA. Denn visionäres Schaffen zu würdigen und die Auszeichnung auch so zu benennen, sei eine mutige Idee - «visionär klingt so gross».

Am 1. Juli kommt Grafs neuster Kinofilm «Fabian und Der Gang vor die Hunde» in die Deutschschweizer Kinos. Die Verfilmung basiert auf Erich Kästners Grossstadtroman «Fabian» (Erstveröffentlichung 1931), der vorerst in verkürzter Form und erst 2013 in einer rekonstruierten Urfassung erschienen ist.

Die Geschichte handelt von dem arbeitslosen Germanisten Jakob Fabian (gespielt von Tom Schilling), der in einem Deutschland nach Orientierung sucht, in dem sowohl die Folgen des ersten Weltkriegs als auch der aufkeimende Nationalsozialismus spürbar sind.

Mit seinem reichen Freund Labude (Albrecht Schuch) schlägt er sich in Berlin die Nächte um die Ohren. So lernt er auch seine grosse Liebe Cornelia (Saskia Rosendahl) kennen, die ihm für einen Moment Stabilität gibt, ihn dann aber wieder auf wackeligen Beinen stehen lässt.

«Fabian und Der Gang vor die Hunde» dauert und vergeht gleichzeitig wie im Flug. Während fast drei Stunden berauscht er mit einer Mischung aus viel 30-Jahre-Berlin, einem Lebensgefühl zwischen Euphorie und Angst, grotesken Intermezzos und einer beruhigenden, wenn auch nicht unproblematischen Liebesgeschichte. Der Film ist ein Werk von Dominik Graf, das vom Hauptdarsteller Tom Schilling lebt und von Erich Kästner beseelt ist - eine Literaturverfilmung im besten Sinne des Wortes.

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