Netflix macht «Das Letzte, was er wollte» zur Geduldsprobe
Eine Journalistin gerät in die Kreise eines Waffenschieberrings. Auf Netflix wird der politische Thriller «Das Letzte, was er wollte» zum konfusen Stückwerk.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit «Das Letzte, was er wollte» zeigt Netflix eine Adaption des gleichnamigen Romans.
- Der Film handelt von einer Reporterin, welche in dubiose Machenschaften reinrutscht.
- Anne Hathaway, Willem Dafoe und Ben Affleck gehören zur Besetzung.
Washington, D.C. im Jahre 1984: Die ehrgeizige Journalistin Elena (Anne Hathaway) kündigt ihre Anstellung nach dem Tod ihrer Mutter. Vom todkranken Vater (Willem Dafoe) wird sie daraufhin zur Annahme eines schwierigen Auftrags überredet.
Es geht um Waffenschiebereien in Zentralamerika. Elena soll dort für eine geheime Regierungsbehörde entsprechende Geschäfte abwickeln. Der Diplomat Treat (Ben Affleck) bietet seine Hilfe an. Schnell kommt sie in Lebensgefahr.
Kein Treffer für Netflix
Buchverfilmungen sind oftmals eine heikle Angelegenheit. Was in geschriebener Form die Fantasie anregen kann, geht unter Umständen als visualisiertes Medium verloren.
Die Umsetzung des Romans «Das Letzte, was er wollte» der Autorin Joan Didion ist einer von vielen Beweisen dieser These. Der Film von Regisseurin Dee Rees («Mudbound») hat den Weg zum Streaming-Dienst Netflix gefunden, macht aber keinen gelungenen Eindruck.
Die politische Tragweite der Geschichte geht in der wirren Handlung unter. Was anfangs noch auf halbwegs Neugierde weckende Art beginnt, verliert sich mit zunehmender Laufzeit in Nebenschauplätzen. Selbst die Besetzung rund um Hathaway, Affleck und Dafoe kommt nicht zum Zug, sondern bleibt ein blasser Lückenfüller.
Fazit
Mit «Das Letzte, was er wollte» untermauert Netflix, dass bei vielen Eigenproduktionen vorwiegend die Devise «Quantität vor Qualität» herrscht. Das Potenzial für einen gelungenen Film ist zwar vorhanden, wird aber nicht ausgeschöpft.
Wegen der zerhackten Handlung und den daraus resultierenden konfusen Szenenwechseln entsteht keinerlei Spannungsaufbau. Selbst ein erfahrener Darsteller wie Dafoe kann mit seiner routinierten Leistung wenig dagegen ausrichten. Am Ende der rund 115-minütigen Laufzeit bleibt mehr als nur ein Fragezeichen übrig.