Playstation feiert 30-jähriges Jubiläum
Die Playstation feiert gerade ihr 30-jähriges Jubiläum. Die Erfolgsgeschichte der Sony-Konsole war alles andere als in Stein gemeisselt.
Am 3. Dezember 1994 kam in Japan die erste Playstation auf den Markt. Die Konsole und ihre vier Nachfolger stellten die Welt der Videospiele auf den Kopf. Die 30-jährige Geschichte der Playstation in Anekdoten:
Am Anfang der Playstation stand eine Kooperation zwischen dem zu diesem Zeitpunkt bereits erfahrenen Videospielhersteller Nintendo und dem Elektronikkonzern Sony. Die Idee war zunächst, die Nintendo-Konsole Super Famicom – in Europa und den USA als Super Nintendo bekannt – mit einem CD-Laufwerk auszustatten. Ein Prototyp, der nie vermarktet wurde, erzielte 2020 bei einer Auktion einen Preis von 360.000 Dollar.
Doch Nintendo kündigte die Zusammenarbeit auf, was allgemein als Demütigung für Sony interpretiert wurde. Der Elektronikhersteller gab jedoch nicht auf und machte sich daran, alleine ein Gerät auf den Markt zu bringen.
Sony schlägt zurück: Der Aufstieg einer neuen Ära
Auf die Erstveröffentlichung in Japan folgten die USA fast zehn Monate später am 9. September 1995 und Europa am 29. September. Mit über 102 Millionen Mal verkaufte sich die PS1 äusserst gut. Die erste Playstation war grau – inspiriert von den Workstation-Computern der damaligen Zeit.
«Die Leiter der US-Abteilung von Sony hätten die Farbe Schwarz bevorzugt, welche sie für eleganter hielten, aber die japanische Seite lehnte dies kategorisch ab», sagt der Experte für die Geschichte von Videospielen, Hiroyuki Maeda.
Die Evolution des Designs: Von Grau zu Schwarz
Am Ende lenkten die Japaner aber doch ein. Abgesehen von den farbenfrohen Limited Editions waren die Playstation 2, 3 und 4 schwarz. Die Playstation 5, welche 2020 auf den Markt kam, ist weiss. Sony hatte kaum Erfahrung im Bereich Videospiele.
«Die Entwicklung des Controllers war eine der grössten Herausforderungen», sagt Maeda. Es soll mehr als 200 Prototypen gebraucht haben.
Der Controller: Ein Meisterwerk in Design und Funktion
Doch das Design veränderte sich dann im Laufe der Jahre kaum noch – «ein Zeichen dafür, dass es wirklich gut durchdacht war». Es geht massgeblich auf den damaligen Sony-Chef Norio Ohga zurück, welcher ein erfahrener Pilot war.
In Japan ist ein Kreis ein Zeichen der Zustimmung und so war dies jahrelang die Controllertaste für «OK», während die Kreuztaste für «Abbrechen» stand.
Bei den im Westen verkauften Playstation-Modellen wurden diese Symbole getauscht. Mit der Playstation 5 gab Sony diese japanische Besonderheit jedoch auf.
Sony's Strategie: CDs statt Kassetten
Die Verwendung von CDs statt spezieller Kassetten wie bei den Konkurrenten Nintendo und Sega senkte die Herstellungskosten und verkürzte Produktionszeiten.
Mit günstigeren Entwicklerkits und niedrigeren Lizenzgebühren als Nintendo konnte Sony dann bei den Spieleentwicklern punkten. Ein Grossteil des Erfolgs der Konsole geht auf das breite und oft innovative Spieleangebot zurück.
Zu den Playstation-Klassikern zählt etwa das 3D-Rennspiel «Ridge Racer», welches das Genre aus den Spielhallen heraus holte und die technischen Möglichkeiten der Konsole zeigte.
Das frühe Stealth-Spiel «Metal Gear Solid» überbrückte die Kluft zwischen Spiel und Kino.
Die Meilensteine: Unvergessliche Spiele
«Final Fantasy VII» war der erste 3D-Teil der Kultserie und zugleich der erste, welcher nicht für Nintendo-Konsolen entwickelt wurde. Weitere namhafte Titel sind etwa der Survival-Horror-Klassiker «Resident Evil» und die Action-Adventure-Serie «Tomb Raider».
Die Playstation 2 ist mit mehr als 160 Millionen verkauften Exemplaren die meistverkaufte Konsole in der Geschichte der Videospiele. Ein Grund für ihren Erfolg war, dass sie auch DVDs abspielen kann.
Wegen enormer Nachfrage kam es bei Markteinführung im Jahr 2000 mancherorts zu Schlägereien in Geschäften, etwa im Virgin Megastore auf den Champs-Elysées in Paris.
Kontroversen: Die dunkle Seite des Erfolgs
Ende 2000 berichtete US-Sender NBC, dass Irak unter Saddam Hussein 1400 Playstation 2 erworben hatte um deren leistungsstarke Mikroprozessoren in Raketenleitsystemen einzusetzen.
Im selben Jahr setzte die japanische Regierung das Gerät Berichten zufolge aufgrund seiner fortschrittlichen Grafikverarbeitungsfähigkeiten auf eine Liste sensibler Güter.