«Troll 2» fällt über die Zürcher Zuschauer im Kino Kosmos her
Garstige Kobolde haben eine Familie im Visier. «Troll 2» unterhält durch seine schlechte Inszenierung. Die Kultmoviegang bringt den Film im Kosmos in Zürich.
Das Wichtigste in Kürze
- «Troll 2» wird zu den schlechtesten Machwerken überhaupt gezählt.
- Im Horrorfilm trifft eine Familie auf hungrige Goblins.
- Die Kultmoviegang führt ihn am Samstag, 15. Februar 2020 in Zürich auf.
Claudio Fragasso hat in seiner Karriere bereits einige Filme gedreht. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem knallharte Söldner («Strike Commando 2») und wandelnde Untote («Zombie Creeping Flesh»).
Bekannt geworden ist der Regisseur aus Italien jedoch für «Troll 2». Es handelt sich hierbei um einen zweifelhaften Ruhm. Der Horrorfilm zählt vielerorts zu den schlechtesten Werken aller Zeiten.
Konfuse Handlung
Über die oben genannte Aussage lässt sich streiten, Es gibt einige Streifen mit einer schlechteren Inszenierung. Gelungen ist «Troll 2» deshalb keinesfalls.
Bereits der Name führt in die Irre: Trotz des Titels handelt es sich nicht um eine Fortsetzung zum 1985 erschienenen «Troll».
Die Vertreiber haben diese Verbindung nur gemacht, um den Umsatz anzukurbeln. Geholfen hat es nicht. In der Geschichte kommt zudem kein einziger Troll vor. Stattdessen streifen allerhand Goblins (Kobolde) durchs Gebüsch.
Kleinwüchsige Schauspieler schlüpften in Kostüme aus zusammengenähten Kartoffelsäcken. Der Film wurde schnell und billig abgedreht. Sprachbarrieren zwischen den italienischen und amerikanischen Mitarbeitern sorgten für Kommunikationsschwierigkeiten.
Dabei ist die Handlung simpel gestrickt. Der kleine Junge Joshua Waits (Michael Paul Stephenson) fährt mit seiner Familie ins Städtchen «Nilbog» (bitte rückwärts lesen). Dort angekommen, erweisen sich die wenigen Anwohner als kauzig. Sie essen kein Fleisch und trinken abgelaufene Milch.
Joshua kommt schnell dahinter, dass es sich bei den Bewohnern um Goblins in Menschengestalt handelt. Diese haben ihn und seine Familie auf den vegetarischen Speiseplan gepackt. Wie das geht? Indem sie ihre Opfer mit eigens zubereiteter Nahrung in grünen Pflanzenschleim verwandeln.
Manische Anhänger und vergessene Darsteller
Bei der Veröffentlichung im Jahre 1990 fiel die Resonanz sehr gering aus und der Film geriet zum Misserfolg. Der Sprung aus der Versenkung kam – wie so oft – erst später mit der Veröffentlichung auf Videokassetten.
Viele Zuschauer konnten nicht fassen, was sie am Bildschirm sahen. Das absurde Spektakel voller irrwitziger Szenen hinterliess Spuren und führte dazu, dass einige Kinos später mehrere Sondervorführungen veranstalteten.
Stephenson, der damals als Kind die Hauptrolle besetzte, veröffentlichte 2009 eine Dokumentation namens «Best Worst Movie». Es war eine Art Rückkehr zu den Wurzeln, welche sich mit den Nachwirkungen von «Troll 2» auseinandersetzte.
Dessen Verehrer kommen darin zu Wort. Sie tragen T-Shirts mit entsprechenden Motiven, können teilweise Dialoge vollständig mitsprechen oder lassen sich gar ein spezifisches Tattoo stechen.
Stephenson versammelte zudem viele seiner damaligen Schauspielkollegen vor der Kamera. Die meisten erhielten keine Rollen mehr angeboten oder waren nur sehr sporadisch engagiert. Fragasso fühlt sich dagegen bis heute missverstanden und hat den Film bei mehreren Gelegenheiten verteidigt.
Trash mit der Kultmoviegang am späten Abend
«Troll 2» zählt mittlerweile zu den bekannteren und berüchtigteren Exemplaren des Trashfilms. Die Aufführung solcher Werke in manchen Kinosälen ist besonders im englischsprachigen Raum fast schon zur Tradition geworden.
Die Kultmoviegang aus Bern gehört hierzulande zu den schmerzlosen Liebhabern, die diese Sitte übernommen haben. Das Kollektiv streckt ihre Fühler mittlerweile nach Zürich aus.
Ihre dortige Präsentation von «Troll 2» findet am Samstag, 15. Februar 2020 im Kino Kosmos statt. Die Vorführung startet um 23:15 Uhr. Das filmische Kuriositätenkabinett läuft im Originalton auf Englisch ohne Untertitel.