Boden, Arbeit, Inspiration: Das perfekte Gartenbeet!
Hier etwas Grün, da etwas Blühendes und viel Boden dazwischen: Sehr locker bepflanzte Beete werden nie prächtig wirken. Nau sagt, wie es anders geht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Beet braucht einen guten Standort, Arbeit und gärtnerische Inspiration.
- Der Standort kombiniert Licht- und Bodenverhältnisse, da vor allem Nährstoffe und Dichte.
- Wer das berücksichtigt und sowohl anpackt als auch lassen kann, bekommt ein tolles Beet.
Es könnte so einfach sein: Man setzt Pflanzen in Boden – und schon wächst ein Beet prächtig heran.
Dem ist aber nicht so. Denn letztlich braucht jede Bepflanzung den passenden Standort, eine Starthilfe und die Inspiration seines Gärtners.
Tipp 1: Wissen, wohin man pflanzt
Man muss die Standortbedingungen des Beetes kennen, bevor man Pflanzen dafür kauft. Wie ist der Boden beschaffen? Und wie viel Licht erreicht die künftigen Pflanzen auf dem Standort?
Die Begrifflichkeiten werden Ihnen beim Pflanzenkauf auffallen: Es gibt feuchten, normalen und trockenen Boden, (voll-)schattige, halbschattige und (voll-)sonnige Standorte.
Folko Kullmann, Präsident der Gesellschaft der Staudenfreunde, erklärt die Definition der Lichtverhältnisse:
«Wenn ein Platz im Garten im Sommer mindestens sechs Stunden Sonne abbekommt, dann handelt es sich um einen halbschattigen Standort. Die Stellen, an denen weniger oder gar keine direkte Sonne hingelangt, liegen im Schatten.»
Sonnig ist ein Fleck mit Sonnenschein den ganzen Tag über.
Eine Besonderheit sei der lichte Schatten, ergänzt Kullmann. «Das sind Standorte unter Laubbäumen und -sträuchern, bei denen die Sonne durch die Blätter blitzt und viele kleine Licht- und Schattenflecken wirft.» Es gibt auch Pflanzen, die das vorziehen.
Tipp 2: Erkennen, wie viel Arbeit man haben möchte
Gartenarbeit ist Arbeit, auch wenn sie vielen mehr Spass macht als der eigentliche Job. Und das heisst, man muss sich Zeit dafür nehmen und Kräfte investieren.
Das kann man bei der Neuanlage eines Beets aber im Blick haben und Pflanzen und Gestaltungen auswählen, die weniger oder mehr Zeit über den Jahresverlauf beanspruchen.
Landschaftsarchitektin Brigitte Röde rät, bei neuen Gärten klein anzufangen und ein Beet in zwei bis drei Abschnitten langsam zu erweitern, sollte man den eigenen Ansprüchen bei der Gartengestaltung hinterherkommen.
Und sie rät ab, das perfekte Beet anlegen zu wollen. «Denn der Garten hat eine Dynamik, sodass es wichtig ist, dass man entspannt und flexibel bleibt.»
Tipp 3: Erfahren, wie man kombiniert
Pflanzen brauchen ausreichend Platz, um sich entfalten zu können. Vor allem, da einige im Laufe der Jahre im Beet noch grösser und breiter werden.
Daher sollte man beim Einkauf erfragen, welche Abstände die Pflanzen brauchen – und daran gemessen auch nur so viele Pflanzen kaufen, wie im Beet gut Platz finden.
Die Lücken im ersten Jahr können etwa einjährige Sommerblumen schliessen.
Trotzdem sollte man nicht zu knausrig sein: Ein schönes, dynamisches Pflanzbild entsteht nicht, wenn man nur einzelne Pflänzchen in grossen Abständen setzt.
Sondern, wenn man mit grösseren Stückzahlen Gruppen oder Muster, die sich im Beet wiederholen, formt.
Tipp 4: Klären, wie gut der Boden ist
Oftmals können die Pflanzen nicht einfach so direkt in die Erde kommen, denn der Boden ist nicht immer auf sie vorbereitet. «Bei einem Neubau ist der Boden im Garten häufig stark verdichtet», nennt Brigitte Röde ein Beispiel.
Man müsse hier «mit gärtnerischer Geduld» auch tiefgründig Problemzonen lockern.
Wer Zeit und Geduld hat, spendiert seinem Gartenbeet vor der Bepflanzung eine Gründüngung. Die Methode stammt aus der Landwirtschaft.
Dort setzt man Pflanzen auf den nach dem Sommer kahlen Feldern mit besonderer Wirkung als Dünger ein. Sie geben dem Boden Nährstoffe zurück und lockern den Boden.
Etwa Sonnenblumen, Borretsch oder Beinwell dringen mit ihren Wurzeln in tief verdichtete Zonen vor und brechen über eine Saison die verhärteten Strukturen auf.
Für alle Flächen gilt: Das Bodenleben wird angeregt, wenn man reife Komposterde verteilt und in den Boden einarbeitet.
Tipp 4: Verstehen, dass nicht alles perfekt sein muss
Auch für das Einsetzen der Pflanzen raten die Experten: Auf Perfektionismus verzichten.
Wenn die Pflanzen «alles, was sie brauchen, im Pflanzloch auf dem Silbertablett serviert bekommen, wachsen sie nicht an», erklärt Kullmann.
Er rät, bei der Frühlingspflanzung keine besondere Pflanzerde oder Dünger in das Pflanzloch zu geben. Das regt das neue Grün an, seine Wurzeln tief in den Boden zu den Nährstoffen zu leiten.