Heizen mit Holzabfällen: Lohnt sich der Umstieg auf Pellets?

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Bern,

In der aktuellen Energiekrise sehen sich Hausbesitzer nach günstigeren Heizungsmöglichkeiten um. Sind Holzpellets eine Alternative?

Holz Pellets
Bei Holzpellets sollte auf eine gute Qualität geachtet werden. - dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Pelletheizungen sind eine Alternative zu Öl- und Gasheizungen.
  • Pelletheizungen eignen sich zur Raumwärmeerzeugung für nahezu alle Gebäudetypen.
  • Die Nachhaltigkeit wird besonders durch die Herkunft der Pellets bestimmt.

Wäre es nicht wunderbar, wenn man eigentlich nutzlosen Industriemüll zum Heizen weiterverwerten könnte? Und damit auch noch die so teuer gewordenen fossilen Energieträger Öl und Gas ersetzen?

Das geht mit Holzpellets. Sie werden aus Holzabfällen wie Sägemehl und Hobelspänen gefertigt.

Diese Verwertung ist einerseits gut für die Umwelt, Pellets gelten für die einen als nachhaltig und CO2-neutral.

Andererseits stehen die Pelletheizungen und -öfen wegen ihrer Emissionen in der Kritik von Umweltschützern.

Wie arbeitet eine Pelletheizung?

Es gibt verschiedene Varianten, mit Pellets zu heizen. Man darf die Pelletheizung nicht mit einem Pellet-Einzelofen verwechseln.

Dieser steht direkt im Wohnraum und hat einen kleinen Vorratsbehälter für eine oder mehrere Tagesrationen Holz-Presslinge. Seine Wärme wird direkt an die Raumluft abgegeben – also wie bei einem normalen Holzofen auch.

Holzpellets Funktionsweise Ofen
Die Pellet-Zentralheizung versorgt das ganze Haus mit Wärme und Warmwasser. - dpa-infografik GmbH/dpa-tmn

Eine Alternative sind wasserführende Pellet-Öfen, die einen Teil der Energie nutzen, um Wasser zu erhitzen.

Die Pellet-Zentralheizung versorgt hingegen das ganze Haus. Sie braucht für die viel grösseren Mengen Nachschub einen Lagerraum – oft werden daher Ölheizungen durch Pelletöfen ersetzt, denn das Öllager lässt sich zu einem Pelletraum umgestalten.

Für welche Häuser kommt eine Pelletheizung in Frage?

Pelletheizungen eignen sich zur Raumwärmeerzeugung für nahezu alle Gebäudetypen, da sie auch in älteren Gebäuden mit hohen Vorlauftemperaturen zurechtkommen, wo die Wärmepumpe viel Strom verbrauchen würde.

Pellets werden daher in Einfamilienhäusern genauso wie im grossen Wohnkomplexen verheizt.

Welche Vorteile haben Pelletheizungen?

Pelletheizungen sind technisch betrachtet oft ein nahe liegender Ersatz von Öl- und Gasheizungen. Als ein wesentlicher Vorteil gilt auch die gute Ökobilanz der Pelletheizungen, denn Holz ist ein nachwachsender und heimischer Rohstoff.

Aber das Heizen mit Holz ist wegen seiner Feinstaubbelastung nicht unumstritten. Wie nachhaltig und zukunftssicher sind Pelletheizungen?

Die Frage der Nachhaltigkeit ist eine Frage der Herkunft der Pellets: «Wenn die Pellets aus Abfallprodukten in den Sägewerken hergestellt werden, ist das in Ordnung. Nicht aber, wenn ganze Baumstämme zu Pellets werden», sagt Energieexperte Stefan Materne.

Für problematisch erachtet er auch eine zu hohe Nachfrage nach Pelletöfen und dem Brennstoff durch Industrie, Heizkraftwerke und private Verbraucher.

«Wenn die Pellets nicht mehr nur aus den Sägespänen bei der Holzverarbeitung gefertigt werden, aus Übersee kommen oder aber wertvolles Holz zu Pellets wird, dann ist die Grenze des Zubaus an Pelletkesseln erreicht», findet Materne. Derzeit hätten Pelletheizungen aber einen vergleichsweise kleinen Anteil am Heizungsmarkt.

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