Statt Blumenerde: So geht Gartenrecycling im Hochbeet
Sie wollen Gartenlaub in den Abfall geben? Warum nicht ein Hochbeet damit anlegen? Laub, Rasen und Staudenschnitt geben eine günstige Füllung ab. So geht's.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Hochbeet braucht viel teure Blumenerde – recycelte Gartenreste schaffen Abhilfe.
- Sie zersetzen sich mit der Zeit und geben wertvolle Nährstoffe ab.
- Je nach Grösse empfiehlt sich ein Zwei-bis-vier-Schichten-Beet, das nach unten offen ist.
Gute Blumenerde ist teuer. Vor allem, wenn man ein grosses Hochbeet füllen muss. Die günstige Alternative ist eine Schichtung verschiedener Materialien – und die bietet auch den Pflanzen mehr als Blumenerde.
Häckselgut und Schnittreste vom Rasen, anderen Pflanzen und Falllaub zersetzen sich im Hochbeet mit der Zeit und geben dabei längerfristig wertvolle Nährstoffe ab.
Die Verrottung wirkt sich also positiv auf die Pflanzen aus – so als würde man Kompost ins Beet einarbeiten.
Mäusedraht für offene Hochbeete
Bei grossen Hochbeeten ab zwei Quadratmetern sollte es eine Füllung aus vier Schichten sein. Ist das Hochbeet unten offen, erhält es aber zunächst einen feinmaschigen Hasendraht, der Wühlmäuse von den Wurzeln und Pflanzen im Beet abhält.
Ein so offenes Beet muss zwar gegen die Tiere geschützt werden, aber es bietet auch einen Vorteil: Überschüssiges Giess- oder viel Regenwasser kann leichter ablaufen, und es entsteht keine Staunässe, die Wurzeln faulen lassen könnte.
Als erste Schicht zählt dann eine grobe Drainage, etwa aus dünnen Ästen und Zweigen, Steinen oder Häckselgut. Auch sie lässt überschüssiges Wasser besser ablaufen.
Nutzung über viele Jahre
Darüber kommt eine Lage aus Laub oder Grünabfällen wie Rasenschnitt. Auch abgeschälte Rasenstücke kann man nutzen, die sogenannte Rasensoden.
Diese sind aber umzudrehen. Diese Schicht gut festklopfen, damit Erde und Kompost nicht nach unten durchrieseln.
Die dritte Lage besteht aus Rohkompost oder Mist. Darüber folgt zuletzt humusreiche Erde, etwa 30 Zentimeter dick.
Diese Schichtfüllung kann für fünf bis sechs Jahre genutzt werden. Danach ist sie ausgelaugt, und das Hochbeet sollte neu gefüllt werden.
Für kleine Hochbeete reicht Blumenerde
Theoretisch könnte ein grosses Hochbeet auch komplett mit hochwertiger Erde gefüllt werden. Das ist aber teurer und bringt keine Vorteile. Bei kleinen Hochbeeten sieht das anders aus: Denn nur eine Lage Erde benötigt weniger Platz.
Wenn ein Hochbeet zum Beispiel auf der Terrasse steht, nach unten geschlossen ist und eventuell auch noch auf Beinen steht, ist meist nicht der Platz für einen Vier-Schichten-Aufbau.
Dann wird das Hochbeet wie ein grosser Pflanzkübel mit Erde befüllt. Wobei eine Drainageschicht unten hier ebenfalls von Vorteil ist.
Hier eignet sich zum Beispiel Schotter. Es reicht aus, darüber eine circa 30 Zentimeter hohe Lage humusreiche Erde zu füllen.