Lausanne: Ist Repression der Weg zum Ziel gegen die Drogendealer?
Das Wichtigste in Kürze
- Lausannes FDP sammelt mit einer Petition Stimmen gegen Drogenhändler.
- Ihr Anliegen: Die Polizei soll effektiver gegen Dealer vorgehen.
- In der Deutschschweiz wird seit langem eine andere Taktik angewendet.
Die Drogen-Szene in Lausanne VD gilt als offen. Zu offen, wie manche Bürgerinnen und Bürger finden. Dagegen hat die FDP eine Petition lanciert. 7000 haben schon unterschrieben. Sie wünschen sich, dass die Polizei des öfteren zur Repressions-Keule greift.
Repressive Aufräumaktionen haben nichts gebracht
Eine Analyse der Situation zeigt: Damit wird das Problem nicht vom Tisch sein. «Die Politik hat immer bloss auf Repression gesetzt», erklärt Westschweiz-Korrespondent Andreas Stüdli bei Radio SRF. Die Vorgehensweise: Massen-Razzien. Ein ums andere Mal wurde die Strasse von Drogenhändlern befreit. Der Effekt der Razzien war von kurzer Dauer.
Die Drogenpolitik der Deutschschweiz
Anders sieht die Situation in der Deutschschweiz aus. Hier haben Städte eine andere Strategie angewendet. Nicht Durchsuchungs-Kontrolle, sondern kontrollierter Konsum heisst die goldene Formel. Das Ergebnis: Grösstenteils Dealer-freie Innenstädte.
Filmemacher und Linke sorgten für Unmut
Dass die Lausanner die Petition vorerst ohne Blick über den Rösti-Graben unterschreiben, hat seine Gründe. Ein Film-Skandal von Fernand Melgar und eine linke Demo gegen Polizei-Gewalt an schwarzen Drogenhändlern erhitzten jüngst die Gemüter. Melgar zeigte in einem Bericht über eine Demo zwei mutmassliche Drogendealer – unverpixelt.
In den Augen von Korrespondent Stüdli bahnt sich jedoch ein Umdenken in der Romandie an. In Lausanne sei vor kurzem ein Fixerstübli eingerichtet worden. Stüdli ist sich sicher: «Um die Problematik mit den Kokaindealern wegzubringen, sind sicher weitere Schritte nötig – auch solche, die weniger mit Repression zu tun haben.»