Donnschtig Jass: Sexistische Aussage von Moderator Reto Scherrer?
Augenreiben beim «Donnschtig-Jass» gestern Abend: Moderator Reto Scherrer bezeichnet eine Wett-Kandidatin als «Alles echt».
Das Wichtigste in Kürze
- Reto Scherrer moderierte neben Roman Kilchsperger den «Donnschtig-Jass» aus Saas Fee VS.
- Während einer Wette bezeichnete er zwei Frauen als «Schöne Blondine» und «Alles echt».
SRF-Aushängeschild Roman Kilchsperger (48) verlässt den Sender nach dem Zoff über seine sexistische Busen-Umfang-Frage bei «Top Secret». Umso erstaunter dürfte er gestern während dem «Donnschtig-Jass» über seinen Co-Moderator Reto Scherrer (42) gewesen sein. Dieser sprach zwei Frauen auf der Bühne mit «schöne Blondine» und «Alles echt» an. Wie bitte?
Scherrer wettete gegen Schlagerstar Andreas Gabalier (33), dass er sich innert zwei Minuten nicht zehn Frauennamen merken könne. «Schau mal, was ich dir mitgebracht habe», freute sich Scherrer. «Direkt aus dem Publikum: Wunderbare zehn Dirndl.» Erstes leeres Schlucken im Publikum.
Hat SRF schon wieder ein Sexismus-Problem?
Dass der TV-Mann Frauen als Dinge bezeichnet, lenkt Gabalier aber nicht ab. Innert kürzester Zeit lernt er die Namensschilder auf den Dirndls auswendig – und kann acht von ihnen daraufhin aufzählen. Als er stockt, greift ihm Scherrer unter die Arme: «Dir fehlen noch zwei: Die 'schöne Blondine' und 'Alles echt'». Oops! Hat das SRF nach Kilchsperger schon das nächste Sexismus-Problem?
Beim Sender wiegelt man ab, die Namens-Zusätze hätten sich die Frauen selbst gegeben. «Im Rahmen der Wettaufgabe mussten die Damen ihre Namen auf einen Kleber schreiben. Einzelne von ihnen ergänzten ihren Rufnamen mit einem Zusatz, wie etwa «schöne Blondine» oder «alles echt»», erklärt Sprecherin Lorena Sauter gegenüber Nau. Und beteuert: «Reto Scherrer hat während der Wette lediglich vorgelesen, was die Damen auf ihren Klebern notiert haben.» Warum besagte Zusätze im TV nicht zu sehen sind, lässt SRF offen.
«Scherrer ist wohl in Falle getappt»
Buchautorin Maggie Tapert kritisiert gegenüber Nau, dass der Zuschauer im Glauben gelassen wird, Scherrer bezeichne die Dame selbst als «echt»: «Man darf sich in der heutigen Zeit so oder so nicht lustig machen über Frauenkörper. Sollte Scherrer wirklich vorgelesen haben, hätte das Fernsehen sehr unvorsichtig gedreht. Und Scherrer wäre in die Falle getappt.»