Schäfli-Plakat der SVP in Chemnitz aufgetaucht
Bei den gewalttätigen Demonstrationen in Chemnitz greifen die Rechtsradikalen auf das SVP-Sujet des Schwarzen Schafs zurück. Nicht zum ersten Mal.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Demonstrationen in Chemnitz ist auch das SVP-Schaf aufgetaucht.
- Auf einem Transparent sind das weisse und das schwarze Schaf aus der SVP-Werbung zu sehen.
- Immer wieder kopieren Rechtsradikale die Sujets der SVP.
Bei den gewalttätigen Ausschreitungen im ostdeutschen Chemnitz haben Demonstranten auch ein Transparent mit einem in der Schweiz wohlbekannten Sujet mitgeführt: Das Schaf-Plakat der SVP. CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt meinte auf Twitter spöttisch, die Rechtsradikalen hätten wohl Geld gespart, dank Grafik-Unterstützung der SVP.
Europaweit bei Rechtsparteien beliebt
Das weisse Schaf, welches ein schwarzes Schaf über die Grenze befördert, stammt aus einer SVP-Kampagne von 2007. Es wurde sowohl im Wahlkampf wie auch für die Abstimmung über die Ausschaffungsinitiative verwendet.
Es ist für rechtspopulistische und rechtsradikale Parteien schon fast zur Tradition geworden, sich bei den meist rot-weiss-schwarzen Grafiken der SVP zu bedienen. So ist das Schaf schon in Tschechien aufgetaucht, bei der italienischen Lega Nord und bei der ultrarechten spanischen «Democracia Nacional».
Die Rechtsaussen von #Chemnitz haben gäbig Kosten gespart. Die #SVP hat verdankenswerter Weise die Grafikarbeit übernommen. pic.twitter.com/Bgdr03wlh1
— Stefan Müller-Altermatt (@MullerAltermatt) August 27, 2018
Neo-Nazis mögen den SVP-Stil
Auch die Nationaldemokratische Partei Deutschlands NPD, die offen zu ihrer Nazi-Ausrichtung steht, hat das SVP-Schaf schon 2007 kopiert. Das Minarett-Sujet der SVP aus dem Abstimmungskampf der Minarett-Initiative fand dagegen Anklang beim französischen Front National. Die SVP-Werber distanzierten sich davon.
Die österreichische FPÖ ging dagegen einen anderen Weg: Sie bestellte beim SVP-Werber Alexander Segert ein Anti-Minarett-Online-Spiel, das an der SVP-Version angelehnt war. Segert wurde deshalb wegen Verhetzung angeklagt, vom Gericht aber freigesprochen.