37 Jahre unschuldig im Gefängnis: US-Gericht hebt Urteil auf
Ein heute 55-jähriger Mann sass 37 Jahre lang unschuldig in US-Gefängnissen. Wegen einer neuen DNA-Probe wurde das Urteil zu lebenslanger Haft aufgehoben.
Das Wichtigste in Kürze
- 37 Jahre lang sass ein Mann in den USA unschuldig im Gefängnis.
- Eine neue DNA-Probe zeigte, dass er an der Tat nicht beteiligt war.
- Nun wurde der heute 55-Jährige Ende August entlassen.
Er sass 37 Jahre lang unschuldig in US-Gefängnissen. Ein Gericht im Bundesstaat Florida hat die Verurteilung eines heute 55 Jahre alten Mannes zu lebenslanger Haft nun aufgehoben.
«Dieses Gericht hat Sie 37 Jahre lang im Stich gelassen». Dies sagte Richter Christopher Nash Medienberichten zufolge am Montag (Ortszeit) bei einer Anhörung in Tampa.
Jetzt habe die Justiz endlich das Richtige getan. Der 55-Jährige hatte stets seine Unschuld beteuert. Er war bereits Ende August aus der Haft entlassen worden, nachdem kürzlich untersuchte DNA-Proben ihn entlastet hatten.
Als damals 18-Jähriger war er 1983 nach der Vergewaltigung und Ermordung einer 19-Jährigen in Tampa festgenommen worden. Ein Richter verhängte zunächst die Todesstrafe, später wurde das Strafmass in lebenslange Haft umgewandelt.
Der 55-Jährige dankte der Hilfsorganisation Innocence Project, die sich seines Falles angenommen hatte. Auch bedankte er sich bei der Staatsanwaltschaft, die eine Überprüfung zuliess.
Kein Recht auf staatliche Entschädigung
Es sei gut zu wissen, dass ehrliche Menschen im Justizsystem arbeiteten. Der 55-Jährige gehört nicht zu den zwei Männern, die nun für den Angriff auf die junge Frau verantwortlich gemacht werden. Dies hatte eine neue DNA-Untersuchung ergeben. Der Fall gilt nun als ungelöst.
Der Richter hob hervor: «Sie zeigen eine ungewöhnliche Würde und Fähigkeit zur Vergebung. Ich bewundere Sie für diese Qualitäten und wünsche Ihnen viel Glück für die Zukunft.» Er müsse sich noch an sein Leben in Freiheit gewöhnen, sagte der 55-Jährige der Zeitung «Tampa Bay Times»: «Alles ist brandneu für mich. Es ist so, als käme ich von einem anderen Planeten.»
Bei seiner Entlassung Ende August hatten seine Mutter und seine Schwester ihn in die Arme geschlossen. Derzeit lebt er in einem Heim einer Wohltätigkeitsorganisation. Auf eine staatliche Entschädigung habe er keinen Anspruch. Dies, weil er als Teenager wegen eines kleineren Einbruchs verurteilt worden sei, hiess es.