Abtreibungsverbot: Frauen bieten «Camping»-Möglichkeiten auf Tiktok
Der US-Supreme Court hat das Recht auf Abtreibung gekippt. Ein Dutzend Staaten hat ein Abtreibungsverbot eingeführt. Tiktok-Userinnen wissen sich zu helfen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der oberste Gerichtshof der USA hat «Roe v. Wade» gekippt.
- Mehrere Staaten verboten in der Folge Abtreibungen.
- Auf Tiktok bieten Frauen sich gegenseitig Hilfe an.
«Wer einen Camping-Trip nach Colorado plant, ich habe einen extra Schlafsack!» Oder «Ich lebe in Massachusetts, hier kann man wunderbar wandern.» So oder so ähnlich bieten aktuell viele Tiktok-Userinnen eine Übernachtungsmöglichkeit bei sich an. Andere schreiben: «Das nächste Camping ist 25 Kilometer entfernt, ich fahre euch hin».
Bei den Aufrufen handelt es sich aber keineswegs um freundliche Outdoor-Enthusiasten, die neue Gspänli suchen. Es sind versteckte Botschaften mit ernstem Hintergrund.
Abtreibungsverbot in 13 Staaten
Nachdem der US-Supreme Court am Freitag das Recht auf Abtreibung, bekannt als «Roe v. Wade», kippte, reagierte über ein Dutzend Staaten postwendend. Staaten wie Oklahoma, Utah oder Texas führten ein Abtreibungsverbot ein und machten es Frauen praktisch unmöglich, aus nicht-lebensbedrohlichen Gründen abzutreiben.
Landesweit gingen Amerikanerinnen und Amerikaner in der Folge für das Recht auf Abtreibung auf die Strasse. Auf Tiktok tauchten bald darauf die ersten Videos auf. Die Frauen bieten mit den Codewörtern «Hiking» (Wandern) und «Camping» Übernachtungsmöglichkeiten an einem Ort an, wo Abtreibungen erlaubt sind.
So wollen sie schwangeren Frauen in Staaten, wo ein Abtreibungsverbot gilt, helfen.
Denn eine Reise in einen anderen Staat, um eine Abtreibung vornehmen zu lassen, können sich viele Frauen schlicht nicht leisten. Die Tiktok-Community will mit dem Hiking- und Camping-Angebot die Kosten und den Aufwand immerhin ein bisschen senken.
