AP: Trump-Kritikerin Cheney verliert Vorwahlen in Wyoming
Das Wichtigste in Kürze
- Liz Cheney, die republikanische Trump-Kritikerin, verliert die Vorwahl in Wyoming.
- An ihrer Stelle wird die Trump-hörige Harriet Hageman kandidieren.
- Liz Cheney gehört dem Sonderausschuss an, der den Kapitol-Sturm untersucht.
Die prominenteste innerparteiliche Kritikerin des früheren US-Präsidenten Donald Trump, Liz Cheney, wird dem Repräsentantenhaus nach Berechnungen der US-Nachrichtenagentur AP von Januar an nicht mehr angehören. Die Republikanerin verlor die Vorwahlen in ihrem Heimat-Bundesstaat Wyoming gegen ihre parteiinterne Kontrahentin Harriet Hageman. Hageman wird damit in dem Wahlkreis in Wyoming bei den Kongresswahlen im November für die Republikaner antreten. Cheneys Niederlage war erwartet worden, Trump hatte Hageman unterstützt und für die Abwahl Cheneys geworben.
Cheney ist Vizevorsitzende des Untersuchungsausschusses zum Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Trump-Unterstützer wollten an diesem Tag nach einer aufrührerischen Rede des damaligen Präsidenten verhindern, dass der Kongress offiziell den Demokraten Joe Biden zum Sieger der Wahl vom November 2020 erklärt.
Cheney (56) sagte dem Sender CNN kürzlich, Trump habe sich «der schwersten Pflichtverletzung eines Präsidenten in der Geschichte unseres Landes» schuldig gemacht. Trump hält bis heute an der längst widerlegten Behauptung fest, er sei durch Betrug um den Sieg gebracht worden. Auch Hageman behauptet, es habe Wahlbetrug gegeben.
Cheney gehörte zu den zehn republikanischen Kongressabgeordneten, die nach dem Angriff auf das Kapitol für die Eröffnung eines zweiten Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump stimmten. Im Senat kam die notwendige Mehrheit für eine Verurteilung aber nicht zustande. Danach war Cheney auf dessen Druck hin aus einem Führungsamt in ihrer Fraktion abgewählt worden.
Liz Cheney ist die Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney. Der 81-Jährige hatte kürzlich in einem Wahlwerbespot für seine Tochter scharf mit Trump abgerechnet. «In der 246-jährigen Geschichte unserer Nation hat es noch nie eine Person gegeben, die eine grössere Bedrohung für unsere Republik darstellt als Donald Trump», hatte der Republikaner gesagt.