Apple: Mitarbeiter in US-Store gründen erstmals Gewerkschaft
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mitarbeiter eines Apple-Stores in den USA gründen eine Gewerkschaft.
- Es ist eine Premiere im Technik-Konzern – die weitreichende Folgen haben könnte.
- US-Arbeitnehmervertretungen haben zuletzt mehrere Erfolge erzielt.
Erstmals haben Beschäftigte eines Apple-Stores in den USA eine Gewerkschaft gegründet. 65 der 110 Angestellten des Geschäfts in Towson im US-Bundesstaat Maryland stimmten am Samstag für die Gründung. Die Abstimmung wurde von der zuständigen Bundesbehörde live übertragen.
Die Angestellten fordern Mitbestimmung bei Löhnen, Arbeitszeiten und Sicherheitsmassnahmen. Infolge der Entscheidung vom Samstag gründen die Angestellten des Apple-Stores eine Sektion der Maschinenbauer-Gewerkschaft IAM. Ausständig ist nur noch die Bestätigung des Resultats durch die Bundesbehörde.
Apple zeigt sich wenig begeistert
Der IAM-Vorsitzende Robert Martinez lobte den «Mut» der Apple-Angestellten. Der Sieg stehe für die «zunehmenden Forderungen nach Gewerkschaften in Apple-Stores und in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen in unserer Nation».
Apple teilte der Nachrichtenagentur AFP auf Nachfrage mit, das Unternehmen lehne «einen Kommentar ab». Apple-Store-Angestellte in mehreren US-Städten hatten schon mehrfach versucht, Gewerkschaften zu gründen. Es war aber zuvor nie zu einer Abstimmung gekommen.
Apple-Personalchef Deirdre O'Brien hatte den Store in Towson im Mai besucht. O'Brien hatte darauf verwiesen, eine Gewerkschaft würde als «Vermittler» das Verhältnis zwischen Apple und seinen Beschäftigten «komplizierter machen».
Symbolische Erfolge für US-Gewerkschaften
In den USA hatten Gewerkschaften in den vergangenen Jahrzehnten erheblich an Macht und Mitgliedern eingebüsst. In den vergangenen Monaten erzielten sie aber einige symbolische Erfolge.
So gründeten die Beschäftigten von zwei Starbucks-Filialen in Buffalo im Bundesstaat New York im vergangenen Dezember eine Gewerkschaft. Im April stimmten die Beschäftigten eines Amazon-Lagers in Staten Island für die erste Gewerkschaftsvertretung im Konzern.