Barack Obama und Michelle Obama enthüllten ihre Ölportraits in der National Portrait Gallery

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USA,

Michelle und Barack Obama – das einstige Präsidentenpaar hängt jetzt in Öl gemalt in der National Portrait Gallery in Washington. Die Enthüllungszeremonie verrät, wie viel Sehnsucht ein Teil Amerikas nach etwas mehr Stil und Tiefgang entwickelt hat.

Michelle und Barack Obama bei der Enthüllung ihrer Portraits
Michelle und Barack Obama bei der Enthüllung ihrer Portraits - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Washington wurden Portraits von Michelle und Barack Obama enthüllt.
  • In der Zeremonie zeigte sich eine gewisse Sehnsucht nach dem ehemaligen Präsidenten.

Obwohl Obamas Nachfolger im Weissen Haus bei der Zeremonie am 209. Geburtstag Abraham Lincolns nicht zugegen war: In den Köpfen der von Ex-Obama-Vize Joe Biden angeführten Gemeinde von Kunstfreunden spielte der so grenzenlos andere Präsident durchaus eine Rolle. «Ich vermisse euch», rief Barack Obama eingangs seiner kurzen, aber launigen Rede ins Publikum. Es dürfte ihn nicht sonderlich überrascht haben, als ein lautes, beinahe euphorisches Echo aus dem Saal zurücktönte: «Wir vermissen dich auch!»

Barack Obamas Authentizität fehlt den Amerikanern

Ein Jahr nach den Obamas scheint den Amerikanern so etwas zu fehlen. Donald Trumps Lächeln wirkt oft künstlich, seine seltenen Scherze bemüht. Seiner Ehefrau Melania wird regelmässig vorgeworfen, ihre Rolle als First Lady nicht in geeigneter Weise zu füllen – wenngleich ihre Beliebtheitswerte die ihres Ehegatten bei weitem übersteigen. Auch am Montag bekamen Trump und seine Politik ihre Abreibung, auch wenn niemand den Namen des amtierenden Präsidenten aussprach.

Das einnehmende Wesen von Michelle Obama

Ein vielstimmiges «Wow» ging durch den Saal, als Künstler und Porträtierter gemeinsam das Tuch vom Gemälde von Barack Obama entfernten. Das Bild wird von Dienstag an die Galerie zieren, die als einzige weltweit ausserhalb des Weissen Hauses eine Sammlung von Porträts aller US-Präsidenten beherbergt. 1600 Werke sind es insgesamt: vom ehrwürdig posierenden George Washington, über den künstlerisch eigenwillig dargestellten John F. Kennedy bis zum verschmitzt lächelnden George W. Bush.

Gerade beim Hauptstadtpublikum, wo Trumps Republikaner traditionell keine Rolle spielen, ist die Sehnsucht nach dem «besseren Präsidenten» gross, nach der Lässigkeit eines scherzenden Barack Obama, nach der Souveränität der First Lady Michelle, die humorvoll den Saal erobert, aber genauso ernst und tiefgründig reden kann.

Teil einer grossen Sammlung

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