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Berichte: Michigan zahlt 600 Millionen Dollar wegen Flint-Wasserskandals

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USA,

Der US-Bundesstaat Michigan will Medienberichten zufolge rund 600 Millionen Dollar (506 Millionen Euro) an Opfer des Wasserskandals in der Stadt Flint zahlen.

Freiwillige verteilen Trinkwasser in Flint im Jahr 2016
Freiwillige verteilen Trinkwasser in Flint im Jahr 2016 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Kinder tranken wegen Sparmassnahmen bleiverseuchtes Wasser.

Wie US-Medien am Donnerstag berichteten, sollen in erster Linie Kinder von den Zahlungen profitieren, die in Flint leben und durch die Bleiverseuchung des Trinkwassers dem grössten Gesundheitsrisiko ausgesetzt waren. Mindestens zwölf Menschen starben wegen des verseuchten Trinkwassers.

Der Skandal um die Bleiverseuchung des Trinkwassers in Flint hatte in den USA und darüber hinaus für Schlagzeilen gesorgt. Die Kontamination ging auf Sparmassnahmen zurück: Die Stadtverwaltung von Flint hatte im April 2014 begonnen, Wasser aus dem mit Chemikalien verseuchten Flint-Fluss zur Trinkwasseraufbereitung zu nutzen. Das aggressive Wasser griff die alten Bleirohre an, wodurch das giftige Schwermetall ins Trinkwasser gelangte. Zuvor war teureres Trinkwasser aus Detroit bezogen worden.

Der Skandal in der früheren Industriestadt Flint wurde zum Symbol für soziale Ungerechtigkeiten in den USA. In der mehrheitlich von Schwarzen bewohnten Stadt lehnten die Behörden zunächst Beschwerden der Einwohner ab. Das änderte sich erst, als der Fall landesweit für Aufsehen sorgte und Umweltschutzbehörden Druck ausübten.

Die Behörden wollten nun zunächst keine Stellungnahme zu den Berichten über den Millionen-Vergleich abgeben der aber noch im Laufe der Woche offiziell bekannt gegeben werden könnte, wie die Zeitungen «Washington Post» und «New York Times» berichteten.

Dem Bericht der «Washington Post» zufolge soll 80 Prozent der Entschädigungszahlung an Einwohner von Flint gehen, die der Belastung ausgesetzt waren, als sie jünger als 18 Jahre alt waren. Nach offiziellen Schätzungen lebten während der Krise mindestens 18.000 Kinder in Flint.

Mehr als 8000 Kinder sollen in der Stadt bleiverseuchtes Wasser getrunken haben und einer Studie zufolge verdoppelte sich die Zahl der Kinder mit erhöhten Bleiwerten, nachdem die Stadt die neue Trinkwasserquelle eingeführt hatte. Für Kinder ist Blei besonders schädlich, da es ihr Gehirne dauerhaft schädigen kann.

Inzwischen wurde die Wasserqualität in der Stadt verbessert. Allerdings wurden die Strafanzeige gegen acht Beschuldigte, darunter hochrangige Beamte, vergangenes Jahr zunächst wieder fallen gelassen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern aber noch an.

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