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Biden fordert von Putin Massnahmen gegen Hackerangriffe

Keystone-SDA
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USA,

US-Präsident Biden hat mit dem russischen Staatschef Putin telefoniert. Dabei hat er ihn aufgefordert, gegen die Täter der Hackerangriffe in den USA vorzugehen.

Hackerangriffe
Putin (l.) und Biden in Genf - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Biden hat Massnahmen gegen die russischen Hackerangriffe gefordert.
  • Dazu hat er mit dem russischen Staatschef Putin eine Stunde telefoniert.
  • Die USA waren in letzter Zeit wiederholt Opfer von Ransomware-Angriffe geworden.

Nach den Hackerangriffen in den USA hat US-Präsident Joe Biden den russischen Staatschef Wladimir Putin aufgefordert, gegen die Täter vorzugehen. In einem etwa einstündigen Telefonat mit Putin am Freitag habe Biden «anhaltende Ransomware-Angriffe von Kriminellen mit Sitz in Russland» angesprochen. Das teilte das Weisse Haus mit.

Russland solle Massnahmen gegen die verantwortlichen Gruppen ergreifen. Die USA unternähmen alle erforderlichen Schritte, um ihre Bevölkerung und ihre kritische Infrastruktur zu schützen.

US-IT-Dienstleister Kaseya angegriffen

Zuletzt hatten Hacker am vergangenen Wochenende über eine Schwachstelle beim amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya hunderte Unternehmen mit Erpressungs-Software (Ransomware) angegriffen.

Die von Experten in Russland verortete Gruppe REvil verlangte 70 Millionen US-Dollar (etwa 59 Millionen Euro) in der Digitalwährung Bitcoin. Und zwar für einen Generalschlüssel zu allen betroffenen Computern.

REvil steckte zuvor bereits hinter einem Angriff auf den weltgrössten Fleischkonzern JBS. Vor JBS traf es den Betreiber einer der wichtigsten Benzin-Pipelines in den USA. Auch Deutschland war schon Ziel.

IT-Dienstleister Kaseya
Cyberspione haben sich erfolgreich in das Aussen- und das Verteidigungsministerium gehackt. - Keystone

Die USA kritisieren zwei verschiedene Arten von Hackerangriffen aus Russland: zum einen von Kriminellen, die nach US-Angaben ungestört Ziele im Ausland angreifen können; zum anderen von russischen Geheimdienste auf Ministerien, Behörden und Firmen in den USA. Sie hat deswegen bereits Sanktionen gegen Russland verhängt. Die russische Regierung dementiert solche Attacken. Putin beklagt zudem immer wieder Cyberangriffe gegen russische Stellen.

Der russische Präsident wies in dem Telefonat darauf hin, dass es im vergangenen Monat keine Anfragen von US-Organen gegeben habe. So nach Kreml-Angaben. Und dies ungeachtet der russischen Bereitschaft, gemeinsam gegen «kriminelle Vorkommnisse in der Informationssphäre» vorzugehen.

Zusammenarbeit soll ohne «Politisierung» stattfinden

Angesichts der Schwere der Herausforderungen sollten beide Seiten ohne «Politisierung» zusammenarbeiten. Dazu sollen Kanäle zwischen den staatlichen Strukturen genutzt werden. Beide Präsidenten hätten die «Notwendigkeit einer sachlichen und konstruktiven Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Cybersicherheit unterstrichen».

Biden hat Putin wiederholt aufgefordert, Massnahmen gegen Hacker zu ergreifen - zuletzt bei ihrem Zweier-Gipfel Mitte Juni in Genf. Dort hatten beide vereinbart, Gespräche über Cybersicherheit aufzunehmen. Biden hatte den Kremlchef ausserdem vor Konsequenzen gewarnt, sollten die Angriffe sich ausbreiten.

Biden Putin
Die bilateralen Gespräche in Genf schienen in gut gelaunter Atmosphäre begonnen zu haben. - keystone

Auf die Frage, ob die jüngsten Angriffe nun Folgen hätten, antwortete Biden: «Ja.» Er habe Putin «sehr deutlich» gemacht, dass die USA von ihm Massnahmen erwarteten. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, sagte, Ransomware-Angriffe hätten mindestens in den vergangenen 18 Monaten zugenommen.

In dem Telefonat ging es nach Angaben des Weissen Hauses auch um den Beschluss des UN-Sicherheitsrats. Dieser einigte sich am Freitag einstimmig auf einen Kompromiss für die Fortsetzung lebensnotwendiger humanitärer Hilfe für Syrien.

Biden und Putin hätten die gemeinsame Arbeit ihrer Teams nach dem Gipfel in Genf gelobt. Dieser habe zu der Einstimmigkeit geführt. Der Kreml äusserte sich ähnlich. Putin drückte auch sein Beileid nach dem Einsturz eines Hochhauses im US-Bundesstaat Florida aus.

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