Biden reist nicht zu Parteitag –Trump spricht vom Weissen Haus aus
Joe Biden wird wegen dem Coronavirus nicht zum Parteitag in Milwaukee erscheinen. Auch Trump denkt darüber nach, seine Rede vom Weissen Haus aus zu halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden wird wegen Corona seine Nominierungsrede von zu Hause aus halten.
- Trump denkt ebenfalls darüber nach, seine Ansprachen beim Weissen Haus zu geben.
- Man geht davon aus, dass sich das Ergebnis der Abstimmungen verzögern wird.
Der designierte US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden wird wegen der Corona-Pandemie nicht zum Parteitag der Demokraten nach Milwaukee (Wisconsin) reisen. Biden werde seine Rede zur Nominierung im US-Bundesstaat Delaware halten. Dort wo er zu Hause ist, erklärte die Demokratische Partei am Mittwoch. Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
Auch andere Redner bei dem Parteitag würden nicht nach Milwaukee reisen, hiess es. Derweil spielt Amtsinhaber Donald Trump mit der Idee, seine Nominierungsrede aus dem Weissen Haus zu halten.
Wegen befürchteter Gesundheitsrisiken hatten die Demokraten den ursprünglich für Juli geplanten Parteitag bereits auf August verschoben. Später haben sie angekündigt, die Versammlung weitgehend digital abzuhalten.
Der Parteitag ist für den 17. bis 20. August geplant.
Trump will Rede vom Weissen Haus aus halten
Normalerweise nehmen an der mehrtägigen Veranstaltung Tausende Menschen teil, darunter Delegierte und Journalisten. Auch die Republikaner haben ihre Planungen für den Parteitag Ende August wegen der Corona-Pandemie umgeworfen.
Präsident Trump brachte wegen der Pandemie nun auch ins Spiel, die Rede nach seiner Nominierung, an seinem Amtssitz zu halten: «Wir denken darüber nach, es vom Weissen Haus aus zu tun. Dann wird nichts in Bewegung gesetzt, es ist einfach und ich denke, es ist eine wunderschöne Umgebung». So Trump am Mittwoch gegenüber dem TV-Sender Fox.
Dabei blieb zunächst unklar, ob die Nutzung des Amtssitzes für eine Parteiveranstaltung legal ist. Wie genau der Parteitag der Republikaner Ende August in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina ablaufen wird, ist unklar.
Biden gilt als sicherer Kandidat der Demokraten
Trump will bei der Präsidentenwahl am 3. November gegen den designierten demokratischen Kandidaten Biden antreten. Der 77-jährige Biden gilt seit April nach dem Ausscheiden seiner Mitbewerber bereits als sicherer Kandidat der Demokraten.
Anfang Juni hatte er sich bei Vorwahlen die nötigen Delegiertenstimmen für die Nominierung als Kandidat seiner Partei gesichert. Biden war unter Präsident Barack Obama Vizepräsident gewesen.
Wahlergebnis könnte sich stark verzögern
Trump warnte auf Fox derweil vor einer chaotischen Wahl im November aufgrund vieler erwarteter Briefwahlstimmen. Die Verkündung des Ergebnisses könnte sich «Monate oder Jahre» hinziehen und zum «Desaster» werden.
Tatsächlich gehen Beobachter davon aus, dass das Ergebnis der Abstimmung nicht wie sonst üblich in der Wahlnacht feststeht. Trump drängt trotz der Pandemie darauf, dass möglichst viele Menschen persönlich zur Abstimmung erscheinen. Die Infektionszahlen würden sinken und das Land sei bis dahin «wahrscheinlich in einer grossartigen Verfassung». Dies sagte er auf die Frage, welche Sicherheitsmassnahmen für Wähler getroffen würden.
156'000 Menschen an Covid-19 in den USA gestorben
In den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern sind bislang mehr als 156'000 Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das geht aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
Bislang gibt es über 4,7 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Das ist in absoluten Zahlen mehr als in jedem anderen Land der Welt. Gemessen an der Gesamtbevölkerung schneiden Länder wie Italien, Spanien und Grossbritannien schlechter ab.