Boeing 777X: Emirates erwartet weitere Verschiebung
Das Wichtigste in Kürze
- Emirates rechnet nicht damit, 2021 die neue Boeing 777X zu erhalten.
- Wegen der Corona-Krise droht eine weitere Verschiebung der Auslieferung.
- Schon einmal wurde das Startdatum des Jets nach hinten verlegt.
Boeings Top-Kunde Emirates rechnet wegen der Corona-Krise mit einer nochmaligen Terminverschiebung beim modernisierten Grossraumjet 777X. Die Fluggesellschaft gehe nicht mehr davon aus, die ersten Modelle im kommenden Jahr zu erhalten. Das sagte Emirates-Vorstand Adel Al Redha am Donnerstag dem Finanznachrichtendienst Bloomberg.
Eigentlich plant Boeing, die Maschinen ab Anfang 2021 auszuliefern. Dies, nachdem es zuvor schon einmal zu einer Verschiebung wegen technischer Probleme gekommen war.
Deutlich tieferer Kerosinverbrauch
Boeing teilte in einem Statement lediglich mit, bei der Bewältigung der Covid-19-Situation eng mit den Kunden zu kooperieren. Für den Hersteller ist die 777X, die im Januar ihren Erstflug absolvierte, sehr wichtig. Für das Modell liegen zahlreiche Bestellungen vor.
Es soll dank neuer Triebwerke und verbesserter Aerodynamik deutlich weniger Kerosin verbrauchen als die Vorgängerin Boeing 777. Die Corona-Pandemie hat allerdings etliche Fluggesellschaften in Finanznot gebracht, was die Auftragslage generell ungewiss macht.
Emirates will einige Boeing 777X umtauschen
Laut Vorstand Al Redha erwägt Emirates, bei Boeing einen Umtausch einiger seiner 115 bestellten 777X-Maschinen anzuleiern. Stattdessen sollen kleinere Langstreckenjets vom Typ 787 «Dreamliner» angeworben werden.
Die Fluggesellschaft hatte ihre 777X-Bestellungen bereits Ende 2019 deutlich zusammengestrichen. Boeing kann solche Rückschläge derzeit besonders schlecht gebrauchen. Nach dem teuren Debakel um den Krisenjet 737 Max wäre ein Erfolg der neuen Modellreihe umso dringender nötig.